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Schrägstrich: welcher Abstand vor und nach?

Uwe Steffen
Beiträge gesamt: 19

29. Dez 2006, 10:30
Beitrag # 1 von 14
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Guten Morgen,
welcher Abstand ist richtig oder schön in folgendem Fall?

Autornachname, Autorvorname / Autornachname, Autorvorname: Titel, Ort Jahr.

Meiner Meinung nach gehört hier ein normaler Wortabstand hin. Häufig wird kein oder ein nur geringer Abstand verlangt. Das finde ich optisch und inhaltlich unlogisch: Der Vorname des ersten Autors hinge eng mit dem Nachnamen des zweiten Autors zusammen.
Vielen Dank
Uwe Steffen
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Schrägstrich: welcher Abstand vor und nach?

Markus Keller
Beiträge gesamt: 670

29. Dez 2006, 14:27
Beitrag # 2 von 14
Beitrag ID: #268529
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Hallo Uwe,

ich stimme deinem Empfinden zu, dass hier der beim Schrägstrich übliche geringe Abstand nicht korrekt ist. Allerdings glaube ich, dass in deinem Beispiel der Schrägstrich als Trennzeichen generell ungeeignet ist und die Problematik eher daher rührt als vom korrektem Zeichenabstand. Üblicherweise verwendet man den Schrägstrich ja, um ein "oder" auszudrücken, in deinem Beispiel folgt ja ein weiterer Eintrag (oder wie man das auch immer bezeichnen mag). Da das Komma als Trennzeichen schon in den untergeordneten Teilen verwendet wird, würde ich einen Strichpunkt setzen. Allerdings ist die Verwendung des Schrägstrichs zur Trennung mehrerer Autoren bei Buchtiteln üblich - aber normalerweise mit dem Vornamen zuerst, so dass die Kommas, die ja hier zur Verwirrung beitragen, wegfallen. Wenn also auf den Schrägstrich nicht verzichtet werden kann, dann auf jeden Fall mit Wortzwischenraum - analog zur Regel mit den Auslassungspunkten, die ja auch nur ohne Wortzwischenraum gesetzt werden, wenn die Auslassung zum Wort gehört, aber mit Wortabstand, wenn ganze Satzteile ausgelassen werden.

Markus Keller


als Antwort auf: [#268493]

Schrägstrich: welcher Abstand vor und nach?

Philyra
Beiträge gesamt: 509

30. Dez 2006, 22:37
Beitrag # 3 von 14
Beitrag ID: #268652
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Der Schrägstrich soll hier ja ein "Oder" zwischen den beiden Zitierformen ausdrücken. Damit man den SchStrich nicht nur auf die beiden umstehenden Wörter bezieht, wäre es vielleicht angebracht, die beiden Möglichkeiten in Anführungstriche zu setzen

"A,B" / "A,B,C,D"


als Antwort auf: [#268529]

Schrägstrich: welcher Abstand vor und nach?

Thobie
Beiträge gesamt: 4032

31. Dez 2006, 20:29
Beitrag # 4 von 14
Beitrag ID: #268696
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Antwort auf [ Markus Keller ] Da das Komma als Trennzeichen schon in den untergeordneten Teilen verwendet wird, würde ich einen Strichpunkt setzen.


Das würde ich nicht machen.

Antwort auf: Allerdings ist die Verwendung des Schrägstrichs zur Trennung mehrerer Autoren bei Buchtiteln üblich - aber normalerweise mit dem Vornamen zuerst, so dass die Kommas, die ja hier zur Verwirrung beitragen, wegfallen.


Eben deswegen.

Antwort auf: Wenn also auf den Schrägstrich nicht verzichtet werden kann, dann auf jeden Fall mit Wortzwischenraum – analog zur Regel mit den Auslassungspunkten, die ja auch nur ohne Wortzwischenraum gesetzt werden, wenn die Auslassung zum Wort gehört, aber mit Wortabstand, wenn ganze Satzteile ausgelassen werden.


Da hast Du schön geschrieben mit den Auslassungspunkten, der Ellipse, denn das ist alles korrekt, Markus. Viele, auch Mediengestalter und Grafiker, machen dies dennoch immer wieder falsch!

