Hallo,

ich bin im Moment sehr niedergeschlagen und brauche mal einen Rat. Ich weiß, dass nur ein Anwalt mir genau helfen kann. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn jmd hier meine Chancen abschätzen könnte, ob es Sinn macht. Ob ich mit meinem Rechtempfinden richtig liege oder aber nicht:

Hintergrund: Ich habe als Angesteller Grafiker 3 Jahre lang für einen Kunden alle Printsachen gemacht (von Entwurf bis zu fertig gedruckten Objekt). Seit mehr als einem halben Jahr ist nun ein anderer Entscheider beim Kunden, der mich wegen neuen Jobs immer wieder vertröstet.

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo ich Klartext haben will.

Beispiel: Quartalsberichte. Ich habe immer das PDF zur Druckfreigabe an Kunden geschickt. Das habe ich explizit immer in den eMails mitgeteilt. Seit einem Jahr werden nun mittlerweile mehr als 20 Quartalsberichte auch auf deren Website zum Donwload angeboten. Das war niemals so vereinbart. Ich habe es bislang immer geduldet, weil Folgeaufträge kamen (Nehmen und Geben-Prinzip).

Frage: Wenn nichts ausdrücklich anderes vereinbart ist, dann dürfen die das PDF - das NUR zur Druckfreigabe zugeschickt wurde - doch nicht anders nutzen, oder? Wenn nichts vereinbart ist, dann übertrage ich doch nur das einfache Nutzungsrecht, oder?


Nun ignoriert derjenige meine Anfragen und äußert sich nicht dazu.
Falls sie, wie ich befürchte, tatsächlich eine anderen Grafiker/Agentur gefunden habe, ist für mich Schluss. Ich befürchte, er spielt ein falsches Spiel mit mir und versucht hier sein Vorteil daraus zu ziehen.

Wie stehen meine Chance, dass ich Ihnen die Nutzung als Download verbieten kann. Bzw. ohne erweiterte Nuztzungsrechte (Verhandlungssache) bezahlt zu haben, müssen die es doch auf meinen Wunsch von der Website nehmen, oder?

Neben den Quartalsberichten trifft das auch u.a. auf 4 Broschüren zu. Darüber hinaus wurden einzelne Grafiken/Diagramme in anderen Broschüren von Dritten benutzt. Das heisst, die haben die Grafiken einfach weitergereicht und mich nicht einmal um Erlaubnis gebeten.

Es wäre schön, wenn mir jmd hier etwas Klarheit schaffen könnte.
Ich bin echt fertig. Wenn ich den Kunden verliere, verliere ich auch meinen Job. Jetzt möchte ich wenigstens mein Recht durchsetz und nocht etwas Geld durch Nutzungsrechte reinholen bzw. die Nuzung verbieten. Soll doch die neue Agentur alles (für teures Geld) neu layouten;-).

In den Honorarsrechnungen stand noch nie ein Hinweis auf uneingeschränkte Nutzungsrechte o.ä. Im Gegenteil, bei den Broschüren steht auf der Rechnung sogar, dass Nutzungsrechte fällig werden, wenn die Broschüre mehr als 1x (für erste Druckauflage, insgesamt gab es ein Update und damit eine 2. Auflage) genutzt wird.

Wie stehen meine Chancen für Schadensersatz bzw. Nachforderung von Nutzungsrechten oder Entfernen der PDFs von der Website?

Besten Dank!

Hallo topshopper,


>> Ich habe als Angesteller Grafiker 3 Jahre lang für einen Kunden alle Printsachen gemacht

In Deutschland gilt für Angestellte, daß alle Nutzungsrechte automatisch an den Arbeitgeber übergehen, wenn im Arbeitsvertrag nichts anderes verinbart wurde.

Als Angestellter schreibt man jedoch keine Rechnungen.
Also mußt Du zuerst mal Dein Vertragsverhältnis klären.

