Hallo zusammen,

wir sind etwas ratlos bei einem PDF, das zwar im Preflight keinerlei Probleme zeigt, wohl aber eine Macke hat, die uns beim Durchsuchen der PDF-Datei aufgefallen ist:

Es scheint bei manchen Wörtern ein Leerzeichen nach dem ersten Buchstaben zu haben, was aber in der PDF-Anzeige nicht sichtbar ist! Der betroffene Buchstabe lässt sich nicht markieren.

Durchsucht man das PDF im Acrobat, findet er bspw. den Suchbegriff "Thusnelda" nur 6mal, obwohl er 33mal im Dokument enthalten sein sollte. Lasse ich das "T" weg und suche dann "husnelda", findet er alle 33. Dabei fällt in der erweiterten Suche auf, dass zwischen "T" und "h" ein Leerzeichen/Space steht. Und das ist nicht die einzige Buchstabenkombination.

Können wir mit diesem PDF einen Druck wagen?

Wir würden uns über eine Hilfestellung sehr freuen!

Gruß


Anm.:
Seltsamerweise tritt dies nicht auf, wenn wir den Distiller benutzen (Acrobat Distiller 7.0.5 Windows).

Erstellt mit: InDesign CS2 (4.0.5)
Erzeugt mit: Adobe PDF Library 7.0
PDF/X-Version: PDF/X-3:2002
Plattform: Windows XP Professional, SP 3

Beispiel-PDF?

Olaf

Hier ein Auszug der betreffenden PDF-Datei:

http://files.melusine-literatur.org/...iges/problem-pdf.pdf

Auf dieser Seite tritt das Problem nicht bei "Thusnelda" sondern bei "Weitwinkel" und "Ede" auf. Folgende Zeile habe ich aus der PDF-Seite kopiert:

Zitat

Thusnelda tritt vor E des W eitwinkel und haspelt

Antwort auf [ LAr-Bibl ]

Anm.:
Seltsamerweise tritt dies nicht auf, wenn wir den Distiller benutzen (Acrobat Distiller 7.0.5 Windows).

Die Software-Version ist 3016. 102

Hallo

schau mal in Acrobat bei geöffnetem Dokument unter: Datei->Eigenschaften->Reiter: Schriften, da ist namensgleich eine "Garamond" enthalten einmal als TrueType und einmal als CID-Schrift...

Ich würde nur ruhig schlafen an Deiner Stelle, wenn das PDF (wie auch immer erzeugt) dort nur noch eine Garamond ausweist...

Also erst mal auf dem Rechner, auf dem die Datei erstellt wird nur eine Garamond installiert lassen oder versuchen per globale Änderung in PitSTop (weiss jetzt aus dem Stand nicht ob das geht und wie...) die eine Schrift(-Kodierung) mit der anderen zu ersetzen, welche mit welcher musst Du ausprobieren...

HINZUGEFÜGT:
Alternativ kannst Du versuchen die PDF als PS-Datei zu speichern und anschliessend neu zu distillen (nachgucken im neuen PDF unter Egenschaften->Schriften...)


Gruß,

Ulrich

Antwort auf [ LAr-Bibl ]

… Folgende Zeile habe ich aus der PDF-Seite kopiert:

Zitat

Thusnelda tritt vor E des W eitwinkel und haspelt

Kurios. Wenn ich die Textstelle herauskopiere, sieht es so aus: thusnelda tritt vor edes weitwinkel und haspelt

Gruß
Michael

Hallo,

wenn ich den Text mit Pitstop untersuche, fällt auf, dass die Textzeile in Worte und Wortteile zerstückelt ist (was an sich nichts ungewöhnliches ist). Die hier abgetrennten Großbuchstaben sind dabei immer separate Elemente. Dabei ist die rechte Position des Großbuchstaben immer kleiner als die linke des folgenden Restwortes (es besteht also ein kleiner Abstand).
Meine Vermutung: Acrobat interpretiert diesen Abstand, egal wie klein er ist, immer als Wortabstand, wenn man Text herauskopiert (denn dabei müssen ja die Textelemente wieder zusammengefügt werden).
Interessant wäre ein Vergleichs-PDF aus dem Distiller, um zu sehen, ob der Text dort genauso aufgeteilt wird.

Markus Keller

Sehr kurios dieses PDF...