Korrekt bei der Nennung eines Buches mit mehreren Autoren in einem Literaturverzeichnis ist aber dennoch (wissenschaftliche Literatur!):

Autornachname/Autornachname/Autornachname, Titel, Ort, Jahr, oder:

Autornachname, Autorvorname/Autornachname, Autorvorname usw. Titel, Ort, Jahr.

Und Letzeres ohne (!) Leerstellen.

Ist so!

Bei vielen Autoren kannst Du auch die Alternative wählen:

Autornachname, Autorvorname et alter, Titel, Ort, Jahr.

Grüße

Thobie


als Antwort auf: [#268529]

Schrägstrich: welcher Abstand vor und nach?

Frank Fallgatter
Beiträge gesamt: 883

1. Jan 2007, 12:33
Beitrag # 5 von 14
Beitrag ID: #268707
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Genau (zum letzten Beitrag). Die Gewohnheit einen Zwischenraum vor und nach dem Schrägstrich zu setzen ist falsch.
Witzigerweise kommen auch Profis ab und an ins Schwimmen und suchen in Foren Hilfe. In diesem Fall genügt allerdings schlicht ein Blick in den Duden. Dort sind ohne Berücksichtigung der Mikrotypo die wichtigsten Satzregeln zu finden.

Gruß
Frank


als Antwort auf: [#268696]

Schrägstrich: welcher Abstand vor und nach?

Marco Morgenthaler
Beiträge gesamt: 2474

1. Jan 2007, 14:41
Beitrag # 6 von 14
Beitrag ID: #268717
Bewertung: ||
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Hallo Thobie und Frank

Zitat Und Letzeres ohne (!) Leerstellen. Ist so!

Zitat Die Gewohnheit einen Zwischenraum vor und nach dem Schrägstrich zu setzen ist falsch.


Da ich auch häufig mit Literaturangaben in wissenschaftlichen Werken zu tun habe, muss ich hier widersprechen.

Laut Friedrich Forssman / Ralf de Jong, Detailtypografie, Mainz 2002, wird der Schrägstrich zwischen Wortzwischenräumen (WZR) gesetzt, wenn die Vornamen ausgeschrieben werden. Wenn die Vornamen abgekürzt werden: Schrägstrich zwischen kleinen Abständen oder WZR. Bei Namen ohne Vornamen: ohne Abstand oder kleiner Abstand (ich nehme in diesen Fällen das kleinste vorhandene Leerzeichen in Indesign).

Damit sieht das Satzbild wesentlich besser aus als bei bibliografischen Angaben wie Meier, Anna/Müller, Peter, wo Anna Müller eine Einheit bilden.

Gruss Marco


als Antwort auf: [#268707]

Schrägstrich: welcher Abstand vor und nach?

xpressio
Beiträge gesamt: 1584

1. Jan 2007, 17:50
Beitrag # 7 von 14
Beitrag ID: #268752
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Hallo,

@Frank: Richtig, der Duden enthält die wichtigsten Regeln – aber es befindet sich kein Beispiel wie das hier angeführte darunter. In der amtlichen Regelung zur deutschen Rechtschreibung (ebenfalls im Duden angeführt) heißt es: »Mit dem Schrägstrich kennzeichnet man, dass Wörter (Namen, …), … zusammengehören.« Und zwar ohne Wortzwischenraum. Jedoch gehören eben Vorname des einen Autors und Nachname eines anderen nicht zusammen.

Das weiß auch die Dudenredaktion. Daher wird in *Satz und Korrektur* auch auf mehrere Autoren für ein Werk eingegangen: »Mehrere Verfasser des gleichen Werkes werden durch *Semikolon* getrennt angeführt:

Meier, Peter; Müller, Hans J.; Schmidt, Jürgen«

Erstaunlich: Am Ende des gleichen Werks findet sich auch ein Literaturverzeichnis, in dem die Namen entgegen den eigenen Empfehlungen mit einem *Schrägstrich* getrennt sind – mit einem WZR davor und danach!

@Thobie: In der Gestaltung von Literaturverzeichnissen gibt es keinerlei Unterschied zwischen populärer und wissenschaftlicher Literatur. Einzige Ausnahme ist bei mehr als drei Autoren der zulässige Terminus *et al* nach dem ersten Autor.

