Die so bewertete "höhere" Qualität einer 4c-separierten Wiedergabe einer Graustufen/schwarzweissen Fotovorlage begründet sich eigentlich darin, daß so ein höherer Kontrast aerzeugt wird in der Wiedergabe: Die dunkelsten Stellen
sind mit cmyk 73-64-62-98 (Lab 11-0-0) tatsächlich sichtbar dunkler als als nur mit 100 K (Lab 16-0-0) gedruckt, aber natürlich auch nicht dunkler als in einer RGB-Quelle (Lab 0-0-0).
In der Folge werden bei einer Konvertierung von RGB in CMYK diese dunkelsten Stellen vom Helligkeits-/Farbwert (Lab) her nicht ganz so weit heruntergedrückt und die Mitteltöne auch nicht so weit verschoben, als wie das bei Wandlung in Graustufen passiert.
Das kann man schon und dann wird auch mehr Kontrast entstehen als bei reiner Graustufen (100K) Wiedergabe, allerdings hast Du so die kontrastreichere RGB-Quelle mit ihrem Potential verschenkt, in der Graustufenquelle für eine finale 4c-Umwandlung ist der "Farb"-Umfang bereits zusammengestaucht worden und daraus dann wieder zu "expandieren" führt nicht zum selben Ergebnis wie eine RGB-4c-Konvertierung. So wärst Du allerdings relativ sicher, daß wirklich von einer im Grau perfekt ausbalancierten Quelle ausgehst und umgehst eventuelle Farbstiche bereits in einer RGB-Quelle vorliegend...
Hängt schon auch von der Art der Vorlagen/Motiven ab, ob 4c-Wiedergabe wirklich geeignet ist, kleine feinste Details z.B. gehen vor tiefdunklem Hintergrund dann eventuell eher verloren, wenn´s im Druck dann zulaufen kann ab ca 95% K und dann dort auch noch die anderen drei Farben gut vertreten sind.
Und Deine Überlegungen machen übrigens nur für gestrichenes Papier so richtig Sinn, bei ungestrichenem Papier ist auch ein 4c-Schwarz merklich heller als bei gestrichenen Papier, der "Zugewinn" verglichen mit reinen Graustufen (100K) zwar sichtbar, aber auch nicht so groß, daß man die Nachteile (Farbstichgefahr, "Zusuppen") unbedacht dafür in Kauf nehmen sollte.
Gruß,
Ulrich
als Antwort auf: [#552668]
(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 16. Sep 2016, 10:21 geändert)