Hallo an alle!
Ich arbeite gerade an einem Buchprojekt, bei dem so etwa in der letzten Minute die Druckerei gewechselt wurde. Zuvor sollte mit Profilen gearbeitet werden, jetzt ist Seperation nach Settings basierend auf Euroscala uncoated v2 gefragt. Die entsprechende Settings-Datei für Photoshop habe ich von der Druckerei erhalten. Jetzt frage ich mich nur, was ich mit den noch nicht bearbeiteten Bilddateien machen soll, die allesamt mit eingebetteten Profilen vorliegen (Rohscans wurden mit profiliertem Scanner erstellt und in ECI-RGB konvertiert abgespeichert, Digitaldaten aus Kameras liegen im jeweiligen Kameraprofiel vor und einige CMYK-Bilder in ISOcoated oder auch Euroscala uncoated).
Soll ich nun die Profile beibehalten und die Dateien nach der Bearbeitung einfach über "Modus/in Profil konvertieren..." in den vorgegebenen CMYK-Arbeitsfarbraum umwandeln? Oder solle ich die Profile aus allen Dateien löschen und ohne Farbmanagement weiterarbeiten, also nach erfolgter Bildbearbeitung einen einfachen Moduswandel vornehmen? (Ich arbeite übrigens mit Photoshop CS.) Wie verhält es sich dann aber mit der Möglichkeit zum Softproof in Photoshop (mein Monitor ist natürlich korrekt kalibriert)? Kann mich bei profillosen Dateien noch auf die Monitoranzeige verlassen, oder muss ich dann mit Farbatlanten arbeiten? (Auf eine Papierweiß-Simulation muss ich ja aufgrund des Nicht-Farbmanagement-Workflows bei der Druckerei ohnehin verzichten.)
Die Bilddaten werden später übrigens in ein Quark-Layout eingebunden, das dann mit von der Druckerei vorgegebenen Einstellungen ausgegeben und in ein Druck-PDF umgewandelt wird, wobei im Distiller unter dem Reiter "Farbe" bei Punkt Farbmanagement "Farbe nicht ändern" aktiviert sein soll.
Nun noch kurz ein weiteres Problem, das zwar nichts mit Farbmanagement zu tun hat, aber trotzdem mit obigen Verwirrungen in Zusammenhang steht: Die zuvor erwähnte Photoshop-Settings-Datei wurde mir in einer Mail zugestellt, die auch den Hinweis erhielt, das der Gesamtfarbauftrag beim Druck bei 350 Prozent liege. In der Settings-Datei sind jedoch 400 Prozent voreingestellt. Dies scheint mir auf den ersten Blick etwas viel zu sein, daher würde ich das ganze lieber auf die angegebenen 350 Prozent zurück korrigieren. Aber was sagen die Druckexperten dazu?
Es wäre toll, wenn mir hier jemand helfen könnte. Bei dem Verlag, für den ich arbeite, herrscht nämlich Megachaos. Andauernd ändern sich meine Ansprechpartner, weil die vorangegangenen entlassen werden oder Urlaub haben, und die neuen dann überhaupt nicht wissen worum es geht. Und an die Druckerei weiterleiten kann meine Fragen scheinbar auch niemand - zumindest bestehen die Antworten auf meine wiederholten Nachfragen immer nur aus leeren Worthülsen, was an meinem Abgabetermin aber leider auch nichts ändert. Das Forum hier ist daher meine letzte Hoffnung.
Vielen lieben Dank schon einmal,
Lady S.