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PDF X-3 mit MacOS Quartz ... Fragen

rudy01
Beiträge gesamt: 9

5. Sep 2007, 15:13
Beitrag # 1 von 10
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Hallo,
ich versuche gerade, einen Workflow auf meinen Mac zu erstellen, mit dem ich schnell produzierbare PDFs aus beliebigen Anwendungen erstellen kann. Dies soll über den Mac-integrierten Quartz mit Hilfe der ColorSync Utility erfolgen. Mac produziert grundsätzlich nur X-3 Dateien, deren Erstellung aber über Filterfunktionen beeinflusst werden kann.

Soweit so gut... ich habe einmal 4 Dateien meiner Druckerei zu deren Preflight gegeben und zwei davon waren auch reproduzierbar. Dies hat mich zwar positiv überrascht... trotzdem bleiben Fragen offen:

1. In einer der Dateien sind DeviceRGB Farben enthalten. Ich verstehe nicht, warum diese dann trotzdem reproduzierbar sein sollen.

2. In der anderen sind ICC basierte Farben vorhanden.

Meine Frage: Könnte jemand von Ihnen mal die beiden Dateien, die lt. Aussage der Druckerei produzierbar wären, pre-flighten und mir insbesondere erklären, warum die Datei mit den vorhandenen Device RGB Farben trotzdem korrekt gedruckt werden würden? Mir geht es darum, abzuklären, welche von den beiden PDFs eher an eine Druckerei zu geben sind?

Gern sende ich die Dateien per email zu.
X

PDF X-3 mit MacOS Quartz ... Fragen

Thomas Richard
Beiträge gesamt: 19334

5. Sep 2007, 15:48
Beitrag # 2 von 10
Beitrag ID: #311155
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Ohne die Dateien gesehen zu haben:

Hat die Druckerei ihr RIP bzw. die PDF Ausgabe ordentlich parametriert und das Colormanagement korrekt eingerichtet, sollten auch Device RGB und ICC Basierte Farben auszugeben sein. Das ist ja immerhin der Hauptunterschied zwischen PDF/X-1a und PDF/X-3, der korrekte Umgang mit unterscheidlichen Farbräumen und individuell profilierten Bestandteilen.

Die Frage, wie immer bei PDF/X-3 ist immer: wie verbindlich ist das was rauskommt?


als Antwort auf: [#311140]

PDF X-3 mit MacOS Quartz ... Fragen

Linzenkirchner
Beiträge gesamt: 864

5. Sep 2007, 17:18
Beitrag # 3 von 10
Beitrag ID: #311189
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Hallo Thomas

Antwort auf [ Thomas Richard ] Hat die Druckerei ihr RIP bzw. die PDF Ausgabe ordentlich parametriert und das Colormanagement korrekt eingerichtet, sollten auch Device RGB und ICC Basierte Farben auszugeben sein. Das ist ja immerhin der Hauptunterschied zwischen PDF/X-1a und PDF/X-3, der korrekte Umgang mit unterscheidlichen Farbräumen und individuell profilierten Bestandteilen.


DeviceRGB ist nicht zu Unrecht in allen PDF/-X-Varianten verboten - eine farbverbindlliche Reproduktion ist damit nicht möglich - schon gar nicht in diesem Fall. Du meinst wohl DeviceCMYK.

Ich gehe davon aus, dass die Druckerei bei DeviceRGB einfach von den üblichen Voraussetzungen ausgeht: RGB=Office=Quellfarbraum sRGB und danach die Separation vornimmt. Aber das gilt m. W. nicht beim Quarzfilter unter Mac OS X; am Mac wird nach wie vor 1.8 Standardgamma eingesetzt, also Apple RGB und nicht sRGB. Wir würden also eine falsche Separation erhalten. Die Druckerei geht nach Erfahrung vor und liegt damit in diesem Fall falsch.

Ich habe mit den Quarzfiltern auch schon experimentiert und bin zu dem Schluß gekommen, dass man tatsächlich ein gültiges PDF/X-3 erstellen kann, ich diesen Weg aber nicht guten Gewissens empfehlen kann. Soweit ich mich entsinnen kann, erhalten alle RGB-Objekte das Monitorprofil getaggt, was ja nicht abwegig ist, aber für den ausgebenden Betrieb sehr ungewöhnlich. Die Druckerei muss auf alle Fälle mit ICC-profilierten RGB- und CMYK-Daten umgehen können, was ich nicht als selbstverständlich voraussetzen würde. Weiter ist im Gegensatz zu Officedokumenten von Windows auch der RGB- und CMYK-Text mit Profilen versehen, was dazu führen kann, dass er bei der Separation vierfarbig aufgebaut wird.

Schwierig in der Handhabung - ich würde davon abraten, es sei denn, die Druckerei ist tatsächlich in der Lage (und hat den Nerv dazu), ein PDF/X-3 mit allen erlaubten Farbräumen zu verarbeiten.

