Hallo Herr Richard,
wir sind offensichtlich einig, dass es das Optimum darstellt alle benötigten Fonts bereits in die zu konvertierenden PostScript-Daten einzubetten.
Einige Information was im Hintergrund abläuft:
Ein Acrobat Distiller ist kein Layoutprogramm und deshalb "sieht" er nicht automatisch Fonts, welche über ein Fontverwaltungs-Tool oder das Betriebssystem aktiviert wurden. Wie Sie schon bemerkten "sieht" ein Distiller ausschließlich Fonts, welche in der zu konvertierenden PostScript-Datei enthalten sind oder über die eingerichteten Schriftordner im Zugriff stehen. Dessen sollte sich jeder PDF-Anwender der im Schriftbereich sicher produzieren will bewußt sein.
Um einen unerwünschten bzw. nicht bemerkten Zugriff auf lokale Fonts möglichst zu unterbinden, sollte die Anzahl der Schriftordner im Acrobat Distiller auf das notwendige Minimum reduziert werden. Das Minimum ist der Acrobat-eigene Font-Ordner innerhalb des Programmordners (bzw. Programmpakets im Falls der Mac OS X Version von Acrobat).
Desweiteren sollte Acrobat Distiller so konfiguriert werden, dass alle Schriften eingebettet werden und dass die Konvertierung abgebrochen werden soll, wenn die Einbettung der Schriften fehlschlägt. Im Idealfall erhält man dann keine PDF-Datei wenn Fonts fehlen oder aus lizenzrechtlichen Gründen nicht eingbettet werden können.
Wie ich schon in meiner letzten Antwort andeutete, schreibt QuarkXPress leider schon seit zig Versionen einen PostScript-Code der niemals zu einem Abbruch der PDF-Erzeugung im Acrobat Distiller führt (selbst wenn alle Fonts fehlen würden). Dies liegt an der unsinnigen Neudefinition des "findfont" Operators, welche bei einem Fehlen des benötigten Fonts ersatzweise die "Courier" aufruft. So sieht es für Acrobat Distiller so aus als ob nie etwas anderes als eine Courier erwünscht gewesen wäre und er macht weiter seinen Job.
Somit sollte man als QuarkXPress-Anwender immer einen Blick auf das Distiller .log File werfen und sicherheitshalber per Preflight kontrollieren, ob innerhalb des Endformats die Schrift Courier zum Einsatz kommt (was in "normalen" Akzidenzen recht selten absichtlich der Fall sein sollte).
Grundsätzlich gilt für jeden PDF-Anwender in der Druckvorstufe, dass er sich niemals auf das verlassen darf was er von Acrobat am Bildschirm angezeigt bekommt, denn Acrobat verfügt über extrem ausgefeilte Substitutionstechnologien die so manches (Font-)Problem selbst auf den zweiten Blick nicht erkennbar machen.
Die Betriebe die sicher mit PDF produzieren, prüfen die korrekte Fonteinbettung. Entweder mit den Acrobat-eigenen Mittel (Stichwort "Dokumentschriften") oder durch Einsatz eines Preflight-Produkts.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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IMPRESSED GmbH
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