[1] dass es zeimal Garamond gibt, ist **kein** Problem!
[2] dass die Textobjekte zertückelt sind, ist in PDFs aus Satzprogrammen (wie Indesign) normal, da die Glyphen feinkörniger positoniert werden müssen
[3] durch die Unicode-Tabelle werden manche Großbuchstaben auf kleinbuchstaben umgemapped - merkwürdig... (deswegen auch "thusnelda tritt vor edes weitwinkel ..." statt "Thusnelda tritt vor Edes weitwinkel ..." beim Rauskopieren)
[4] dass Acrobat (?) beim Textaxtrahieren da irgendwo Leerzeichen verschiebt, liegt nicht an dem PDF, sondern an Acrobat (sofern es denn verwendet wurde); dass da auch noch Großbuchstaben rauskommen, spricht dafür, dass die Unicode-Information (so unpassend die hier sein mag) ignoriert wird (oder das Programm schlauer sein möchte als das PDF).

Olaf

Hallo Olaf Drümmer

Antwort auf [ olaflist ]

...dass es zeimal Garamond gibt, ist **kein** Problem!...

"deswegen"?:

Weil man sich z.B. über Preflight->Übersicht->Zeichensätze->Fontdeskriptoren->Postscripname vergewissern kann, daß die Untergruppen der namensgleichen Schrift eine unterschiedliche, also eindeutige PS-Bezeichnung haben:

AMVJDT+Garamond (WinAnsiEncoding)
FJKSVJ+Garamond (Identity-H)

Ich hatte das hier gepostete Problem aber wohl falsch verstanden: Ich hatte es so interpretiert, daß bei der weiteren Verwendung (Belichtung / Druck) das "E" von "des" durch ein komplettes Leerzeichen getrennt war anstatt korrekt "Edes" abzubilden und dass sich das - nach distillen - ändert. Vielleicht verstehe ich das immer noch falsch, aber es wahr offensichtlich gemeint, dass sich das oder ähnliches nur beim rauskopieren so verhält...


Was bedeutet eigentlich das hier?:

(WinAnsiEncoding) verschiedene Eigenschaften: verwendet den Adobe Standard Roman Zeichensatz: Wahr

(Identity-H) verschiedene Eigenschaften: verwendet den Adobe Standard Roman Zeichensatz: Falsch


Gruß,

Ulrich

Es ging anfangs um Durchsuchen, nicht um Drucken oder Ähnliches. Deswegen war nicht von Problemen bei der Druckausgabe auszugehen.

Wegen der diversen Encodings: das sind letztlich alles PDF-syntaktische Interna, die nicht zwingen irgendeine semantische Implikation haben (man darf z.B. kann offiziell MacRomanEncoding für Symbol-Fonts einsetzen, und da haben die Zeichen dann garantiert keine "MacRoman"-Bedeutung).

Sobald eine Unicode-Tabelle vorhanden ist, spielen diese Encodings überhaupt keine semantische Rolle mehr (sie müssen halt nur funktioneiren, das heisst es muss möglich sein, an Hand vom Zeichencode in der Seitenbeschreibung über das Encoding den richtigen Glyph im eingebetteten Font zu finden).


Olaf

Danke,

Ulrich

Hallo Markus Keller,

hier der Auszug der Distiller-Datei:

http://files.melusine-literatur.org/sonstiges/kein-problem-pdf_distiller.pdf

Zudem habe ich die beiden Reports der gesamten PDF-Datei hochgeladen:

http://files.melusine-literatur.org/sonstiges/report_pdf-export.pdf

http://files.melusine-literatur.org/sonstiges/report_distiller.pdf

Antwort auf [ Ulrich Lüder ]

aber es wahr offensichtlich gemeint, dass sich das oder ähnliches nur beim rauskopieren so verhält...

Stimmt, es verhält sich so nur beim Rauskopieren.

Das Distiller-PDF ist ganz normal,
hat aber die Schriften ganz anders eingebettet (s. Reports)

Hat jemand vielleicht noch einen (Buch-)Tipp in Sachen Schriften&PDF, was über das Buch von Schneeberger: PDF in der Druckvorstufe hinausgeht?

Antwort auf [ LAr-Bibl ]

Hat jemand vielleicht noch einen (Buch-)Tipp in Sachen Schriften&PDF, was über das Buch von Schneeberger: PDF in der Druckvorstufe hinausgeht?

...Olaf-list-Drümmer:

"Die Postscript & PDF Bibel" ist mittlerweile - glaube ich - online frei zu lesen/downloaden (wo weiss ich gerade nicht...)

Gruß,

Ulrich

Vielen Dank. Habe es im Netz gefunden.
(Versuche es aber im Buchladen meines Vertrauens zu bestellen ;-)).