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PDF/X-3 auf alten PostScript-RIPs

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

21. Aug 2004, 08:49
Beitrag # 1 von 7
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Ich nutze seit einiger Zeit zum Datenaustausch mit Druckereien ausschließlich PDF/X-3-Dateien. Auch wenn ich vermute, dass die wenigsten Druckereien, die Möglichkeiten von PDF/X-3 effektiv nutzen, habe ich nur gute Erfahrungen gemacht.

Nun hatte ich noch einmal eine Filmbelichtung und mein Dienstleister konnte die PDF/X-3-Datei nicht ausbelichten (die Fehlermeldung ist mir leider nicht bekannt). Es ist aber möglich, dass ein PostScript Level 2-RIP zum Einsatz kam. Die selbe PDF-Datei ohne PDF/X-3-Test (PDF-Inspector unter Acrobat 5) liess sich offensichtlich problemlos belichten.

Das PDF-Dokument war eine einfache Druckvorlage für den Siebdruck (Schwarz und Schmuckfarbe) ohne Smooth-Shades oder DeviceN-Farben. Was bewirkt der PDF/X-3-Test, dass ein PDF-Dokument auf einem älteren RIP nicht mehr auszubelichten ist?

Gruß

Achim
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PDF/X-3 auf alten PostScript-RIPs

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

21. Aug 2004, 16:22
Beitrag # 2 von 7
Beitrag ID: #104332
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Ältere PS-Rip haben meist nur Level 1 und können grundsätzlich nicht PDF. Vermutlich erfordert die PDF-Datei Level 3.



als Antwort auf: [#104294]

PDF/X-3 auf alten PostScript-RIPs

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

21. Aug 2004, 16:28
Beitrag # 3 von 7
Beitrag ID: #104334
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Hallo anonymer Poster,

wie erklären Sie sich dann, dass der selbe Dientsleister in der Lage war die PDF-Datei zu verarbeiten, bevor Sie zur PDF/X-Datei gemacht wurde? In beiden Fällen handelt es sich ja um eine PDF-Datei.
Sofern der Dienstleister keinen PostScript 3 RIP mit direkter PDF-Verarbeitung sein Eigen nennt, muss er so oder so die PDF-Dateien auf geeignete Art und Weise ins PostScript Format mit einem zu seinem RIP passendem PostScript Level konvertieren (was man am besten mit Acrobat 5.0.5 oder neuer macht).

Mit würde somit also auch brennend interessieren warum es angeblich einmal ging und einmal nicht (sofern tatsächlich die identische PDF-Datei als Ausgangsbasis diente).

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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als Antwort auf: [#104294]

PDF/X-3 auf alten PostScript-RIPs

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

21. Aug 2004, 17:57
Beitrag # 4 von 7
Beitrag ID: #104346
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Ich hoffe, ich bin jetzt nicht mehr Anonym.

Das PDF war absolut identisch und beinhaltete nur sehr einfache Vektorelemente.

Im Wesentlichen interessiert mich das Grundproblem: Kann ein PDF/X-3 ein Ausgabeproblem aufwerfen, dass es als 'einfaches' PDF nicht hatte?

Diese Frage interessiert mich vor allem deshalb, weil ich unter anderem an Weiterbildungsmaßnahmen unterrichte. Ich lege den Teilnehmern (darunter auch Berufsschullehrern) den Einsatz von PDF/X-3 zum Datenaustausch nahe und möchte natürlich niemanden etwas falsches erzählen. Aus meiner praktischen Erfahrung heraus, entpuppten sich bisher alle ablehnenden Positionen gegenüber PDF/X (wie auch gegenüber Farbmanagement) als Vorurteile, die eher auf Unkenntnis beruhten und sich nicht technisch begründen ließen.

Ich bin für jeden technischen Hinweis dankbar!

Gruß

Achim



als Antwort auf: [#104294]

PDF/X-3 auf alten PostScript-RIPs

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

21. Aug 2004, 18:40
Beitrag # 5 von 7
Beitrag ID: #104349
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Hallo Achim,

> Kann ein PDF/X-3 ein Ausgabeproblem aufwerfen, dass es als
> 'einfaches' PDF nicht hatte?

