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Probleme mit Farbmanagement bei Bannerdruck

Markus Keller
Beiträge gesamt: 670

15. Apr 2015, 09:55
Beitrag # 1 von 9
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Hallo,

ich habe ein Banner (für Rollup) drucken lassen. Erstellt in QuarkXPress, PDF geschrieben, Transparenzen mit Acrobat verflacht. Meines Erachtens ist die Druckdatei korrekt.
Beim gedruckten Banner ist die Hintergrundfarbe, in denen die Transparenz verflacht wurde, anders als im restlichen Bereich (Verlauf).
Ursache meines Erachtens eine unsinnige bzw. unkorrekte Farbraumtransformation.
Ich habe es reklamiert, die Druckerei sagt, meine Daten sind fehlerhaft.
Wer hat Recht?
Originaldatei und Mailwechsel hier:
https://www.dropbox.com/...Reklamation.zip?dl=0

Ich würde mich freuen, wenn sich jemand ein paar Minuten Zeit nimmt, das mal zu überprüfen.
Danke schon jetzt

Markus
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Probleme mit Farbmanagement bei Bannerdruck

Meister Propper
Beiträge gesamt: 1313

15. Apr 2015, 10:18
Beitrag # 2 von 9
Beitrag ID: #538784
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ich habe dein banner mal geprooft!

alles okay!

was etwas ungeschickt ist, das 178 objekte (dein reduziertes bild) geräteunabhänige farben benutzt und dein hintergrund nicht.

das kann bei "fehleinstellungen" im rip schon stress geben!

mit dem aktuellen pdfx-ready preflight wären deine icc basierenden cmyk farben nicht in ordnung – hätte also der druckerei auffallen können!

grüsse


als Antwort auf: [#538783]

Probleme mit Farbmanagement bei Bannerdruck

Ulrich Lüder
Beiträge gesamt: 2305

15. Apr 2015, 10:27
Beitrag # 3 von 9
Beitrag ID: #538785
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Da könnt ihr Euch nun streiten:

Aus meiner Sicht ist Dein Fehler der, keine gültige PDF/x-Datei abgegeben zu haben, dann hättest Du bessere Karten Dich auf die Ausgabevorschau zu berufen.

Die Datei selbst ist nicht unbedingt "fehlerhaft", aber schon tückisch, weil die vielen kleinen Bildfragmente hinter der Blume mit ISOcoatedv2 (basicolor) profiliert sind, der smoothshade im Hintergrund bis zum oberen Rand aber nicht. Je nach Konfiguration wurde dem nun - wenn eventuell auch nur indirekt - ein abweichendes Quellprofil zugewiesen...

Wenn die Druckerei die Datei mit einem in diesem Fall "unsinnigen" (weil CMYK) Quellprofil nun vorher dekalibriert hätte, wäre das Malheur wohl nicht passiert. Wie die ihr CMM konfiguriert haben, also ob nun grundsätzlich von ISOcoatedv2 (nicht basicolor) ausgehend oder nicht, kann ich natürlich nicht sagen.

Gruß,

Ulrich

Edit: später erst, aber auch nicht im Widerspruch zu Meister Proppers Beurteilung...


als Antwort auf: [#538783]
(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 15. Apr 2015, 10:29 geändert)

Anhang:
Bild 3.png (276 KB)

Probleme mit Farbmanagement bei Bannerdruck

Thomas Richard
Beiträge gesamt: 19334

15. Apr 2015, 10:40
Beitrag # 4 von 9
Beitrag ID: #538786
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Ein erster kurzer Blick auf die beiden Flächen zeigt mir dass deine Transparenzverflachung zu einer Neuseparation der Schattenfläche geführt hat, somit anderer Schwarzaufbau und somit auch die Wahrscheinlichkeit eines Farbabrisses bereits in den von dir gelieferten Daten besteht:

Fläche aussen links: 65/17/100/8
Fläche innen in der noch kein Schatten zu Buche schlägt: 67/17/97/2

Nach Fogra27 sollte das zu einem identischen Farbeindruck führen, in anderen Druckverfahren, kann das aber auch ganz anders ausgehen, und selbst im Offset können die 8& Schwarz kommen, die 2 eher nicht und schon hat man den Salat.

Nachtrag: hab an einem Rechner geschaut ohne ordentliche Acrobat Tools, kann sein, dass die von mir oben aufgelisteten CMYK Werte nur Vorschau-Simulationen, aber nicht die tatsächlich im Dokument enthaltenen Werte sind. Wenn natürlich an einem meiner Beispiele noch ein vom OI abweichendes Profil dranhängt, kann die Sache eigentlich nur schief gehen.


als Antwort auf: [#538785]
(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 15. Apr 2015, 10:43 geändert)

Probleme mit Farbmanagement bei Bannerdruck

Ulrich Lüder
Beiträge gesamt: 2305

15. Apr 2015, 10:59
Beitrag # 5 von 9
Beitrag ID: #538787
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es ist ja eben kein OI enthalten (also kein PDF/x) ;-) ...

In derem Anschreiben steht aber auch etwas von Transparenzen, die kann ich nicht finden.

Für den Streit wäre für mich ausschlaggebend:
Hat die Druckerei bestimmte Anforderungen an gelieferte Daten formuliert/gefordert - also PDF/x-Standard - oder nicht. Wenn nicht, bieten Sie Datencheck an oder nicht. Wenn ja, hast Du den mitgekauft oder nicht...

