Hallo, Christopher,
> das klingt für mich nach ziemlich starkem Tobak.
für mich ist das kein starker Tobak.
Ich gehe nach der rechtlichen Situation in Deutschland. Soweit ich
weiß, ist die Auftragserteilung an einen Grafiker, an eine Druckerei
usw. ein Werkvertrag. Oder? Nun, verursacht der Auftragnehmer Fehler,
muss er laut Gesetz darauf hingewiesen werden und bekommt die
Möglichkeit der Nachbesserung (juristischer Begriff, so ist es im
Gesetzt verankert). Im Falle eines Druckauftrags – wenn sich diese
Schmutzpartikel durch den ganzen Druck hindurchziehen– ist die
Druckerei verpflichtet, das Printprojekt nochmals zu drucken.
Unentgeltlich.
Sind es nur teilweise falsch gedruckte Exemplare, würde ich mit der
Druckerei reden und – falls das Projekt noch halbwegs akzeptabel ist –
auf eine Preisreduzierung oder einen Rabatt pochen.
Stellt sich jedoch die Druckerei quer, dann ist sie erstens weitere
Folgeaufträge los und zweitens würde ich für die fehlerhaften Drucke
nichts bezahlen.
Also, folgende Abfolge:
1) Hinweise an die Druckerei bzgl. der fehlerhaften Drucke.
2) Betrifft dies das ganze Printprojekt, Aufforderung auf
Nachbesserung, also Neudruck auf Kosten der Druckerei.
3) Betrifft es nur einen Teil des Druckes und der Kunde kann damit
leben: Verständigung auf einen Preisnachlass, 10–20% oder so.
4) Stellt sich die Druckerei quer und sieht sie ihre Fehler nicht ein
(!), Auftrag stornieren, Drucke in die Tonne treten und nichts zahlen.
Ich argumentiere auf dem schon genannten Beispiel, dass eine Druckerei
in Hamburg eine Broschüre für einen meiner Kunden fehlerhaft gedruckt
hat. Alle Fotos in der Broschüre, die einen Schatten auf dem weißen
Hintergrund hatten, hatten einen hellblauem Rahmen mit Füllung. Mir
unerklärlich. Der Kunde und ich wiesen die Druckerei darauf hin.
Komischerweise hatte bei der Druckerei dies niemand bemerkt. Es betraf
aber den ganzen (!) Druckauftrag. Die Druckerei prüfte, kam zum
Schluß, dass da jemand in der Druckvorstufe "gepennt" haben muss
und druckte die Broschüre nochmals (= Nachbesserungspflicht). Und
zwar kostenlos.
Ich kenne auch Berichte eines Kollegen, der Daimler Chrysler als Kunde
hatte. Die liessen vor 1–2 Jahren eine Firmenbroschüre – in 6c
gedruckt – in 6-stelliger Auflagenzahl einstampfen und neu drucken,
weil die Druckerei die zwei Sonderfarben nicht richtig gedruckt hatte.
Die gedruckte Broschüre hätte nicht dem CD des Konzerns entsprochen.
Wer damals dafür bezahlte, weiß ich nicht
also ein wenig spekulativ.
Grüße
Thobie
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