Hallo,
und warum? Gefällt ihm die Farbe der Verpackung nicht, oder ist es schon eher was konkretes? Vielleicht weil sein Haus die Marke Proofsoftware vertreibt, die das nicht so draufhat?
Dann, mit Verlaub, doch einfach mal an Dieter Nuhr halten...
Ansonsten von mir zu dem Thema zwei Punkte:
Witzlos ist Rasterproof m.E. wenn man nicht
a) mit gerippten Bitmaps des späteren Belichters arbeitet, oder
b) nicht die selbe Rastertechnik einsetzt wie der spätere Platten/Film RIP
Das hat sich mit der aktuellen GMG 4.1 Version dahingehend verbessert, als dort nun (angeblich) die AGFA Raster (Ballanced Screening) verwandt werden, somit ist ein weiterer Workflow auf Basis von AGFA RIPs schon mal theoretisch gewährleistet.
Witzlos ist es m.E. deshalb, dass wenn nicht die selben Raster verwendet werden, auch keine verbindliche Aussagen bzgl. Moire, Rosettenbildung und sonstiger rasterungsspezifischer Effekte gemacht werden kann. Dann ist das ganze ungefähr so verbindlich wie komplett ohne Rasterung.
Der andere Aspekt ist DotProof im allgemeinen. Wenn Proofen die Pflicht ist, dann ist Dotproof die Kür. Der Proofer braucht in dem Moment nahezu die Auflösung eines Plattenbelichters, um überhaupt die Rasterpunkte vergleichbar zu Papier zu bekommen, was ja beim normalen Proofen dank Dithering nicht zwingend erforderlich ist. Das macht das ganze natürlich nicht unbedingt flotter, und man muss abwägen ob man lieber noch auf den ersten Proof wartet, während man ohne Rasterung bereits den fertig korrigierten 2. Proof vorliegen hat.
Zur Technik ist zu sagen: Die Proofdrucker tun sich ja schon nicht gerade leicht eine Simulation zu berwerkstelligen. Dabei können sie aber immerhin über ihren Gamut frei verfügen. Sprich wenn das Cyan nicht passt, kann mit den anderen 5 oder 6 Farben nach belieben gegengesteuert werden (oder Light Cyan evtl. sogar nachgeholfen werden). Beim Rasterproof ist der Proofer aber nun örtlich begrenzt, das heißt er kann wenn im 50% Cyan 5% magenta nötig wären, einfach flächig 5% seines Magentas draufdüsen, sondern er muss das auf der Fläche des cyanfarbigen 50% Punktes machen, sonst ist der Rasterpunkt dahin, bzw. bei Mischfarben kann er sich halt auf die Gesamtfläche der mit Rasterpunkten bedeckten Flächen ausbreiten, aber er muss eben die unbedruckten Flächen aussparen, und dann ist noch die Frage berechtigt ob bei einem Ton wie 50/90/5 eine +5% Magenta Korrektur, flächig auf die gelbe 90%Fläche gesprüht, überhaupt so aussieht wie ein 50/90/5 mit einem Cyan das 5% magentafarbiger im Cyan ist, als das Cyan des Proofers, dem eben noch mit 5% Magenta nachgeholfen werden muss.
Also, man darf von Dotproof nicht zuviel erwarten, insbesondere ob der technischen Anforderungen an Proofer und Proofsoftware, aber es ist, insbesondere bei Verwendung von vorgerippten Plattenbelichter Bitmaps sicherlich eine Überlegung wert.
Für so einen kleinen Proofer dürfte es reichen, denn was die Teile in die Knie zwingt, sind an den großen Proofern die Sammelformen oder Banner, wo dann gerne mal das eine oder andere GB an RIP Daten anfallen. Und so, wie du dich zum Dotproof äusserst, kommt das bei euch ja wohl nicht zum Einsatz ;-)
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