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Rotstich nach Kalibrierung

Stephan3
Beiträge gesamt: 38

20. Jan 2006, 14:14
Beitrag # 1 von 8
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Hallo,

ich wurde in unserer Firma damit beauftragt, unsere Monitore zu kalibrieren. Als Neuling in dem Thema Farbmanagement denke ich auch hier einige Erfahrungswerte bereits zu haben.

Verwendet wird das i1 Display II von Gretag.
Erste Probleme traten bei einem 21 '' Monitor (CRT) von Belinea auf.

Ich habe den Bildschirm bereits mehrmals kalibriert und jedes Mal nach Kalibrierung mit den Zielwerten 1.8 Gamma, 5000 K bzw. 100 cd einen deutlichen Rotstich erhalten. Die Endwerte
entsprachen sogar weitestgehend den Zielwerten. Ich habe mich sehr genau und penibel an die Anweisungen von dem Programm gehalten.

Wie kommt dieser verdammte Rotstich zustande ? Soll ich eine geringere Luminanz ausprobieren ? An dem Monitor wird hauptsächlich Bildbearbeitung für Kundenbroschüren gemacht. Mit welchen Werten arbeiten denn üblicherweise Druckereien ?

Ich bin hier am Verzweifeln.

Vielen Dank im voraus,

Grüße

Stephan
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Rotstich nach Kalibrierung

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19338

20. Jan 2006, 14:54
Beitrag # 2 von 8
Beitrag ID: #206111
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Hallo Stephan,

2 Dinge kommen mir in den Sinn:

1. Du bist mit dem Versuch auf 5000K zu weit vom eigentlichen Weißpunkt (also der Lichtfarbe die die Hintergrundbeleuchtung hat, abweichst. Beim TFT ist diese nicht Steuerbar, wie bei einer Röhre, wo man einfach ein paar mV mehr auf einen der drei Phosphore scheucht und diese entsprechend stärker leuchten und damit den Farbeindruck ändern.
Beim TFT werden die kleinen Paddel die vor den einzelnen Farbelementen sitzen einfach schon ein paar Stufen zugedreht, somit ist jede Manipulation eine Reduzierung der möglichen Farben. bzw. Farbstufen.
Wenn also die Eigenfarbe des Lichts sehr Bläulich ist, kann es sein das der Blaukanal dermassen weit gedrosselt werden muss, das nur noch ein Bruchteil der eigentlich möglichen 255 Paddelstellung zur Anwendung kommen, weil 'weiß' bereits halb zugedreht ist. Somit bekommst du nun Probleme wenn du eine genau Farbe ansteuern willst, da bei einer Veränderung im Blau Kanal das Ergebnis immer doppelt so stark ausfällt wie in den beiden anderen Kanälen, und das kippt und schillert dann.

2. Colorimeter haben so ihre liebe Mühe die Schmalbandigen Eigenfarben der Röhrenbeleuchtung zu erfassen. Gerade der Rote Spektralbereich ist extrem Schmalbandig. wenn das Colorimeter da auf der Falschen Wellenlänge misst, misst es an der tatsächlichen Intensität vorbei.

Es sieht also das Rot nicht richtig, und meint deswegen es übermässig anheben zu müssen.


als Antwort auf: [#206093]

Rotstich nach Kalibrierung

Stephan3
Beiträge gesamt: 38

20. Jan 2006, 15:35
Beitrag # 3 von 8
Beitrag ID: #206131
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Hallo Thomas,

vielen Dank für deine Antwort. :-)

Und wie krieg ich nun den Rotstich weg ? Ich möchte eigentlich weiter mit dem Colorimeter arbeiten.
Ich habe das i1 gekauft, weil ein Colorimeter für CRT-Monitore
nach dem, was ich hier und anderswo gelesen habe, ausreichen sollte. Und soooo schlecht soll das i1 ja auch nicht sein.;)

Der CRT ist jetzt jedenfalls spaßeshalber mit einer Luminanz von 90 kalibriert. Was mich nun erstaunt, ist, dass der Rotstich deutlich weniger wurde.