@Philyra: Der Schrägstrich drückt hier ein *Und* aus, da ja beide Autoren die Urheberschaft haben. Anführungsstriche drücken in diesem Fall eine *Hervorhebung* aus. Um Autorennamen hervorzuheben, setzt man sie in einem Auszeichnungsschnitt (Kursiv, Fett), was aber das Problem mit dem Schrägstrich nicht behebt.

@Uwe, Marco: Ich bin völlig eurer Ansicht. Lässt sich ein Schrägstrich nicht vermeiden (weil vom Herausgeber so gewünscht), würde ich in jedem Fall einen Abstand vor und nach dem Schrägstrich festlegen – je nach Schrift zumindest ein Drittel des normalen WZR. Hier geht’s nämlich in erster Linie um eine sinnvolle Gliederung und nicht um starres Reglement, das ohnehin von unterschiedlichen Autoren unterschiedlich ausgelegt wird.


als Antwort auf: [#268493]

Schrägstrich: welcher Abstand vor und nach?

Uwe Steffen
Beiträge gesamt: 19

1. Jan 2007, 19:48
Beitrag # 8 von 14
Beitrag ID: #268756
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Hallo,
vielen Dank an alle für die hilfreichen Antworten und Überlegungen.
Vielen Dank besonders an Marco Morgenthaler und an xpressio für die für mich endgültigen Klarstellungen.
Uwe Steffen


als Antwort auf: [#268752]

Schrägstrich: welcher Abstand vor und nach?

Thobie
Beiträge gesamt: 4032

2. Jan 2007, 16:44
Beitrag # 9 von 14
Beitrag ID: #268823
Bewertung: |
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Hallo, Marco and all,

so ganz kann ich die endgültige Klarstellung noch nicht sehen.

Antwort auf: Und Letzeres ohne (!) Leerstellen. Ist so!

Antwort auf: Die Gewohnheit einen Zwischenraum vor und nach dem Schrägstrich zu setzen ist falsch.

Antwort auf: Da ich auch häufig mit Literaturangaben in wissenschaftlichen Werken zu tun habe, muss ich hier widersprechen.

Und da muss ich jetzt auch widersprechen. Ich bin studierter Sozialwissenschaftler und musste mich in meinen Seminararbeiten auch immer mit wirklich korrektem Zitieren und Literaturangaben beschäftigen. Sonst hätte mir der Prof eine übergesäbelt. Und zu diesem Thema gibt es extra Bücher. Ich schaue auch gar nicht in die "Detailtypografie" hinein, so gut das Buch auch ist. Meines Erachtens gelten im Wissenschaftsbetrieb eigene Regeln.

Und daher sage ich nach wie vor:

Meier, Anna/Müller, Peter, Titel, Ort Jahr.

So ist es korrekt. Alles andere haut Dir ein ordentlicher und korrekter Professor um die Ohren.

@expressivo ;-)
Antwort auf: In der Gestaltung von Literaturverzeichnissen gibt es keinerlei Unterschied zwischen populärer und wissenschaftlicher Literatur. Einzige Ausnahme ist bei mehr als drei Autoren der zulässige Terminus *et al* nach dem ersten Autor.

Dem kann ich nicht zustimmen. Es gibt für Zitate und Literaturverzeichnisse in den Wissenschaften SEHR strenge Regeln und Kriterien. Wie steht es damit:

Glaubst Du, ein normaler, nicht studierter Leser kommt mit dem Vermerk "ebd.", was ausgeschrieben "ebenda" heißt – also aus dem gleichen Buch stammend –, klar? Dies wird in der wissenschaflitchen Literatur bei Zitaten verwendet.

Oder mit dem Vermerk "ders.", was ausgeschrieben "derselbe" heißt, in diesem Falle dann mehrere Werke ein und desselben Autors untereinander im Literaturverzeichnis.

Ich denke nicht.

Ich kenne viele Fälle, dass in Verlagen bei populärwissenschaftlichen Büchern sehr lax mit diesen Hinweisen umgegangen wird. Jeder baut ein Literaturverzeichnis anders auf. Der Eine meint, der Verlag müsse dazu, der Andere, die zweite Auflage müsse nicht dazu, wieder Einer, es müssen von international tätigen Verlagen alle Länder genannt werden, an denen der Verlag arbeitet.

