[GastForen PrePress allgemein PDF in der Druckvorstufe PDFs mit "Smooth Shades" weiter geben – problematisch oder nicht?

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PDFs mit "Smooth Shades" weiter geben – problematisch oder nicht?

gromek
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2. Mai 2006, 13:14
Beitrag # 1 von 7
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hallo,

es gibt ja anscheinend eine reihe beiträge zum stichwort "Smooth Shades", aber die waren für mich als grafiker/designer meist sehr bzw. zu speziell, um eine konkrete handlungsanweisung darin zu sehen.

deshalb meine frage hier in einem neuen thema:

ich habe mit InDesign CS eine anzeigendatei erstellt, die farbige verlaufsbalken (4c-farbe zu hintergrund) mit typo (s oder w) über einem 4c-schwarzen hintergrund enthält. die aus InDesign "gedruckte" ps-datei wurde mittels Distiller 6 und einer meiner einschlägigen "high end"-joboptions zum PDF destilliert.

beim preflight in Acrobat (ebenfalls 6) ist soweit alles o.k. bis auf die anmerkung bei den "potentiellen problemen", dass a) "smooth shades" verwendet würden und dass b) "BX...EX in Seitenbeschreibung" (seien), wobei letzteres anscheinend mit a) zusammenhängt (gleiche anzahl der anmerkungen = anzahl der verlaufsbalken in der datei).

muss ich mir bei der weitergabe solcher (anzeigen-)dateien an magazine nun sorgen machen, dass es zu problemen/fehlern im druck kommt oder nicht? ich will ja nicht unbedingt den zorn meiner kunden herauf beschwören, die für die anzeigen zahlen und diese dann womöglich nicht wieder erkennen...

es wäre sehr nett, wenn jemand hierzu kurz etwas fundiertes wüßte.

schon mal danke & grüße
gromek
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PDFs mit "Smooth Shades" weiter geben – problematisch oder nicht?

Linzenkirchner
Beiträge gesamt: 864

2. Mai 2006, 13:52
Beitrag # 2 von 7
Beitrag ID: #226617
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Smooth Shades sind weiche Verläufe und erfordern PostScript Level 3, weshalb Acrobat 6 diese Meldung auch ausgibt. Probleme gibt es also nur, wenn ein (mittlerweile fast schon antik zu nennendes) PostScript-Level-2-RIP zum Einsatz kommt. Eine Weiterverarbeitung im klassischen Anzeigen-Workflow sollte ohne Probleme möglich sein; ich denke, kein Zeitschriftenverlag wird seine Daten an eine Druckerei weitergeben, die mit so alter Technik arbeitet.


als Antwort auf: [#226602]

PDFs mit "Smooth Shades" weiter geben – problematisch oder nicht?

loethelm
  
Beiträge gesamt: 6029

2. Mai 2006, 14:01
Beitrag # 3 von 7
Beitrag ID: #226624
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Hallo,

bei Anzeigen besteht immer noch die Gefahr, dass diese in ein XPress 4-Layout eingebunden werden. Da der PDF-Importfilter von XPress bis zum heutigen Tage alles andere als ideal arbeitet, sollte man nachfragen, ob man nicht lieber ein aus Acrobat exportiertes EPS anliefern soll.

Dazu gibt's hier im Forum allerdings hunderte Beiträge.


als Antwort auf: [#226617]

PDFs mit "Smooth Shades" weiter geben – problematisch oder nicht?

gromek
Beiträge gesamt: 100

2. Mai 2006, 15:09
Beitrag # 4 von 7
Beitrag ID: #226649
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danke erst einmal!

"aus Acrobat exportiertes EPS" – habe ich zwar noch nie gemacht, aber wenn es risiken minimiert, gern.

ist das so exportierte EPS in jeder beziehung vollständig? wie sieht das denn z.b. mit den schriften aus, sind die dann auch im EPS (noch) komplett enthalten/eingebettet oder muss man die dann wieder dazu tun oder schon vorher in InDesign in zeichenwege wandeln?

ist nach der ganzen zeit tatsächlich relativ exotisch für mich, wieder einmal in die EPS-richtung zu denken...

gruß
gromek


als Antwort auf: [#226624]

PDFs mit "Smooth Shades" weiter geben – problematisch oder nicht?

rohrfrei
Beiträge gesamt: 4492

2. Mai 2006, 15:21
Beitrag # 5 von 7
Beitrag ID: #226652
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Hallo,

Zitat ist das so exportierte EPS in jeder beziehung vollständig? wie sieht das denn z.b. mit den schriften aus, sind die dann auch im EPS (noch) komplett enthalten/eingebettet oder muss man die dann wieder dazu tun oder schon vorher in InDesign in zeichenwege wandeln?


