Herr Wetter,
ich fürchte auch Sie erliegen wie viele andere dem Irrtum, dass PDF/X-3 automatisch bedeutet mit Farbmanagement arbeiten zu müssen. Das ist nicht korrekt.
PDF/X-3 unterscheidet sich von seinem amerikanischen Pendant PDF/X-1a, welches nur CMYK, Graustufen und Sonderfarben zuläßt, nur dadurch, dass es OPTIONAL geräteneutrale Farbbeschreibungen zuläßt. Optional, aber nicht zwingend.
Was beide ISO Normen fordern ist, dass der beabsichtigte Zielfarbraum, in Form eines eingebetteten Output Intents deklariert wird. Dieser Output Intent kann entweder ein echtes ICC-Profil beinhalten oder, sofern es sich um eine laut ISO standardiserte Ausgabecharakteristik handelt, eine namentliche Nennung eben dieser.
Wenn Sie also z.B. vorhaben Ihre Daten weiterhin im CMYK-Farbraum anzulegen und auch in diesem auszugeben, dann reicht es eine der ISO Charakterisierungen anzugeben. Wenn Sie wollen, können Sie aber auch ein CMYK ICC-Profil einbetten. Das muss nicht zwangsweise das Druckmaschinenprofil Ihres Dienstleisters sein. Es kann z.B. das Profil sein, das Sie als Simulationsprofil bei der Prooferstellung verwendeten (sofern Sie einen Proof erstellt haben).
Sobald Sie jedoch mit geräteneutralen Farben in Ihrer PDF/X-3 Datei arbeiten (CieLab, ICC-profilierte Quellfarbräume, CalRGB, usw.), dann müssen Sie ein ICC-Zielprofil einbetten, weil dann ja zwangsweise eine Farbraumtransformation vor der Ausgabe stattfinden muss.
Das alles hat aber immer nocht nichts direkt mit Farbmanagement zu tun, da ja durch die Einbettung von Quellprofilen und einem Zielprofil noch keine Farbraumtransformation stattfindet. Bei der Abgabe geräteneutraler Farbdaten innerhalb der PDF/X-3 Datei wird das Farbmanagement zur Aufgabenstellung des Dienstleisters, der dann dafür sorgen muss, das die Farben korrekt in seinen Zielfarbraum transformiert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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