Hallo Montierer ;-)
um eine brauchbare RGB-nach-CMYK Transformation durchzuführen müssen diverse Dinge beahtet werden:
• die Art der Transformation
• die Paratemter der verwendeten Transformationsart
• der Objekttyp, der mit RGB eingefärbt ist. Also Bild- oder Vektor-Element.
Bei der Transformationsart gibt es zwei grundsätzliche Techniken. Die UCR/GCR-basierende und die ICC-Profil basierende Methode.
Bei der UCR/GCR Methode wird über Gradationskurven für CMY und eine Schwarzgenerierungs-Funktion transformiert. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie sehr anschaulich ist. Man kann aus dem UCR/GCR-Diagramm sofort herauslesen welcher CMYK-Wert für einen bestimmten RGB-Wert generiert wird. Man kann diesen Mechanismus sehr schön anwenden, wenn man die RGB-Bilder im PDF mit Hilfe des TouchUp-Objektwerkzeugs und Adobe Photoshop nach CMYK transformiert. Dazu muss man in Photoshop einfach nur die ICC-basierende Transformation deaktivieren und auf traditionelles UCR/GCR umschalten.
Enfocus PitStop und Quite A Box Of Tricks unterstützen beide bei Deaktivierung der jeweiligen Farbmanagement-Option eine Sonderform der UCR/GCR-Methode, nämlich die des maximalen Schwarzaufbaus. Das heißt, dass der gesamte Grauanteil der in der RGB-Ausgangsfarbe enthalten ist, in reines CMYK-Schwarz umgewandelt wird. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass z.B. Text oder Vektorobjekte die in RGB-Schwarz angelegt wurden, nur auf dem Schwarzauszug erscheinen und nicht auf allen vier CMYK-Auszügen. Ein RGB-Bild jedoch, das mit dieser Methode nach CMYK transformiert wird, wird niemanden glücklich machen. Hier ist ICC-basierende Ansatz wesentlich geeigneter.
Allerdings müssen hier aber auch wesentlich mehr Dinge beachtet werden:
• das verwndete Quellprofil das den vorliegenden RGB-Farbraum exakt spezifiziert
• der zu generierende CMYK-Zielfarbraum
• der zu verwendende Rendering Intent, also die Mapping-Methode um die Farben des Quaellfarbraums in den Zielfarbraum zu transformieren
• die zu verwendende CMM (Color Matching Method), also die eigentliche Transformations-Engine
In Enfocus PitStop kann das Quellprofil entweder global gewählt werden (in den Grundeinstellungen) oder individuell den einzelnen RGB-Bilder zugewiesen werden (im PitStop Inspektor). Quite A Box of Tricks geht standardmässig von sRGB aus, wenn kein Quellprofil im PDF eingebettet ist.
Das Zielprofil wird in Enfocus PitStop über die Grundeinstellungen gewählt. In Quite A Box Of Tricks über den "RGB Gone"-Dialog.
Der Rendering Intent ist weder in Enfocus PitStop noch in Quite A Box Of Tricks frei wählbar, sondern wird über das verwendete Zielprofil festgelegt (welches einen Default Rendering Intent vorgibt).
Die CMM wird in Acrobat 5 in den Grundeinstellungen festgelegt.
Grundsätzlich kann man sagen:
• RGB-Vektordaten sollten im Regelfall besser ohne Farbmanagement konvertiert werden.
• RGB-Bilddaten sollten mit aktiviertem und korrekt konfiguriertem! Farbmanagement konvertiert werden. Wie diese korrekte Konfiguration jedoch aussieht ist bis auf das Zielprofil und die CMM nicht universell zu beantworten, sondern hängt von den konkreten RGB-Daten ab.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
IMPRESSED GmbH
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