Was ich gar nicht verstehe, wie in einem PDF/X-3 DeviceRGB-Dateien enthalten sein können. Bei meinen Versuchen wurde durch den Quarzfilter grundsätzlich alle RGB-Objekte getaggt. Entweder war es kein X-3 oder die Druckerei hat es falsch kommuniziert.

Gruß
Peter


als Antwort auf: [#311155]

PDF X-3 mit MacOS Quartz ... Fragen

rudy01
Beiträge gesamt: 9

5. Sep 2007, 18:48
Beitrag # 4 von 10
Beitrag ID: #311203
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Mich würde brennend interessieren, wie dieser Quartz Filer aussieht. Könnten Sie mir ggf. den Filter als Datei schicken...? Ich würde ihn gern einmal ausprobieren.

Ich finde es sehr schade, dass Mac es nicht geschafft hat, eine Lösung in das Tiger-System zu integrieren, mit dem ganz simpel die Erstellung eines vernünftigen CMYK PDF für den Druck möglich ist. Bisher hatte ich immer meine PDFs mit PDF Enhancer von apago nachbearbeitet. Aber dies ist umständlich und zeitaufwändig.


als Antwort auf: [#311189]

PDF X-3 mit MacOS Quartz ... Fragen

Linzenkirchner
Beiträge gesamt: 864

5. Sep 2007, 22:36
Beitrag # 5 von 10
Beitrag ID: #311213
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Antwort auf [ rudy01 ] Mich würde brennend interessieren, wie dieser Quartz Filer aussieht. Könnten Sie mir ggf. den Filter als Datei schicken...? Ich würde ihn gern einmal ausprobieren.


Leider weiss ich nicht, ob das möglich ist. Ich lege die Filter mit dem Colorsync Dienstprogramm an, das man im Ordner Dienstprogramme findet.

Antwort auf [ rudy01 ] Ich finde es sehr schade, dass Mac es nicht geschafft hat, eine Lösung in das Tiger-System zu integrieren, mit dem ganz simpel die Erstellung eines vernünftigen CMYK PDF für den Druck möglich ist. Bisher hatte ich immer meine PDFs mit PDF Enhancer von apago nachbearbeitet. Aber dies ist umständlich und zeitaufwändig.


Wohl weil es nicht so einfach ist, wie du annimmst. Ich kenne nur zwei Tools, die wirklich ordentliche PDFs für die Druckvorstufe erstellen: Acrobat und Jaws PDF Creator. Und letztlich würde ich mich nur auf Acrobat verlassen.

Aber ordentlich ist nicht gleich ordentlich und ob sich ein PDF für die Druckvorstufe eignet, hängt in erster Linie von den Ansprüchen ab. Wenn du nur niedrige Qualität brauchst und Farbverbindlichkeit nicht gefordert ist, dann erstelle die PDFs über die Quarzfilter (= sichern in PDF/X-3). Wenn hohe Qualität gefordert ist, nimm dir die Zeit und mache die PDFs ordentlich: mit Acrobat. Das kostet ein paar Euro, aber verdruckte Aufträge sind auf die Dauer teurer.

Mit welchem Programm erstellst du eigentlich die Daten? Alle großen Satz- und Grafikprogramme können mittlerweile selbst PDF erstellen. Und da du von CMYK sprichst, musst du eigentlich ein Satzprogramm verwenden ... die normalen Textprogramme erstellen immer RGB.

Gruß
Peter


als Antwort auf: [#311203]

PDF X-3 mit MacOS Quartz ... Fragen

Polylux
Beiträge gesamt: 1774

6. Sep 2007, 09:13
Beitrag # 6 von 10
Beitrag ID: #311225
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Hallöchen,

ich zabe übrigens die Erfahrung gemacht, dass Schriften häufig mal gerastert und als Typ 3 gespeichert werden, was zu unschönen Ergebnissen im Druck führt. Ich kann nicht genau sagen, ob dies nur mit 10.3 oder auch mit 10.4 aufgetreten ist.

Ich würde aber auch nur den zwei von Hr. Linzenkirchner genannten Programmen trauen und kein Risiko mit Quartz eingehen.

Viele Grüße


als Antwort auf: [#311213]

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Robert Zacherl
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6. Sep 2007, 09:42
Beitrag # 7 von 10
Beitrag ID: #311228
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Antwort auf [ Linzenkirchner ] DeviceRGB ist nicht zu Unrecht in allen PDF/-X-Varianten verboten - eine farbverbindlliche Reproduktion ist damit nicht möglich - schon gar nicht in diesem Fall. Du meinst wohl DeviceCMYK.