Hallo,
das ist mir schon klar. Ich wollte vorher nur meine Chancen abschätzen, bevor ich mit dem Anliegen zu meinem Chef gehe und er die Rechte seiner Firma durchsetzt.

LG,
topshopper

Hallo,
eigentlich hatte ich auf einige Antworten gehofft:-((

Könnt ihr wenigstens folgende Frage beantworten?

Zitat

Frage: Wenn nichts ausdrücklich anderes vereinbart ist, dann dürfen die das PDF - das NUR zur Druckfreigabe zugeschickt wurde, um eine bestimmte Druckauflage zu produzieren - doch nicht anders nutzen, oder? Wenn nichts vereinbart ist, dann übertrage ich doch nur das einfache Nutzungsrecht, oder?

Gibt es hier irgendwelche Verjährungen?


LG.

topshopper,

deine Frage läßt sich nicht beantworten weil:

1. es ist unbekannt aus welchem Land Du kommst
2. es ist unbekannt welches Vertragsverhältnis mit dem Kunden besteht
3. der Inhalt der geschlossenen Verträge ist auch unbekannt

hallo,
meiner meinung nach kann der kunde mit dem ihm zugesandten pdfs machen, was er will, oder? nutzungsrechte auf dokumente kenne ich im eigentlich nicht, bei bildern ist es ja im gegensatz hierzu üblich. jedenfalls ist es mir noch nie untergekommen, dass ein kunde bereit wäre, für ein pdf je nach einsatzgebiet honorare zu bezahlen....
grüsse, rhabarbermus.

Hallo,

ich wohne und arbeite in Deutschland für ein deutsches Unternehmen ( ich bin dort als Grafiker beschäftigt).

Verträge gibt es keine. Bisher war es immer so, dass etwas per Telefon gewünscht wurde. Entspechende email mit den Bildern und Worddokumenten, ein kurzes Briefiing und dann ging die Arbeit schon los.

Dann wurde es von mir/uns gemacht und meist im nachhinein (!) immer der Aufwand berechnet. Und die Rechnungen wurden auch ohne Anstand püntkich bezahlt.

Gefordert wurde immer nur ein gedrucktes Produkt in einer bestimmten Auflage. Ich habe immer das Layout fertig gemacht, die Sachen bei der Druckerei bestelt und persönlich abgeliefert.

Wenn die PDFs jetzt über die gedruckte Variante hinaus auch anders genutzt werden - ohne meine Erlaubnis, ich bin der Urheber), dann ist es auch anders zu honorieren. Das macht doch Sinn und steht auch im AGD drin.

Ich habe es immer geduldet, dass sie es auch auf der Website nutzen, SOLANGE Umsätze generiert werden. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Dann hab ich doch auch das Recht, sie darauf aufmerksam zu machen, dass es so nie ausdrücklich vereinbart war und es gegen meinen Willen veröffentlicht wird. Noch schöner wäre es, wenn die die PDFs für Nachdrucke o.ä. nutzen. Das geht doch nicht, oder? Gut, kontrollieren kann man praktisch nicht.

Entweder, die wollen es uneingeschränkt nutzen oder nicht. Im ersten Fall sollen die bitte dafür bezahlen. Und wenn sie dafür nicht bezahlen wollen, dann sollen die es bitte auch nicht nutzen und von der Website entfernen (und für teures Geld von einer anderen Agenrut neu layouten lassen. Bisher haben sie es ja kostenlos genutzt). Die haben doch durch die Mehrfachnutzung einen wirtschaftlich Vorteil, obwohl nur 1x für eine Druckauflage bezahlt wurde.

Ich hoffe, noch heute auf paar mich weiterbringende Antworten.
Denn schon morgen nachmittag muss ich entscheiden, wie ich fortfahren muss. Entweder zum Chef oder aber den Kopf in den Sand stecken und sagen: Pech gehabt. Hättest Du besser die PDF schreibgeschützt:-(( Dann lautet der nächste Schritt fürmich: In 2 Monaten zum Arbeitsamt. Leider:-(

Irgendwelche Gesetze (UrhG) o.ä. müssen ja gelten, wenn es keine besonderen Vereinbarungen gibt. Oder nicht? Wie ist denn die Rechtsprechung in solchen Dingen? Wird denn die Honorarvergütung von AGD für solche Dinge zugrunde gelegt oder gilt das nur für Agenturen bzw. Freiberufler ?