Denn auch Du (markus) hättest die cmyk-profilierten Bildfragmente vor Abgabe dekalibrieren/verhindern können...

Da sehe ich die Druckerei im Prinzip eigentlich nur deshalb in der Pflicht, weil sie an einer Zufriedenheit der Kundschaft interessiert sein muss.
Mein Eindruck ist, daß die sich mit der Reklamationsbehandlung nicht mehr Mühe geben als mit ihrem Workflow, denn darüber dürften die eigentlich nicht zum ersten Mal gestolpert sein und hätten schon im Eigeninteresse entsprechende Checks kreieren/benutzen können. Aber vielleicht durfte der Praktikant oder Azubi ja mal die Personaldecke stopfen?

Ulrich


als Antwort auf: [#538786]

Probleme mit Farbmanagement bei Bannerdruck

Markus Keller
Beiträge gesamt: 670

15. Apr 2015, 14:20
Beitrag # 6 von 9
Beitrag ID: #538811
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Hallo,

vielen Dank für eure Unterstützung.
Das ich kein PDF-X und damit keine optimalen Daten geliefert habe, ist mir auch schnell klar geworden. Die nachträglichen Transparenzverflachung mittels Acrobat ist bei mir einfach noch keine Routine, da habe ich wohl geschlampt.
Die Druckerei macht zu PDF-X keine Angaben, Datencheck habe ich nicht gebucht, das ist ja normalerweise mein Job.
Ich hab denen jetzt den Link zu diesem Thread geschickt und gefordert, dass sie mir ein neues Banner zum halben Preis drucken.
Mal schauen, ob sie drauf reagieren.

Markus


als Antwort auf: [#538787]

Probleme mit Farbmanagement bei Bannerdruck

karsten schwarze
Beiträge gesamt: 431

15. Apr 2015, 19:39
Beitrag # 7 von 9
Beitrag ID: #538828
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Hallo Markus,


In der Datei sind Objekte mit einem ICC-Profil getagged, andere als DeviceCMYK angelegt. Typisch für eine Transparenzreduktion in Acrobat. Dass in der von Dir gelieferten PDF keine Transparenzen mehr enthalten sind, wie in der Antwort geschrieben, nunja...

Was kann der weiterverarbeitende Betrieb machen?

Version 1:
Er ignoriert oder entfernt die ICC-Profile an den Objekten und behandelt alles auf der Seite wie DeviceCMYK.
Klappt meistens gut, aber nicht immer.

Version 2:
Er honoriert die Profile als Quellprofile und konvertiert alle nicht DeviceCMYK Objekte in den Zielfarbraum. Der ist im Dokument von Dir nicht spezifiziert da kein OutputIntent definiert ist. ISOCoatedv2 ist dann in der Regel der Zielfarbraum der Wahl.
Klappt meistens gut, aber nicht immer.

Was kannst Du machen, um diesen Fehler auszuschließen?
Gib eine PDF/X-Datei ab, die diesen Fehler ausschließt. Das wäre ein PDF/X-4 oder ein PDF/X-1a. PDF/X-4 erlaubt kein identisches ICC auf Objektebene und Output Intent, PDF/X-1a keine geräteunabhängigen Farbbeschreibungen - aka ICC-Profile auf Objektebene.

Wer hat Recht?
Versuch Dich mit der Druckerei zu einigen.
Ich finde, Verantwortung habt Ihr beide. Du hättest ein PDF/X abliefern können, Sie hätten das im Preflight auffangen können, da dieser Aufbau des PDF Risiken birgt.

Gruß,
Karsten


als Antwort auf: [#538783]

Probleme mit Farbmanagement bei Bannerdruck

olaflist
Beiträge gesamt: 1400

15. Apr 2015, 21:50
Beitrag # 8 von 9
Beitrag ID: #538831
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Kleine Ergänzung zu Karstens Ausführungen: wenn man in puncto PDF/X (noch) nicht so sattelfest ist, lohnt es sich, Prüfprofile von PDFX-ready einzusetzen. und wie Karsten richtig bemerkt: Wenn man sich bzgl. des Zielfarbraums unsicher ist - einfach auf ISO Coated v2 hin arbeiten/konvertieren/als OutputIntent setzen. Das alles sollte bereits im Workflow des Datenerstellers/Datenversenders passieren. Eine Sichtkontrolle des PDF in der Ausgabevorschau von Acrobat Pro deckt ggf. Überraschungen auf.

Olaf


als Antwort auf: [#538828]

Probleme mit Farbmanagement bei Bannerdruck

Michael Pabst
Beiträge gesamt: 2858

16. Apr 2015, 08:20
Beitrag # 9 von 9
Beitrag ID: #538834
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Antwort auf [ karsten schwarze ] … Dass in der von Dir gelieferten PDF keine Transparenzen mehr enthalten sind, wie in der Antwort geschrieben, nunja ...

Mir läuft sehr häufig das Missverständniss über den Weg, dass jemand von "Transparenzen" redet, wenn er eigentlich bereits reduzierte Objekte meint, die vorher mal Transparenzen waren.

Ansonsten kommt mir der Text der Druckerei vor wie eine Standardantwort angereichert mit ein paar wenigen Formulierungen, die sich auf diesen speziellen Fall beziehen.

Gruß
Michael


als Antwort auf: [#538828]
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