Hallo Conny,
sofern wir hier über PostScript-Ausgabe sprechen:
Seit jeher gibt es keine Möglichkeit im Druckdialog von QuarkXPress eine Schrifteinbettung zu aktivieren. Dies liegt schlicht und ergreifend daran, dass sich QuarkXPress auf die entsprechende Funktionalität des Drucktreibers stützt und auch diesem die Schrifteinbettung überläßt (dies ist auch der Grund warum im selbst erzeugten EPS aus QuarkXPress keine Fonts eingebettet sind, weil QuarkXPress selbst es schlichtweg nicht kann).
Somit ist die Tatsache ob, und wenn ja wie, Fonts im PostScript-Code eingebettet sind alleinig von den Fähigkeiten des Druckertreibers und dessen Konfiguration abhängig.
Unter Mac OS X gibt es im Gegensatz zum alten Mac OS keine Einstellmöglichkeiten mehr in Bezug auf Fonteinbettung. Apple hat sich hier löblicher Weise entschieden die Einbettung fest zu verdrahten. Allerdings muss man auch damit leben, dass diese von Treiber durchgeführte Fonteinbettung "nur" Font-Untergruppen einbettet. Dies hat wohl primär lizenzrechtliche Hintergründe.
Leider ist es aber so, dass nicht jeder Font der im Layout Verwendung findet auch tatsächlich eingebettet wird. Hier muss auch noch zwischen einem Drucken in Datei und einem echten Drucken über die jeweilige Druckerinstanz unterscheiden werden. Ist eigentlich alles schon einige Male besprochen worden, aber zur Sicherheit nochmal:
Wenn ein Mac OS X Anwender aus Programmen die dem Drucktreiber die Fonteinbettung überlassen in eine PostScript-Datei druckt (per Einstellung Ausgabeoptionen -> In Datei drucken), dann werden die 13 Basefonts nicht eingebettet. Dazu zählen
- Courier
- Courier-Bold
- Courier-Oblique
- Courier-BoldOblique
- Helvetica
- Helvetica-Bild
- Helvetica-Oblique
- Helvetica-BoldOblique
- Symbol
- Times-Roman
- Times-Bold
- Times-Italic
- Times-BoldItalic
Wird über die Druckinstanz ausgeben (also über die der Druckerinstanz zugewiesene Schnittstelle, was durchaus auch eine Ausgabe in eine Datei bewirken kann), dann ist entscheidend, welche Fonts in der bei der Einrichtung der Druckerinstanz verwendeten PPD-Datei als im gehörigen Ausgabegerät resident verfügbar aufgelistet werden. Diese Fonts werden dann ebenfalls nicht in die Druckdatei integriert. Da in jedem Geräte-PPD die 13 Basefonts als resident gelistet werden (und je nach Geräte viele andere mehr) werden also auch auf diesem Wege die oben aufgelisteten Fonts nicht mit ausgegeben.
Das ist ein klassisches Eigentor von Quark, welches aufzeigt wie gefährlich es sein kann sich um so wichtige Bereiche wie die Fonteinbettung nicht selbst zu kümmern, sondern den einfachen Weg einzuschlagen und sich auf die Betriebssystem-Funktionalität zu stützen.
Um das beste daraus zu machen, würde ich meine den Druckerinstanzen zugewiesenen Geräte-PPDs so modifizieren, dass alle darin gelisteten Fonts bis auf die Courier gelöscht werden. Somit sieht sich der Treiber gezwungen alle benötigten Fonts in die Ausgabedatei einzubetten.
Die Helvetica stellt für jeden QuarkXPress Anwender noch eine weitere besondere Heruasforderung dar, weil sie selbst dann benötigt wird, wenn sie nicht im Layout vorkommt. Dies liegt daran, dass QuarkXPress sie im PostScript-Header für eigene Zwecke nutzt. Da QuarkXPress berechtigter Weise davon ausgeht, dass eine Helvetica in jedem PostScript-Ausgabegerät zu finden ist (sie zählt ja zu den 13 Basefonts) wird sie nicht in den Header eingebettet (was QuarkXPress selber ja auch gar nicht könnte).
Dies erklärt z.B., warum man eine Helvetica dem Acrobat Distiller zugänglich machen muss der leider seit Version 4 ohne einen kompletten Satz der Basefonts installiert wird.
Weil wir gerade bei Schriftproblemen in QuarkXPress sind:
Ist eigentlich schon jemandem aufgefallen, dass QuarkXPress 6.x unfähig ist Oblique-Schriftschnitte korrekt auszugeben?
Es ist tatsächlich so. Sobald ein Oblique-Fonts im Layout Verwendung findet und daraus z.B. eine PDF-Datei generiert wird, findet man darin eine künstlich kuriv gestellten Normal-Schriftschnitt vor.
Dies macht zwar qualitativ keinen Unterschied, weil Oblique-Fonts im Gegensatz zu Italic-Fonts nichts anderes als mathematisch kursivierte Fonts darstellen, aber es ist doch schon sehr verwierend plötzlich im Preflight-Report künstliche Schriftstile reportet zu bekommen und seinen Oblique-Fonts nicht mehr in der Schriftliste der PDF-Datei vorzufinden.
Was sicherlich auch schon jedem QuarkXPress- (unabhägig von der Programmversion) und PDF-Anwender sauer aufgestossen ist, ist die Tatsache, dass Acrobat Distiller trotz entsprechender Konfiguration nicht abbricht, obwohl nicht alle Fonts in die zu generierende PDF-Datei eingebettet werden können. Auch dies liegt wieder im PostScript-Code von QuarkXPress begründet.
Bei Interesse liegen für beide zuletzt genannten Probleme Startup-Dateien für Acrobat Distiller 4.0.5 und neuer zum Download bereit. Für registrierte Kunden sind diese kostenlos:
http://www.impressed.de/...NEWS_ID=33024.000000 Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
************************
IMPRESSED GmbH
http://www.impressed.de