Aber ist es in der, wie von dir erwähnten heutigen Ära nicht auch so, dass man sich eben durch einen solchen Service den Kunden besser an sich bindet? Ein professioneller Drucksacheneinkäufer, der genau aus dem Grund "Qualität" nicht bei Flyeralarm und Konsorten einkauft müsste sich doch im klaren sein, dass Qualität nun mal seinen Preis hat. Nichts desto trotz geht natürlich das Preisdumping weiter und weiter. Die Frage die sich deshalb stellt, ist doch welchen Mehrwert kann ich meinem Kunden bieten? - Wie überzeuge ich (potentielle) Kunden bei mir zu kaufen? - Was kann ich bieten was ein anderer nicht kann/macht? Ich habe den Eindruck, es gibt immer noch zu wenige potentiell gute Druckdienstleister, die diese Punkte nicht erkannt haben und immer noch an ihrer Vertriebsmonotonie aus den 90er Jahren, nämlich sich über Preisdumping definieren zu lassen, festhalten. Um mal ein positives Beispiel zu nennen, hier berichtet eine Druckerei im Münchner Raum genau von diesem Thema:
http://bit.ly/kpTgHs Wenn ich ein reines Gewissen habe kann ich doch auch meinen Kunden an den Daten teilhaben lassen und eben freiwillig "die Hosen runter lassen". Meiner Meinung nach zeugt dies von Stärke. Und eine kontinuierliche Prozessoptimierung im Betrieb, wie von dir beschrieben, halte ich ebenfalls in der heutigen Ära (um darauf nochmals zurück zu kommen) als selbstverständlich.
Im Grunde genommen geht es ja auch darum, mich als High-Quality Printer am Markt zu etablieren und mich so vom Wettbewerb abzuheben. Dazu gehört meiner Meinung nach einfach auch das transparenz transparent machen von Mess- bzw. Qualitätsdaten. Außerdem sollte man dem Kunden auch erklären was ich jetzt genau messe. Druckkontrollstreifen alleine reicht hier ja schon lange nicht mehr. Den Kunden ins Haus einladen, Vorgänge bei der Produktion offen zeigen, erklären und auch auf Schwierigkeiten aufmerksam machen. Ich denke durch ein solches Vorgehen entsteht ein gegenseitiges Vertrauen und eine objektive Grundlage für eventuelle Diskussionen.
Hier noch ein Zitat eines mir bekannten Druckers zu diesem Thema:
„Was Qualitätssicherung angeht, arbeiten wir schon seit 10 Jahren auf allen Maschinen mit dem Image Control aus dem Heidelberger Prinect Workflow und messen grundsätzlich jeden Auftrag in regelmäßigen Abständen zur garantierten Produktionssicherheit für alle Kunden.
Es gibt über jeden Auftrag ein Meßprotokoll, in das wir nicht eingreifen können (Gerichtsbeweisbarkeit).
Darüber hinaus haben wir seit einem Jahr das neue und erheblich erweiterte Image Control 2 als einer von 2 Betrieben weltweit im Feldtest, dass Mitte des Jahres wahrscheinlich auf den Weltmarkt kommt.“
Antwort eines Druckeinkäufers:
„Was kann mit ImageControl gemessen werden?
Es sind lediglich Volltöne CMYK, und wenn es hoch kommt noch die TWZ-Felder 40% und 80%.
Das reicht für eine Farbregelung Closed-Loop. Zu mehr allerdings nicht.
Wir müssen hier, wie bereits schon argumentiert, zwischen einer Messung zur Farbregelung und einer Messung zur Qualitätsdokumentation unterscheiden.
Die Qualitätsmessung zur echten Qualitäts-Dokumentation benötigt mehr als diese zwei Faktoren. Bei einer Qualitätsmessung betrachten wir die gesamte bedruckte Fläche. Das wird standardmäßig in ImageControl nicht gemacht.
Produktionssicherheit sieht für uns anders aus. Wir benötigen mehr Informationen zu unseren Aufträge wie z.B. Papierfärbung, verwendete Farbe, Leitwert, ph-Wert, Maschinengeschwindigkeit, Luftfeuchte, Stapelfeuchte etc.
Kennen Sie einen Kunden der an ein Heidelberger ImageControl-System online über Internet angeschlossen ist und seine spezifischen Auftragsergebnisse mit 3 Klicks einsehen kann? Wir nicht. Scheinbar hat sich da in 10 Jahren Heidelberger Technologieentwicklung nichts bewegt…“
Ich denke es gibt viele Kunden wie Sand am Meer, die genau aus Gründen wie der Qualitätstransparenz sich für genau diese Druckerei entscheiden würden welche die einen solchen Service anbietet.