Was Veränderungen im Blau-Kanal betrifft, fällt mir nur auf,
dass diese höchstens minimal den Rot bzw. Grün Kanal beeinflussen oder für mich kaum wahrnehmbar.
Ist das normal ?

Wir wollen nur deshalb mit dem genannten Weißpunkt arbeiten, weil das dem Farbraum ECI-RGB
entspricht, und so gewährleistet, dass bei der Druckerei keine Überraschungen was die Bilder betrifft entstehen.
Oder was schlägst du da vor ?

Nochmals vielen Dank ! ;)

Grüße Stephan


als Antwort auf: [#206111]

Rotstich nach Kalibrierung

Michael Sens
Beiträge gesamt: 175

20. Jan 2006, 16:25
Beitrag # 4 von 8
Beitrag ID: #206139
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Antwort auf: Der CRT ist jetzt jedenfalls spaßeshalber mit einer Luminanz von 90 kalibriert. Was mich nun erstaunt, ist, dass der Rotstich deutlich weniger wurde.


Der Monitor ist icht mehr ganz neu, oder?
http://previous.publisher.ch/heft/046/eye-one.php3

HTH
Michael Sens


als Antwort auf: [#206131]

Rotstich nach Kalibrierung

Stephan3
Beiträge gesamt: 38

20. Jan 2006, 17:16
Beitrag # 5 von 8
Beitrag ID: #206151
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Antwort auf:
Antwort auf: Der CRT ist jetzt jedenfalls spaßeshalber mit einer Luminanz von 90 kalibriert. Was mich nun erstaunt, ist, dass der Rotstich deutlich weniger wurde.


Der Monitor ist icht mehr ganz neu, oder?
http://previous.publisher.ch/heft/046/eye-one.php3

was heißt nicht mehr ganz neu...der ist gerade mal 4,5 Monate alt ! Der Artikel oben ist aber interessant.

Gruss
Stephan


als Antwort auf: [#206139]

Rotstich nach Kalibrierung

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19338

20. Jan 2006, 17:43
Beitrag # 6 von 8
Beitrag ID: #206161
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Hoppla...

ich hatte gelesen, dass es um ein TFT geht, was wohl offensichtlich ein Fehler war. Also vergiss Punkt 1.

Und vergiss 100cd/qm selbst 90 sind heftig. 70-80 cd/qm ist das was normale Röhren unter normaler Computerarbeitsplatz Beleuchtung zu leisten in der Lage sind. Ist es bei dir so hell, das du den Schirm so hell benötigst?

Unter Berücksichtigung dessen das es sich um eine Röhre handelt, kann es sein das du Rot bist, weil Blau es eben als dunkelste Primärfarbe einfach nicht schafft so hell zu strahlen. Also musst du, um so hoch zu kommen, Rot auf Anschlag drehen, wobei dann die Grauachse nicht mehr neutral zu halten ist.

> Wir wollen nur deshalb mit dem genannten Weißpunkt arbeiten,
> weil das dem Farbraum ECI-RGB entspricht, und so gewährleistet,
> dass bei der Druckerei keine Überraschungen was die Bilder
> betrifft entstehen.
> Oder was schlägst du da vor ?

Wenn ihr für Druck produziert, muss der Weisspunkt zur Umgebungs- bzw. Abmusterungsbeleuchtung für Proofs und Drucke neben dem Display passen. Und da landet man in der Regel bei gemessenen 5500 - 5700K, um optisch auf den selben Weißpunkt eines D50 Normlichts auf Bilderdruckpapier zu kommen.


als Antwort auf: [#206139]

Rotstich nach Kalibrierung

Christian Streng
Beiträge gesamt: 10

23. Jan 2006, 10:48
Beitrag # 7 von 8
Beitrag ID: #206476
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Hallo Zusammen

