hallo Wolfgang,
ich bin in Illustrator überhaupt nicht zu Hause, also bevor ich jetzt auf die Schnelle zu kurz irgendwo nachlese oder Hals über Kopf aus Illustrator heraus CMM anwende, versuche ich mal "abstrakt" zu antworten, bitte denke nicht, ich halte Dich für "doof", beim Thema CMM lohnt sich meiner Meinung nach "vollständige" Genauigkeit...:
Du willst via Bogenoffset auf gestrichenem Papier produzieren und wählst deshalb das ISOCoated_v2-Profil, richtig?
Die Daten enthalten lediglich Graustufen und/oder CMYK-Farbtonwerte, richtig?
Dann reicht ein Output-Intent im entstehenden PDF (das ist lediglich eine im PDF enthaltene "Notiz" aber - noch - kein Quellprofil) dieser Output-Intent (Ausgabe-Absicht) würde konkret beschrieben mit der Profilangabe ISOCoated_v2. Es muss aber keiner enthalten sein, das hängt von den Anforderungen des Dienstleisters ab. Will er partout nur PDF/X-1, dann muss einer drin sein. Ein Datenempfänger darf/kann/muss dann davon ausgehen, das alle Graustufen und CMYK-Werte so wie sie kommen angelegt sind für Druck auf gestrichenes Papier und deshalb soll er sie auf keinen Fall wandeln.
Wandeln solle er nur dann, wenn jetzt zum Beispiel doch in letzter Minute auf ungestrichenem Papier gedruckt werden soll, weil sich die Umschläge auch wie "Offset"-Briefpapier (das ist ungestrichen in der Regel) nochmal im Laserdrucker bedrucken und beschreiben lassen sollen.
Dann sollte er wandeln, wenn er jetzt im PDF-Doku den Output-Intent ISOCoated_v2 auslesen kann (z.B. via Preflight in Acrobat), dann weiss er auch von wo nach wo, nämlich von ISOCoated_v2 in PSO Uncoated... JETZT wird der Output-Intent ISOCoated_v2 - indirekt - zum Quellprofil!
Findet er keinen Output Intent, geht er davon aus, dass die Daten für Uncoated aufbereitet wurden, weil er nicht unbedingt wissen kann, dass sich in letzter Minute um entschieden wurde.
Zurück zu Anfang und Deiner Frage, warum in der Regel keine Quellprofile enthalten sein "sollten": Es soll jetzt angenommener Weise aber tatsächlich doch auf gestrichenem Papier gedruckt werden.
Hätten jetzt die Daten unterschiedliche Quellprofile, also zum Beispiel nur ein Bild das richtige ISOCoated_v2, ein anderes FOGRA27 und ein weiteres Objekt Euroscale Coated und das PDF den Output Intent ISOCoated_v2, dann würden sich bei einem automatisierten Workflow des Druckdienstleister, der die unterschiedlichen Quellprofile bei einer endgültigen Konvertierung berücksichtigt, die Werte der FOGRA27-Bilder und Euroscale Coated-Bilder entsprechend verändern.
Wenn Du eine solche "automatisierte" Änderung vermeiden willst, solltest Du also darauf verzichten, die einzelnen Bilder mit Profilen ins PDF zu schreiben. Selbst dann, wenn sie alle in dasselbe Profil konvertiert wurden, denn: Bei manchen Belichtern (bzw RIPs, bzw deren Konfiguration oder deren vorgeschaltete Workflows) machen Geräteunabhängige Farbräume "Ärger", (Ein profiliertes Bild liegt durch die Profilierung im Geräteunabhängigen Farbraum vor, ein CMYK-Bild ohne Profil ist Farbraum Device-CMYK, also Geräteabhängig, hier nimmt der RIP "sicher", was er bekommt an Werten.)
Quellprofile müssen jedoch bei Medienunabhängigen Daten noch enthalten sein, z.B. bei PDF/x-3 und 4, wenn hier noch so nicht druckbare Farbräume wie RGB enthalten sind. Dann muss natürlich klar sein, von wo nach wo gewandelt werden soll...
Langer Rede kurze Antwort:
Gerade, weil Du willst, dass nichts mehr gewandelt werden soll, fährst Du sicherer, wenn Du keine einzelnen Bild-Profile einbettest, weil Deine Bilder bereits in ISOCoated konvertiert sind, somit steht die CMYK-Separation also im Geräteabhängigen Farbraum festgeschrieben im PDF! Idealerweise notiert der Output-Intent des PDF dann für welche Bedingung diese geräteabhängigen CMYK-Werte gemeint sind...
Gruß,
Ulrich
als Antwort auf: [#457962]
(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 25. Nov 2010, 16:34 geändert)