Rein logisch betrachtet eigentlich nur dann, wenn das ursprüngliche PDF eine Version niedriger als 1.3 hatte und das zum Einsatz kommende, direkt PDF-verarbeitende Ausgabesystem nur diese niedrigere PDF-Version verarbeiten kann.

Dies ist aber sehr unwahrscheinlich.

Eine PDF/X-Datei ist faktisch nichts anderes als eine PDF 1.3 Datei (seit PDF/X-1a:2003 und PDF/X-3:2003 eine PDF 1.4 Datei).

Ein PDF verarbeitendes oder ausgebendes System, welches keine speziellen PDF/X-Funktionen eingebaut hat, wird also jede PDF/X-Datei wie eine normale PDF-Datei betrachten und verarbeiten.
Ein schönes Beispiel ist Acrobat 4.0.5, welches lange vor Einführung von PDF/X-3 auf den Markt kam und trotzdem eine PDF/X-3:2002 Datei ohne Murren öffnet und auch ausgibt. Auch ein PDF 1.3 kompatibler PDF-Importfilter eines Layoutprogramms würde jede PDF/X-3:2002 Datei anstandslos öffnen ohne zu wissen was PDF/X ist.
Dies ist gewährleistet, weil die Änderungen die die PDF/X-Datei gegenüber der originalen PDF-Datei aufweist nicht die Seitenbeschreibung oder die Grundstruktur der PDF-Datei betrifft. Also die Elemente die von den oben genannten Systemen/Technologien verarbeitet werden würden.
Die PDF/X-typischen Konstrukte sind spezielle PDF-Einträge, die, solange man nicht mit einem geeigneten PDF/X-Werkzeug darauf zugreift, nicht in Erscheinung treten und keine Auswirkung haben.

Ich kann also nur vermuten, dass entweder bei der PDF/X-Erstellung etwas falsch gemacht wurde (was eigentlich auszuschließen ist, wenn nach der PDF/X-Erzeugung nochmals eine erfolgreiche PDF/X-Prüfung durchgeführt wurde) oder der Dienstleister zwei verscheidene Verarbeitungsmethoden einsetzte und die zweite Methode einfach ungeeignet war eine PDF 1.3 Datei zu verarbeiten.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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als Antwort auf: [#104294]

PDF/X-3 auf alten PostScript-RIPs

Anonym
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21. Aug 2004, 19:50
Beitrag # 6 von 7
Beitrag ID: #104353
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Hallo Robert,

vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort. Sie bestätigt meine Ansicht. Leider lassen sich im Nachhinein die genauen Umstände der Ausgabeprobleme nicht mehr ermitteln.

Leider stehen immer noch viele Dienstleister neuen Verfahren ablehnend gegenüber. Seltsamerweise wird das Heil immer wieder in Produktionswegen gesucht, die sich längst als überholt erwiesen haben ('dann schicken Sie uns doch 'ne Quark-Datei', 'bitte keine Profile einbetten' usw. usf.)

Gruß

Achim



als Antwort auf: [#104294]

PDF/X-3 auf alten PostScript-RIPs

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

21. Aug 2004, 20:42
Beitrag # 7 von 7
Beitrag ID: #104357
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Hallo Achim,

ich kenne einige Datenerzeuger die genau aus diesem Grund zwar PDF/X-1a oder PDF/X-3 Dateien erzeugen, Ihrem Dienstleister aber nichts davon sagen, sondern sie als ganz "normale" PDF-Dateien ankündigen.

Auf diese Weise profitiert der Datenlieferant (und auch der Dienstleister) von der durch die Einhaltung der ISO-Norm gesteigerten Produktionssicherheit, baut aber keine Berührungsängste oder Hemmschwellen beim Dienstleister auf (Stichwort OutputIntent und ICC-Profil).
Und wenn es dann tatsächlich zu Problemen bei der Weiterverarbeiung kommt, die eindeutig auf fehlerhafte Weiterverarbeitung zurückzuführen sind, dann kann man seinen Trumpf immer noch aus dem Ärmel ziehen.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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als Antwort auf: [#104294]
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