Ich bin echt verzweifelt:-(((

LG,
topshopper

>> Verträge gibt es keine.

Du arbeitest also ohne Arbeitsvertrag bzw. ohne Auftrag und weißt selbst nicht, ob Du Angestellter oder selbständig bist?

>> Entweder zum Chef
>> In 2 Monaten zum Arbeitsamt.

Das sieht aus wie ein Arbeitsverhältnis.
In diesem Fall bekommt Dein Chef automatisch alle Nutzungsrechte.

Eine Vergütung für Nutzungsrechte gibt es nur für Freiberufler und Selbständige.

Wenn es so dringend ist, dann klicke ganz schnell hier:
http://frag-einen-anwalt.de
http://www.frag-einen-anwalt.de/...d=53191&ccheck=1

Hallo,

bin ich wirklich so verzweielt, dass mich so unverständlich ausdrücke?

Ich bin bei meinem Chef angestellt. Natrülich mit Arbeitsvertrag.

Aber es gibt keine besondere Vereinbarung zwischen unserer Firma und dem Kunden. Sondern nur die Tatsache, dass wir seit 3 Jahren alle Marketingmaterialien für den Kunden hergestellt haben.

In den Rechnungen stand ausdrücklich, wenn sie ein erweitertes oder uneingeschränktes Nutzungsrecht für ein Logo o.ä. erhalten haben.

Aber wenn nicht, dann geht doch nur ein einfaches Nutzungsrecht.

Zitat

Eine Vergütung für Nutzungsrechte gibt es nur für Freiberufler und Selbständige.

Wie bitte? Also als eine GmbH habe ich keine Urheberrechte? Kann keine Nutzungsrechte berechnen?

Werbe-Agenturen berechnen keine Nutzungsrechte? Das kann ich nicht glauben. Das ist doch auch nur eine GmbH.

Ich glaub, ich gebs auf. Scheinbar bin ich zu überfordert mit meiner ganzen)Situation:-(

>> Wie bitte? Und Agenturen berechnen keine Nutzungsrechte? Das kann ich nicht glauben.
Agenturen gehören doch zu den Selbständigen.

>> Ich bin bei meinem Chef angestellt. Natrülich mit Arbeitsvertrag.
Dann könnte Dein Chef sich die Nutzungsrechte vergüten lassen,
aber er kann das Honorar natürlich selbst behalten,
wenn im Arbeitsvertrag nichts anderes vereinbart wurde.

Hallo Sabine.

Zitat

Dann könnte Dein Chef sich die Nutzungsrechte vergüten lassen,
aber er kann das Honorar natürlich selbst behalten,
wenn im Arbeitsvertrag nichts anderes vereinbart wurde.

Das klingt schonmal gut.

Das es meinem Chef zugute käme ist nicht schlimm. Hauptsache ist, dass der (Ex-)Kunde nichts für sich behalten und nutzen darf, wofür er nicht bezhalt hat.

Auch wenn ich direkt keinen Vorteil dadurch habe. Immerhin bleibt mir die Genugtuung, dass sie es entfernen müssten. Und das ist in meiner Situation schon sehr viel.

Immerhin ist er der Grund, dass ich "raus" bin und womöglich meinen Job verliere. Ich gönne es dem neuen Entscheider einfach nicht, dass er sich kostenlos mit meinem/unseren Material profiliert! Und der Neue muss sich ja auch seinem Chef gegenüber rechtfertigen, wenn eine Aufforderung zum Entfernen bekommt. 20 Quartalsberichte mit vielen Diagrammen - das ist schon ne Menge Arbeit, wenn man es neu machen lassen muss;-)


Danke! Jetzt s

Antwort auf [ topshopper ]

20 Quartalsberichte mit vielen Diagrammen - das ist schon ne Menge Arbeit, wenn man es neu machen lassen muss

Mooooment mal: Die DATEN gehören vollumfänglich dem Arbeitgeber. Also Deine
schönen Berichte löschen um den Nachfolger anzupissen geht schon mal gar nicht.
Schliesslich wurdest Du für diese Arbeit vom Arbeitgeber ordentlich bezahlt.

