Hallo, Kurt,
mir ist bekannt, dass es Vorschriften, Berechnungen oder sogar Formeln gibt für das Scannen von Strich/Graustufe/Farbe. Ich habe noch eine alte Broschüre von Agfa, die "Eine Einführung in das Digitale Scannen" heißt, davon Teil IV. Sie ist nicht mehr im Handel erhältlich, nur noch antiquarisch, vermute ich. Darin ist eine schöne Formel zum Scannen beschrieben:
Farbauflösung:
Auflösungsregel für konventionellen Rasterdruck
Scan-Auflösung = Rasterweite x Qualitätsfaktor (QF) x Skalierungsfaktor
QF = 2 bei Rasterweiten bis 133 lpi, QF ? 1,5 bei Rasterweiten über 133 lpi.
Nur bekommst Du bei einer solchen Berechnung bei unterschiedlichen Fotos und Ausgabe sehr merkwürdige Auflösungen: 324 dpi, 356 dpi, 411 dpi usw. usw.
Ich habe extra dazu geschrieben, dass diese Mitteilung aufgrund meiner Erfahrung bei der Gestaltung einer Monatszeitschrift herrührt. Schau mal, wenn Du innerhalb einer Woche, als Ein-Mann-Team, eine Anzeigenzeitschrift produzierst, das gestalterische Niveau ist hier unerheblich. Dann hast du eine Unmenge von Fotos für die Zeitschrift (für Titel und für Artikel im Innenteil) zu scannen – vor 5 Jahren lief noch nicht so viel über digitale Kameras. Und natürlich noch diverse Fotos, Logos usw. von Kunden für deren Anzeigen. Da sitzt Du unter Zeitdruck vor einem Berg von 50-100 Fotos und willst für jedes aufgrund der Formel individuell die Scanauflösung berechnen? Nonsens. Das geht nicht. Wenn ein einziger ausgebildeter Mitarbeiter nur fürs Scannen zuständig ist, geht das und ich würde es erwarten. Aber nicht bei einer Ein-Mann-Tätigkeit.
Also war der Richtwert aus der täglichen Erfahrung: Graustufen-/Farbfotos 300 dpi, Strichvorlagen 1000 dpi. Damit man zur Bildbearbeitung mehr Bildinformation hatte, wurde Ersteres mit 500 dpi eingescannt. Das waren schnelle "Pi x Daumen-Richtwerte" aus der Praxis, die bei einem solchen Job gute Ergebnisse erzielten. Was natürlich nicht ging, aus einem Dia mit einer solchen Scanauflösung ein Titelbild DIN A4 herzustellen. Es gibt schließlich Grenzen für das Scannen beziehungsweise das Hochrechnen/Skalieren.
Thobie
als Antwort auf: [#246505]