war nun noch einmal in der Agentur und habe versucht Colorproof weiter einzustellen.
An diesem Programm kann man wirklich verzweifeln. In vielen Dingen reagiert es meiner Meinung nach völlig unvorhersehbar...
Eine schnelle Kalibration (sollten die Proofs aus dem Standard sein) ist meiner Meinung nach völlig unmöglich.
Denke aber das ich einige Sachen festhalten kann:
- Die Funktion "Nachlinearisierung durch Messung" funktioniert nicht und ist nicht zu benutzen. Schlimmer noch: Nach Anwendung dieser Funktion verstellt sich der Proofer, bzw. Die Grundlinearisierung völlig, so das man ganz von vorn mit der Grundlinearisierung starten kann.
Aufgrund der Unbrauchbarkeit muß bei einer Nachlinearisierung auf die Funktion "Profiloptimierung" ausgewichen werden. Was natürlich heisst, das für jede Ausgabebedingung einzeln nachlinearisiert werden muß. Ein nicht unerheblicher Zeitfaktor, je nach Anzahl der eingesetzten Drucksimulationen!
- Innerhalb der Funktion "Profiloptimierung" sollte bei der Neuerstellung einer Drucksimulation vorerst nur die Unterfunktion "Neues Lab-Korrekturprofil" angewand werden. Und diese Funktion sollte auch komplett "in einer Rutsche" bis zum Optimum durchgezogen werden. Bei einer Unterbrechung und Zwischeabspeicherung des Lab-Korrekturprofils fängt man bei einer Neuaufnahme der Iteration praktisch von Vorne an, da sich das Lab-Korrekturprofil nicht unerheblich verstellt. Abweichungen von bis zu 10 Delta E wurden von mir festgestellt.
- Die Unterfunktion "Druckmedienprofil" bearbeiten innerhalb der Funktion "Profiloptimierung" sollte, wenn überhaupt, erst ganz zum Schluß (wenn ansonsten keine weitere Verbesserung möglich ist) angewendet werden.
Festgestellt habe ich, das wenn das Druckmedienprofil(Paspierprofil) bereits einmal angefasst wurde, eine nachträgliche Verbesserung des Lab-Korrekturprofils nur noch eingeschränkt bis garnicht mehr möglich ist.
Ich habe in dem Fall das Druckmedienprofil verworfen und bin vom Ursprungspapierprofil ausgegangen um überhaupt wieder ein brauchbares Ergebniss zu erziehlen.
Angefangen von Null Veränderung zweier Iterationssteps bis hin zu einer extremen Verschlechterung des Papierweiss habe ich in der Konstellation "Bereits verändertes Druckmedienprofil und gewünschte Verbesserung des LAb-Korrekturprofils" beobachten können.
- Bei einer Nachkalibration einer Ausgabebedingung ist grundsätzlich erst einmal von einer Verschlechterung der Werte im ersten Iterationsstep auszugehen. Dies muß scheinbar so hingenommen werden, ein nicht unerheblicher Zeitfaktor.
- Eine weitere Besonderheit: Befindet man die Werte einer Iteration als OK und speichert das Profil ab, erhält man im Gegensatz zur Messung des Ugra/Fogra-Medienkeils auf dem letzten Iterationschart im ersten "regulär" ausgegebenen Proof schlechtere Messwerte bei der Messung des Keils. Hier gibt es eine Spanne von ca. 3-4 Delta E.
Alle aufgeführten Beobachtungen und Fesstellungen sind natürlich meine privaten Fesstellungen und Eindrücke. Ich erhebe hier weder den Anspruch auf Vollständigkeit noch auf die Korrektheit meiner Aussagen. Sollte ich irgendwo falsch liegen oder einen besseren Weg geben, würde ich mich über Nachricht freuen.
Da wir bei uns in der Firma dass GMG-Rip einsetzten habe ich nun einen direkten Vergleich der beiden Systeme erleben dürfen. Meiner Meinung nach liegen Welten zwischen diesen beiden Programmen.
Grüße vom Pumpernickel
als Antwort auf: [#352285]