Hallo Herr Steffens,
OpenType ist ein Schriftformat, welches bislang nur auf Betriebssystem- und Programm-Ebene existiert. Wenn Sie eine OpenType Schrift im Layout verwenden, dann wird diese je nach internem Aufbau, entweder als PostScript Type 1 oder als TrueType Font ausgegeben, da bislang weder PostScript noch PDF bis einschließlich Version 1.5 OpenType unterstützten.
Mit PDF 1.6 steht nun erstmalig ein Datenformat zur Verfügung, welches tatsächlich das OpenType-Schriftformat beinhalten kann.
Nach dem oben Gesagten ist aber klar, dass dies nicht auf Basis einer PostScript-Datei geschehen kann.
Es kann nur auf zwei Arten enstehen:
- Nativer PDF Export im PDF 1.6 Format
- Nachträgliches Einbetten fehlender Fonts im Acrobat Distiller 7 wenn dieser ein PDF 1.6 Format erzeugt und die entsprechende Joboptions-Einstellung aktiviert ist.
Letzteres ist ein aus mehrerlei Hinsicht produktionstechnischer Sicht inakzeptabler Workflow für den Prepress-Anwender.
Zum einen birgt er die Gefahr von Zeichenersetzungen in sich, zum anderen wird ein Datenformat erzeugt welches von keinem heutigen RIP und keinem heutigen PDF-Workflow verarbeitet werden kann (nicht einmal Acrobat 6 kann so eine Datei fehlerfrei öffnen). Außerdem muss die Datei irgendwann ja auch ausgegeben werden. Und da PostScript kein Opentype unterstützt, müsste es spätestens im RIP wieder in Type oder TrueType umgewandelt werden.
Ein weiter Minuspunkt ist, dass selbst der PDF Optimierer in Acrobat 7 Professional so eine Datei nicht in einem älteren PDF-Format speichern kann. Es bliebe also nur der Weg des Ausdrucks aus Acrobat 7 und ein erneutes Distillen.
Der Nutzen für den Prepress-Anwender ist also annähernd Null. Im Gegenteil - in der Druckvorstufe stellt dieses Feature ein riesen Problem dar und sollte deshalb wenn irgendmöglich vermieden werden.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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