Meine eigene Erfahrung mit Büchern in Verlagen war einmal, dass ich korrekt zitiert und korrekt das Literaturverzeichnis angelegt hatte. Der Verleger sagte, das machen wir jetzt aber so, und auf meinen Einwand, das müsse aber so sein, fuhr er mir über den Mund: "Wir sind hier nicht an der Unversität!"
Antwort auf: Hier geht’s nämlich in erster Linie um eine sinnvolle Gliederung und nicht um starres Reglement, das ohnehin von unterschiedlichen Autoren unterschiedlich ausgelegt wird.

.
Da gebe ich Dir allerdings recht.

Grüße und ein gutes Neues Jahr


Thobie


als Antwort auf: [#268756]

Schrägstrich: welcher Abstand vor und nach?

Marco Morgenthaler
Beiträge gesamt: 2474

2. Jan 2007, 18:20
Beitrag # 10 von 14
Beitrag ID: #268839
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Hallo Thobie

Die ordentlichen und korrekten Professoren in Ehren, aber wieso sollen die etwas von Mikrotypografie verstehen? Die Frage, ob und wann bei einem Schrägstrich Abstände zu setzen sind, ist ein typografisches Problem und keine Frage der korrekten bibliografischen Angaben.

Dass bei wissenschaftlichen Werken strengere Regeln gelten als bei populärwissenschaftlichen Erzeugnissen, ist auch meine Erfahrung. Anderseits werden bei Seminararbeiten weniger strenge typografische Massstäbe angelegt als bei einem (wissenschaftlichen) Buch. Seminararbeiten und Ähnliches sollten nicht als typografische Vorbilder dienen, sonst sieht ein Buch schlecht aus.

Grüsse aus Zürich
Marco


als Antwort auf: [#268823]

Schrägstrich: welcher Abstand vor und nach?

xpressio
Beiträge gesamt: 1584

2. Jan 2007, 22:33
Beitrag # 11 von 14
Beitrag ID: #268862
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hallo Thobie,

Antwort auf: "Wir sind hier nicht an der Unversität!"

Dieser Meinung schließe ich mich an. Denn auch ein Universitätsprofessor wird anerkennen müssen, dass Typografie nicht sein Fachgebiet ist – es sei denn, er unterrichtet sie.

Es kann jeder, der eine Publikation erstellt, eigene Regeln dafür aufstellen und diese zur Diskussion stellen. Das Ergebnis hängt dann von der Zusammensetzung der Gruppe ab: Sind es z.B. mehrheitlich Autoren oder ausschließlich Vertreter des grafischen Gewerbes.

Und wenn die Regeln Akzeptanz bei Ersteren finden, bedeutet das noch lange nicht, dass Letztere sie auch exekutieren (müssen).

Was die Regeln für Literaturverzeichnisse betrifft: Abkürzungen wie ebd. oder ders. sind auch in populärwissenschaftlichen Publikationen üblich und dem interessierten Leser durchaus geläufig. Ich bezog mich aber nicht auf Abkürzungen, sondern auf die typografische Gestaltung – und hierbei gibt es nun mal keinen *reglementierten* Unterschied.


als Antwort auf: [#268823]

Schrägstrich: welcher Abstand vor und nach?

Frank Fallgatter
Beiträge gesamt: 883

3. Jan 2007, 20:42
Beitrag # 12 von 14
Beitrag ID: #269002
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Wow, hier ist ja ein regelrechtes Geplänkel entstanden. Allerdings für einen guten Zweck.

Antwort auf [ xpressio ] Hallo,

@Frank: Richtig, der Duden enthält die wichtigsten Regeln – aber es befindet sich kein Beispiel wie das hier angeführte darunter. In der amtlichen Regelung zur deutschen Rechtschreibung (ebenfalls im Duden angeführt) heißt es: »Mit dem Schrägstrich kennzeichnet man, dass Wörter (Namen, …), … zusammengehören.« Und zwar ohne Wortzwischenraum. Jedoch gehören eben Vorname des einen Autors und Nachname eines anderen nicht zusammen.