Der einzige Punkt: Dein ehemaliger Arbeitgeber kann für die Nutzung als Web-PDF
sein Geld einfordern. Dir bringt das aber absolut rein gar nichts… Ich blicke echt
nicht durch wozu Du noch einen Aufstand anzetteln willst.

Gruss Stefan

Hallo Freeday,
bitte lies meinen Beitrag nochmals durch.
Vermutlich hast du es nicht richtig verstanden.
Falls ich zu undeutlich formuliert habe, dann ist es dem Umstand zuzuschreiben, dass ich fix und fertig mit den Nerven bin/war.

Es geht drum, dass ich einen ganz wichtigen und umsatzstarken Kunden verliere, weil dort der neue Entscheider glaubt, er könnte unserer Firma die Aufträge entziehen, andere Agenturen beautragen und dann auch noch all unsere Arbeiten nutzen, dass über die einfache Nutzung hinaus geht.

Mir ist klar, dass mein Chef alle Rechte hat. Das ist auch okay so.
Ich möchte nur nichts dem Kunden überlassen, wofür er nicht bezahlt hat.

Wenn wir die Koffer packen müssen, dann nehmen wir alles mit, was uns gehört. Solange Umsatz generiert wurde, haben wir einiges geduldet. Nun nicht mehr.

PS: Übrigens wirds jetzt noch schöner. Jetzt habe ich Dokumente gefunden, dass wir das Logo seinerzeit kreiert haben. Und eine Rechnung nur über Entwurf und Reinzeichnung darüber. Kein Wortlauf von irgendwelchen Nutzungsrechten (uneingeschränkt o.ä.) Das wusste ich nicht. Und Nutzungsrechte haben die niemals erhalten, als die jeweils einfache für die Erstellung des jeweiligen Printobjektes. Damit scheinen die Urheberrechte bei uns zu liegen. Das würde die Sachlage total verändern. Der Kunde weiß vermutlich garnichts davon und fühlt sich in Sicherheit, es gehöre ihm.

Wir werden es nächste Woche mit einem Anwalt treffen, um unsere Chancen abzuschätzen.

Ich werde berichten, wie die Geschichte letztendlich ausgegangen ist..

Zitat

Damit scheinen die Urheberrechte bei uns zu liegen.

Da liegen sie auf alle Fälle, egal, was Ihr mit dem Kunden vereinbart habt.

Zitat

Wir werden es nächste Woche mit einem Anwalt treffen, um unsere Chancen abzuschätzen.

Oh je, das klingt, wie wenn der Kunde schon verloren ist.

Hoffentlich findet Ihr noch eine gütliche Übereinkunft. Lieber eine Verständigung finden und etwas weniger Kohle bekommen, als vor Gericht zu landen.

Alles Gute.



Thobie

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„Nullum magnum ingenium sine mixtura dementiae fuit“ – Aristoteles

hallo und guten morgen,
jetzt habe ich mal eine prinzipielle frage: wenn ich ein logo entwerfe und werde vom kunden hierfür entlohnt, dann geht doch das nutzungsrecht mit der bezahlung auf den kunden über, oder? wenn nichts anderes vereinbart ist, hat der kunde dann doch das allgemeine, freie nutzungsrecht. wenn ich abweichend davon einschränkungen zeitlicher, räumlicher oder medialer art wünsche, muss ich als grafiker oder werbeagentur das mit dem kunden doch so im vorfeld aushandeln und vereinbaren, oder?? so sehe ich das mit meinem "guten menschenverstand". wie seht ihr das?