Nun, das hängt ja ganz direkt mit den gewählten Einstellungen beim EPS-Export ab. Jeder, der da schon mal einen Blick hineingeworfen hat, weiß, das man sowohl alles korrekt ausgeben kann, aber auch genau so gut alles versaubeuteln mit den falschen Einstellungen.

Ich würde daher erstmal davon abraten. Der Umweg über EPS wurde ja auch nur deshalb vorgeschlagen, weil es anscheinend immer noch Betriebe gibt, die PDFs in XPress montieren. In meinen Augen ist das aber alles andere als professionell. Mir würde nicht ein vernünftiger Grund einfallen, warum man so arbeiten sollte. Schließlich gibt es ja Ausschießprogramme. Wer es dennoch tut, soll sich das PDF gefälligst selbst umwandeln oder mit den Risiken leben. Das kann nicht die Aufgabe des PDF-Erstellers sein!

Du spricht oben von "high-end-Einstellungen". Warum nimmst du nicht den X3-Standard als Grundlage? Damit solltest du auf der sicheren Seite sein.

Gruß


als Antwort auf: [#226649]

PDFs mit "Smooth Shades" weiter geben – problematisch oder nicht?

Linzenkirchner
Beiträge gesamt: 864

2. Mai 2006, 15:24
Beitrag # 6 von 7
Beitrag ID: #226655
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Muss man wirklich für die Weiterverarbeitung mitdenken, sie bei der Hand nehmen und führen? Ich meine, das ist nicht unsere Aufgabe. PDF-Dateien sollten niemals in ein Quark-4-Dokument eingebunden werden - wer es tut, ist selbst für alle Konsequenzen verantwortlich. Wozu gibt es einen PDF-Workflow, wenn wir uns durch Anwenderfehler wieder auf EPS zurückwerfen lassen wollen?

Laut Medienstandard sieht der Anzeigen-Workflow folgendes Vorgehen vor:
- Abgabe einer PDF/X-Datei. Diese enthält selbstverständlich Smooth Shades - muss sie, schon aus Gründen der Verlaufsqualität. Level-1-Verläufe sind stufig.
- Prüfung in der Datenannahme. Damit ist ein kompletter Preflight gemeint, der sinnvollerweise über ein PDF erfolgt und nicht über ein EPS.
- Export als EPS (also nach der Prüfung)
- Einbau ins Layout-Programm.
Natürlich muss man davon manchmal Abstriche machen, aber ich würde nicht ohne Not und quasi als Vorwärtsverteidigung vorhandene Standards ignorieren.


als Antwort auf: [#226624]

PDFs mit "Smooth Shades" weiter geben – problematisch oder nicht?

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

2. Mai 2006, 15:43
Beitrag # 7 von 7
Beitrag ID: #226659
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Antwort auf [ Linzenkirchner ] - Abgabe einer PDF/X-Datei. Diese enthält selbstverständlich Smooth Shades - muss sie, schon aus Gründen der Verlaufsqualität. Level-1-Verläufe sind stufig.


Hallo Herr Linzenkirchner,

das würde ich nicht so formulieren. Zum einen gibt es so etwas wie einen "Level 1 Verlauf" nicht. PostScript 3 ist der erste PostScript Level der einen Verlauf als mathematisches Objekt definiert und diesen in Form des "shfill" Operators bzw. "smooth shading pattern" Farbraums zur Verfügung stellt. Jede andere Form der Verlaufswiedergabe arbeitet entweder mit einer Bitmap oder mehr oder weniger vielen Einzelelementen (Linien, Polygonen, Elipsen, etc.) die jeweils unterschiedlich eingefärbt werden. So ein "Pseudoverlauf" muss keinesfalls automatisch stufig sein, wenn das Tonwertspektrum zwischen Start- und Endpunkt groß genug, die Verlaufslänge nicht zu groß und die Kobination aus Ausgabeauflösung und Rasterweite vernünftig gewählt ist

Zitat - Export als EPS (also nach der Prüfung)


Wenn das wirklich alles ist was an der Stelle zu lesen steht, dann halte ich das für extrem gefährlich. Wenn naämlich tatsächlich smooth shadings, DeviceN-Farbräume, etc. in den PDF-Dateien enthalten sind, dann muss ein PostScript 3 EPS erzeugt werden, weil es ansonsten unter Umständen zu qualitativen Verlusten und/oder dem Verlust von Sonderfarben kommen kann. Ein PostScript 3 EPS, welches im Layout platziert wird, verbietet aber wiederum den Einsatz der klassischen on-host Separation und macht auch wieder einen PostScript 3 Ausgabe-Workflow erforderlich.


als Antwort auf: [#226655]
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