Das weiß auch die Dudenredaktion. Daher wird in *Satz und Korrektur* auch auf mehrere Autoren für ein Werk eingegangen: »Mehrere Verfasser des gleichen Werkes werden durch *Semikolon* getrennt angeführt:

Meier, Peter; Müller, Hans J.; Schmidt, Jürgen«

Erstaunlich: Am Ende des gleichen Werks findet sich auch ein Literaturverzeichnis, in dem die Namen entgegen den eigenen Empfehlungen mit einem *Schrägstrich* getrennt sind – mit einem WZR davor und danach!


Erstaunlich und es ist gleichzeitig eine Anekdote für sich.

So möchte ich hinzufügen, dass ich im Zweifelsfall sowieso die Mikrotypo bemühe (und mich an die Detailtypo oder bei völliger Geistesverdunkelung an F. Forssman wende). Beruhigenderweise ist auch er der Meinung, dass selbst teure Schriften oftmals schlecht gekernt sind. Das Problem des zu engem Abstandes vom Schrägstrich zu den Buchstaben davor und danach kann man bei diversen Schriften umgekehrt beim Gedankenstrich haben, der dann eben durch einen normalen Leerraum nahezu im freien Raum hängen kann.
Nicht beachtet hatte ich in zudem den Kern der Frage. Dass es sich um die Absetzung von Eigennamen handelt.

Ob man ein Semikolon oder einen Schrägstrich setzt, entscheidet vermutlich jeder Lektor im Sinne der Verlagsgewohnheiten.

Antwort auf [ Marco Morgenthaler ]
Laut Friedrich Forssman / Ralf de Jong, Detailtypografie, Mainz 2002, wird der Schrägstrich zwischen Wortzwischenräumen (WZR) gesetzt, wenn die Vornamen ausgeschrieben werden. Wenn die Vornamen abgekürzt werden: Schrägstrich zwischen kleinen Abständen oder WZR. Bei Namen ohne Vornamen: ohne Abstand oder kleiner Abstand (ich nehme in diesen Fällen das kleinste vorhandene Leerzeichen in Indesign).

Damit sieht das Satzbild wesentlich besser aus als bei bibliografischen Angaben wie Meier, Anna/Müller, Peter, wo Anna Müller eine Einheit bilden.

Gruss Marco


Hier stimme ich Marco unumwunden zu > einzig aus dem unten erwähnten Grund der Typoästhetik!

Gruß
Frank


als Antwort auf: [#268717]
(Dieser Beitrag wurde von F.F. am 3. Jan 2007, 20:44 geändert)

Schrägstrich: welcher Abstand vor und nach?

Philyra
Beiträge gesamt: 509

11. Jan 2007, 07:47
Beitrag # 13 von 14
Beitrag ID: #270120
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xpressio schrieb:

@Philyra: Der Schrägstrich drückt hier ein *Und* aus, da ja beide Autoren die Urheberschaft haben. Anführungsstriche drücken in diesem Fall eine *Hervorhebung* aus. Um Autorennamen hervorzuheben, setzt man sie in einem Auszeichnungsschnitt (Kursiv, Fett), was aber das Problem mit dem Schrägstrich nicht behebt.


>> Nein, das ist nicht richtig. Anführungsstriche drücken keine Hervorhebung aus, schon gar nicht im wissenschaftlichen Satz.


als Antwort auf: [#268752]

Schrägstrich: welcher Abstand vor und nach?

xpressio
Beiträge gesamt: 1584

11. Jan 2007, 11:50
Beitrag # 14 von 14
Beitrag ID: #270184
Bewertung:
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hallo Daniel,

so wollte ich das verstanden wissen:

Das Verhältnis »Alt« zu »Neu« wird deutlich … Siehe »Checkliste« … Werden Kapitälchen elektronisch erzeugt (»unechte« Kapitälchen), wird die Strichstärke zu dünn … Antiochos: den Beinamen »Soter«, auf Deutsch »Retter«, erhielt er nach dem Sieg über die Galater.

Werden solche Texte z.B. von geschulten Sprechern vorgelesen, erkennt man deutlich die Hervorhebung.

Auch wenn Anführungsstriche ein Zitat einschließen, kommt das einer Hervorhebung gegenüber dem Grundtext gleich.


als Antwort auf: [#270120]
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