Hallo Herr Linzenkirchner,

das ist so nicht ganz korrekt.
Eine PDF/X-3 Datei darf sehr wohl Elemente die in DeviceRGB eingefärbt sind enthalten, wenn eines der folgenden zusätzlichen Kriterien erfüllt sind:
- der im OutputIntent deklarierte Farbraum ist ein RGB-Farbraum
- im PDF ist ein geräteneutraler DefaultRGB-Farbraum deklariert ist, der die fehlende Kalibrierung liefert


als Antwort auf: [#311189]

PDF X-3 mit MacOS Quartz ... Fragen

Linzenkirchner
Beiträge gesamt: 864

6. Sep 2007, 11:08
Beitrag # 8 von 10
Beitrag ID: #311246
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Hallo Hr. Zacherl,

Antwort auf [ Robert Zacherl ] Eine PDF/X-3 Datei darf sehr wohl Elemente die in DeviceRGB eingefärbt sind enthalten, wenn eines der folgenden zusätzlichen Kriterien erfüllt sind:
- der im OutputIntent deklarierte Farbraum ist ein RGB-Farbraum
- im PDF ist ein geräteneutraler DefaultRGB-Farbraum deklariert ist, der die fehlende Kalibrierung liefert


Ja, diese beiden Möglichkeiten habe ich unterschlagen.

Ich habe noch nie mit einem RGB-Farbraum als Output Intent gearbeitet und weiss nicht, ob es praktisch überhaupt möglich ist, ein derartiges PDF/X-3 über den Distiller oder aus Indesign zu erstellen. Werde ich mal ausprobieren ... Wenn ich das richtig verstehe, sind bei einem RGB als Output-Intent im Gegenzug dann DeviceCMYK-Daten nicht erlaubt (es sei denn es liegt zusätzlich ein CMYK-Default-Farbraum vor), oder? Wäre zumindest logisch.

Den Default-Farbraum habe ich kompett vergessen. Der könnte hier natürlich ins Spiel kommen: anstatt jedes Objekt einzeln zu taggen würde es ja reichen, das Dokument mit einem Default-RGB zu versehen. Wenn in der Druckerei dann mit Pitstop objektbezogen geprüft wird, erscheinen RGB-Objekte ohne Profil. Vermutlich war es genau so ...

Ist leider zu lange her, ich weiss nicht mehr, wie Quarz hier arbeitet, ich werde es mir bei Gelegenheit aber nochmals anschauen. Prinzipiell wäre es natürlich eine feine Sache, wenn es über Quarz ginge, zumindest für den Lowend-Bereich. Ich bin allerdings skeptisch.

Viele Grüße
Peter Linzenkirchner


als Antwort auf: [#311228]

PDF X-3 mit MacOS Quartz ... Fragen

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

6. Sep 2007, 11:27
Beitrag # 9 von 10
Beitrag ID: #311254
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Antwort auf [ Linzenkirchner ] ... Wenn ich das richtig verstehe, sind bei einem RGB als Output-Intent im Gegenzug dann DeviceCMYK-Daten nicht erlaubt (es sei denn es liegt zusätzlich ein CMYK-Default-Farbraum vor), oder? Wäre zumindest logisch.


Hallo Herr Linzenkirchner,

die Regel ist im Grunde genommen recht simpel: immer wenn der Objektfarbraum vom definierten OutputIntent Farbraum abweicht, muss eine Kalibrierung dieses Objektfarbraums erfolgen. Dies kann entweder durch Verwendung eines geräteunabhängigen Objektfarbraums geschehen oder eben durch Verwendung eines entsprechenden Default-Farbraums.


als Antwort auf: [#311246]

PDF X-3 mit MacOS Quartz ... Fragen

Thomas Kaiser
Beiträge gesamt: 1299

6. Sep 2007, 16:11
Beitrag # 10 von 10
Beitrag ID: #311317
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Hallo,

Antwort auf [ rudy01 ] Bisher hatte ich immer meine PDFs mit PDF Enhancer von apago nachbearbeitet. Aber dies ist umständlich und zeitaufwändig.


Läßt sich aber komplett automatisieren. Man muß dazu nur Hotfolder anlegen (ich nehme an, daß die aktuellen Versionen des PDF Enhancers weiterhin Hotfolder untertstützen -- zumindest vor viereinhalb Jahren, als ich das mit Leonard, Auto von PDF Enhancer, durchgekaspert habe, war es so) und ein CUPS-Backend in Betrieb nehmen, das in Hotfolder drucken kann.

Für PDF, die aus Anwendungen erzeugt werden, die nicht nativ PostScript oder per PDF-Export druckvorstufentaugliches Highend-PDF erzeugen (also alle, die sich auf Quartz verlassen), sollte der Weg über PDF Enhancer schneller sein als der via Distiller und keine Nachteile mit sich bringen (denn in letzterem Fall käme es nur zu einer Mehrfachkonvertierung von PDF nach PostScript zurück nach PDF, was bei Highend-PDF nicht immer gutgehen muß)

Bei (allgemeinem) Interesse kann ich den Hotfolder-Ansatz ein wenig erläutern. Die Original-Doku (die v.a. das Hotfolder-Schema beschreibt) findet sich hier:

     http://users.phg-online.de/...S/postscriptfile.txt

Gruss,

Thomas


als Antwort auf: [#311203]
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