Die geschilderte Situation hatte ich auch, aber der Monitor war eher schon in die Jahren gekommen und nicht so neu wie im geschilderten Fall.
Vor der Kalibration (auch i1) war alles ok (so ok wie ein nicht kalibrierter Monitor halt so ist...), danach war der Rot Anteil wie übersteuert. Kalibriert wurde im expert Modus. Am deutlichsten sah mann die "Übersteuerung" kurz nach dem Einschalten, nach ca. 30 Minuten minimierte sich das ganze (ja, ich weiss dass Bildschirme erst nach 30-40 Minuten "soweit " sind). Da ich mit dem Resultat nicht glücklich war habe ich mehmals nachkalibriert innerhald einer Woche, es könnte ja auch ein "bedienungsfehler" sein.. es änderte sich nichts.

*Sehr interessant war, dass mit einer anderen GraKa der Effekt weg war nach der Kalibration!? Für das habe ich jetzt keine patente Erklärung.... Evtl. wurde gleich einen anderen Treiber für den Bildschirm mitinstalliert. Was die EDV Menschen so machen oder nicht machen...nun lassen wir es so sein... windows ist windows ist windows...

Wenn ich darf, bringe ich noch folgende Fragen ein:

*Ist es besser wenn vor dem erstmaligen Kalibrieren der Monitor zuerst wieder im "lieferzustand" zurückgestellt wird?

**Im expert Modus werden die Farb-Kanäle einzeln korrigiert. Im Menu stehen jeweils 3 Kanäle für die "Verstärkung" (symbol gleich wie für den Kontrast) und 3 Kanäle für die "Eckfrequenz" (Symbol wie für die Helligkeit). Wunderbarerweise haben verschiedene Hersteller verschiedene "Namen" (wenn überhaupt) und beim i1 Menu werde ich nicht ganz so schlau wo die Korrektur erfolgen müsste. Eher am "Helligkeitskanal", denke ich. Ist es so?

Ich Grüsse und sage meinen Dank

Chris


als Antwort auf: [#206161]

Rotstich nach Kalibrierung

Stephan3
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6. Feb 2006, 11:22
Beitrag # 8 von 8
Beitrag ID: #209510
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Hallo Thomas

Antwort auf:
Und vergiss 100cd/qm selbst 90 sind heftig. 70-80 cd/qm ist das was normale Röhren unter normaler Computerarbeitsplatz Beleuchtung zu leisten in der Lage sind. Ist es bei dir so hell, das du den Schirm so hell benötigst?

Wenn ihr für Druck produziert, muss der Weisspunkt zur Umgebungs- bzw. Abmusterungsbeleuchtung für Proofs und Drucke neben dem Display passen. Und da landet man in der Regel bei gemessenen 5500 - 5700K, um optisch auf den selben Weißpunkt eines D50 Normlichts auf Bilderdruckpapier zu kommen.


:-) Wir haben hier keine Normlichtumgebung, bei uns funkelt eine alternde Neonröhre. 100 cd waren ja nur von dem Programm empfohlen worden, aber das ist wohl tatsächlich heftig. Dann mal anschließend eine weitere Frage:

Wie du schon richtig vermutet hast, wollen wir für den Druck produzieren. Die arbeiten nun mal hab ich mir sagen lassen mit einem Weißpunkt von 5000 K. Inwiefern beeinflusst das Gamma
den Weißpunkt bzw. in welcher Beziehung der Gammawert zur Farbtemperatur ?

Den ECI-Farbraum kann man doch gar nicht in der PC-Welt erreicht werden, da doch am PC nur ein Gammawert von
vielleicht 2 bis 2,2 eingestellt werden kann.

Der Weisspunkt vom ECI-RGB Farbraum liegt aber laut www.eci.org bei 5000K bzw. 1,8 Gamma. Das verstehe ich irgendwie nicht. 1,8 ist doch Mac.

Was muss ich denn da nun als Zielvorgabe auf meinem PC hin kalibrieren ?

Danke,

Stephan ;)


als Antwort auf: [#206161]
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