Hallo Anonym,
hier sind eigentlich mehr die InDesigner gefragt als die XPress'ler. Aber das nur am Rande.
Ich habe einen ähnlichen Prozess seit ca. 2 Jahren am Laufen. Mir wurde ein Hardware-Wechsel von Mac auf Win vorgegeben. Parallel dazu haben wir von XPress 3.32 (Mac) auf InDesign 2.01 (PC) die Software umgestellt. Bei den Satzdateien handelt es sich fast ausschließlich um einspaltige Anzeigen.
Grundproblematik: Schriften. Wir haben bei einem namhaften Schriftenhersteller unsere komplette Schriftensammlung für Mac als auch PC gekauft, sodass Dateien, die diese Schriften verwendet haben, keine Probleme beim Öffnen auf dem PC machen konnten. Es gab aber auch sehr viele Dateien, die von extern kamen und andere Schriften verwendet haben. Hatten wir eine ähnliche Schrift auf dem PC (z.B. dieselbe Schrift von einem anderen Hersteller), so war manuelle Anpassung immer erforderlich.
InDesign kann XPress 3- und -4-Dateien zwar relativ gut öffnen, aber Verschiebungen gibt es eigentlich irgendwie immer. Hier ist eine manuelle Anpassung eigentlich immer erforderlich. Das ist aber ein systemunabhängiges "Problem", das sich nur auf die Konvertierung von XPress nach InDesign bezieht.
XPress-Verläufe werden oftmals falsch interpretiert in InDesign, sodass man hier genauer hinsehen sollte.
Auch Schriftbezeichnungen werden manchmal verdreht (z.B. Helvetica Neue 75 Roman). Hier hilft oft ein Blick in die Originaldatei, welcher Schriftschnitt tatsächlich verwendet wurde.
XPress-konvertierte InDesign-Dateien neigen zu irgendwelchen unlogischen Fehlermeldungen. Daher machen wir meist ein Copy&Paste der konvertierten Datei in ein neues InDesign-Dokument. Das ist sozusagen das Pendant zur XPress'schen Miniaturseitenverschiebung.
XPress-konvertierte InDesign-Dateien übernehmen aus XPress auch automatisch Stilvorlagen mit. Wenn diese bewusst angelegt wurden - toll. Wenn aber eigentlich keine angelegt wurde, so geht aber auch die Stilvorlage "Normal" mit, was zu ungeahnten Schwierigkeiten führen kann, wenn man zwei solcher Dateien in eine zusammen kopiert und sich dann wundert, dass z.B. hoch- und tiefgestellte Zeichen anders ausfallen als noch im Originaldokument, da hier die Stilvorlage der anderen Datei mitverwendet wird.
Fazit: Für das Abändern einer Telefonnummer in einer Datei hat es manchmal eine Stunde gebraucht (Konvertierung inkl. Feinarbeiten). Manches Mal funktioniert das Ganze auch in wenigen Minuten. Je größer und umfangreicher eine Datei ist, desto mehr Fehler können sich einschleichen. Bei unserem Anzeigensatz ein relativ kalkulierbares Risiko. Und die Datei ist zumindest schon einmal grob aufgebaut.
Gott grüß die Kunst,
Jens
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hds @ schriftsetzer.net
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