genau deshalb, aber noch mehr, weil das Schwarz gleich steiler ansteigt in der Separation mit dem basiccolor-Profil. Bei Input: 95 (das entspricht dem Wert "5" in der X-Koordinate) schreibt das IFRA-Profil C: 1,9, M: 1,4, Y: 1,2 und K: 0,5: Davon wird vermutlich nirgends nie auch nur der Rest eines Hauch`s einer Ahnung von gedruckt werden auf Zeitungspapier, wenn der 3%ige Punkt bereits schwer oder gerade so zu realisieren ist in der Praxis. Beim basicolor-Profil werden da aber schon 4,8% Schwarz geschrieben, wenn man davon jetzt die "praktisch unmöglichen" 3% abzieht, dann ist immerhin auf 1,8% im realisierten Druckbild zu hoffen (C: 1,2, M: 0,7 und Y: 0,7 werden auch nicht erscheinen auf dem Papier).
(Wenn Du in colorthink mehrere Fenster von verschiedenen Profilen geöffnet hast werden Dir in jedem Profil die CMYK-Werte und TAC für denselben Input angezeigt, das erleichert einen direkten Vergleich ungemein :-)
Kannst du mal erklären, wie man die lesen muss? Ich will´s versuchen: Schau noch einmal in den screenshot "Neutralgrau Vergleich basic_IFRA". Links im IFRA-Profil-Fenster habe ich mit dem Maus-Cursor in colorthink in der x-Koordinate (Waagerechte) den Wert "5" markiert/angesteuert (da kann man dann im Fenster eine blaue senkrechte Linie hin und her ziehen). Stell Dir die links oben, blass (aus dem Nichts bei "0") erscheinende Linie des Neutral-Grau-Verlaufs mal kurz nicht als "Kurve", sondern als gerade Waagerechte Linie vor, quasi so, als ob Du "von oben" auf das Diagramm schaust, das "von vorne" abgebildet ist.
Dann markiert der x-Koordinaten-Wert "5" den fünften Teil einer geradlinigen Verlauf-Strecke, die aus 100 gleich großen Teilen besteht. ("50" den fünfzigsten, also genau die Hälfte, "25" den fünfundzwanzigsten, also ein Viertel...). Umgekehrt taucht das jetzt sozusagen als "Helligkeitswert" oben rechts im Fenster als "Input" wieder auf. Dieser Wert wiederum ist nicht zu verwechseln mit dem L-Wert des Farborts im Lab-Modus, sondern schlicht wieder als fünfundneunzigstes Teil eines 100teiligen (gleich große Teile) Verlaufs nur diesmal vom dunkelsten Punkt beginnend gelesen.
(sorry eine andere Interpretation der x-Achse bleibt meiner Fantasie versagt ;-) ich nehme an, das ist schlicht dem Umstand begründet, das so ein Diagram zum Zwecke der Visualisierung immer für X- und Y-Koordinate bei Null beginnt/"beginnen muss" und lasse mich gerne korrigieren, bzw "verbessern"...) Einfacher zu erklären ist die senkrechte Y-Koordinate, von unten bei Null beginnend bis oben 100:
Da wo die senkrechte blaue Linie (durch den Wert "5" der x-Koordinate mit dem Maus-Cursor markiert)nun die neutralgraue Verlaufskurve und die CMYK-Wert-Kurven kreuzt, lässt sich nun die prozentuale
Flächendeckung der Separation, der dortige TAC und der L-Wert des Lab-Modus (neutralgrau(!) also a- und b-Wert jeweils = 0) ablesen (das wird rechts dann in Zahlen auch ausgeschrieben). Die Lab a- und b-Werte tauchen dann unten rechts indirekt beim "Chroma" (Buntheit?) wieder auf, quasi als Ergebnis der Abweichungen von Ideal a-Wert = 0 und b-Wert = 0. Ich
vermute ! die "Tatort"-Visierkringel visualisieren die Abweichung in DeltaE-1er Schritten. (unterhalb 1 ist also alles im "grünen" Bereich was die "Neutralität" eines Grau-Verlaufs angeht...)
Ich finde die "Neutral Rendering"-Kurven in colorthink in erster Linie deshalb immer spannend, weil sie einfach sofort Rückschlüsse auf starkes oder schwaches GCR ermöglicht (aus der Sicht eines Druckdienstleisters ja spannender als für Litografen, auf Grund der Sorge um Farbstabilität...) und nebenbei auf kurzes oder langes Schwarz. (Bei Überlegungen und erst recht Visualisierungen hinsichtlich Schwarz-Breite sitze ich aber leider schon mein ganzes Leben lang im Dunkeln ;-) ...und für basiccolors Programm "Profiles secrets" ist leider kein Geld da derzeit... )
Die "Solarisation" im tiefroten Bereich links im Verlauf beim basiccolor-Profil kann ich mir allerdings überhaupt nicht erklären :-(
Das ist interessant. Weil nämlich ausgerechnet die Wandlung des roten roman16-Bildes mit dem basiccolor-Profil mich überhaupt nicht überzeugt. So geil das blaue Bild von RGB zu CMYK gewandelt wird, so schlecht ist das rote. Da finde ich das "normale" ISOnewspaper deutlich ansprechender. Bei einigen anderen Bildern verhält es sich ähnlich, zwar nicht ganz so extrem, aber in der Tendenz. Das ist wirklich schwierig. Über die gesamten roman16 wird das basiccolor wohl besser sein, aber eben nicht bei allen. Wobei solche extremen RGB-Farben wohl in der Praxis nur äußerst selten zusammen vorkommen dürften. Loethelm bevorzugt erklärtermassen ja auch sogar ein Adobe-Profil bei "roten" Bildern...:
Bei einigen Bildern gefällt mir im Falle FOGRA39 sogar das Adobe-Mapping noch besser (z.B. bei dem roten Motorrad aus der VPR).Ich bin Dir wirklich sehr dankbar für diesen thread, zeigt sich doch wieder einmal die ganze Komplexität des Themas Farbmanagement in einem Strauß aus betörend blühenden Feinheiten und dem erneuten Beweis, daß es ihn einfach nicht gibt, den "Einen Knopf" in irgendwelchen Voreinstellungen, wenn man alles "richtig" machen will ;-)
Ich muss auch an diese "Diskussion" denken, bei der es um einen RGB-CMYK-workflow geht:
http://www.hilfdirselbst.ch/..._P502392.html#502392 Gruß,
Ulrich