Hallo Herr Leiser,
ich drängle mich hier einfach mal vor :-)
Das pauschale Einbetten von ICC-Quellprofilen in PDF-Dateien ist alles andere als unkritisch, wenn der weiterverarbeitende Betrieb nichts davon weiß und/oder wenn keine weitere Farbraumtransformation stattfinden darf, weil die Farben im PDF bereits an die Druckausgabe angepaßt sind. Sobald Sie ICC-profilierte oder kalibrierte Farbräume in Ihren PDF-Dateien verwenden führt dies fast unweigerlich zu einer Farbraumtransformation - spätestens im Ausgabegerät.
Der Grund ist, dass dieses Tagging dr Farbräume ja zu einer geräteneutralen Farbbeschreibung führt. Kein Ausgabegerät der Welt kann aber geräteneutrale Farbe reproduzieren. Im Gerät findet eine Wandlung in einen geräteabhängigen Ausgabefarbraum statt (normalerweise über das aktive CRD - Color Rendering Dictionary - vorgegeben). Wenn die PDF-Datei also z.B. direkt in den Hotfolder eines PostScript 3 RIPs gelegt wird, dann wird intern eine Wandlung von ICCBased->CieBased->XYZ->DeviceCMYK stattfinden. Die erste Wandlung (die notwendig ist, weil PostScript keine ICC-Profile unterstützt) ist noch verlustfrei. Spätestens bei der zweiten geht jedoch wichtige Information verloren. So z.B. der ursprüngliche Schwarzaufbau einer CMYK-Farbe.
Das Einbetten von ICC-Profilen macht also definitiv nur dann Sinn, wenn tatsächlich eine Farbraumtransformation von nicht-CMYK Farbräumen nach CMYK oder von CMYK nach CMYK erwünscht/erforderlich ist. Wenn ein reiner CMYK-Workflow angestrebt wird, dann sollten keine Quellprofile eingebettet, sondern eine PDF/X-1a oder PDF/X-3 Datei erzeugt und über den PDF/X OutputIntent signalisiert werden, um welchen CMYK-Farbraum es sich innerhalb der PDF-Datei handelt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass keine unerwünschte Farbraumtransformation stattfinden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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