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Stufige Smooth Shades in PDFs aus Illustrator CS2 ?

t-kittel
Beiträge gesamt: 254

17. Aug 2007, 12:20
Beitrag # 1 von 7
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Hallo PDF-Profis,

bei der Forumssuche nach "Smooth Shades", "Verlauf", etc. konnte ich mein hier auftretendes Phänomen nicht finden, deshalb hier eine kurze Problembeschreibung:

Ausgangsbasis: Illustrator CS2-Dokument mit Verläufen (per Verlaufsfunktion bzw. -felder, keine Verlaufsgitter!)

Workflow 1: Direkter PDF-Export aus Illustrator mit X3-Settings (Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren aktiviert)
Workflow 2: Drucken aus Illustrator mit Einstellung "PS-Level-3" und deaktivierter Option "Verläufe und Verlaufsgitter kompatibel drucken" und Distillen mit identischen X3-Settings (siehe Workflow 1)

Ergebnis Workflow 1: PDF mit Smooth Shades (lt. Ausgabevorschau Acrobat 7), welches saubere Verläufe dargestellt (Bildschirm und Proof auf PS3-RIP)
Ergebnis Workflow 2: PDF mit Smooth Shades (lt. Ausgabevorschau Acrobat 7), welches unsaubere, stufige Verläufe dargestellt (Bildschirm und Proof auf PS3-RIP)

Frage 1: Ist ein Smooth Shade nicht eine mathematische Funktion, welche anhand der Start- und End-Farbwerte innerhalb eines Verlaufs Stufen gänzlich ausschließt?
Frage 2: Wenn ja, dann müsste ja die Stufenbildung im Workflow 2 bereits VOR Distiller-Wandlung des Verlaufs in einen Smooth Shade entstanden sein? Im PostScript-Code?

Für Tipps und Erklärungen wäre ich sehr dankbar!

Gruß Thomas

OSX 10.4.10, Illustrator CS2, Distiller 7.0.7 Mac bzw. Distiller 7.0.0 PC (jeweils mit aktiven Distiller Assistant (Prinergy Adobe Illustrator Patches v1.6)
X

Stufige Smooth Shades in PDFs aus Illustrator CS2 ?

olaflist
Beiträge gesamt: 1400

17. Aug 2007, 12:51
Beitrag # 2 von 7
Beitrag ID: #308616
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Es gibt fuer Smooth Shades eine 'smoothness'-Toleranz, die steuert, wie genau Smooth Shades bei der Ausgabe umgesetzt werden sollen. Wenn der Wert zu hoch ist, kann es zu Stufigkeit kommen. Distiller setzt da als Default 0.02, und das ist u.U. zu 'grob'.

Mit Preflight in Acrobat 8 kann man den Wert ganz entfernen (dann wird die Geraeteeinstellung des Ausgabegeraets verwendet), oder auf einen niedrigeren Wert (empfohlen: 0.001) setzen. Eine gleichartige Korrekturmoeglichkeit bietet auch pdfCorrect von callas software.

Olf Druemmer
callas software


als Antwort auf: [#308608]

Stufige Smooth Shades in PDFs aus Illustrator CS2 ?

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

17. Aug 2007, 13:28
Beitrag # 3 von 7
Beitrag ID: #308624
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Antwort auf [ t-kittel ] Workflow 1: Direkter PDF-Export aus Illustrator mit X3-Settings (Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren aktiviert)
Workflow 2: Drucken aus Illustrator mit Einstellung "PS-Level-3" und deaktivierter Option "Verläufe und Verlaufsgitter kompatibel drucken" und Distillen mit identischen X3-Settings (siehe Workflow 1)


Hallo t-kittel,

es gibt im Detail durchaus Unterschiede zwischen der direkt exportierten und per Distiller generierten Variante.
Zum einen beinhaltet nur die distillte Version den bereits angesprochenen smoothness-Wert. Da Sie aber die Creo Distiller Assistant-Erweiterung geladen haben, sollte dieser Wert auf 0,005 eingestellt sein (kann im Preflight bzw. Enfocus PitStop Inspektor geprüpft werden).

Zum anderen unterscheidet sich die verwendete Überblendungsfunktion zwischen beiden Varianten. Beim Export kommt eine Funktion vom Typ 2 zum Einsatz, die wirklich rein mathematisch linear zwischen Anfangs- und Endfarbe überblendet.
Bei der distillten Variante dagegen kommt eine Funktion vom Typ 0 zum Einsatz, die mit 64 Stützstellen arbeitet (zwischen denen wiederum interpoliert wird).
Je nach Implementierung, kann sich das durchaus in Form einer geringfügig unterscheidlichen Wiedergabe niederschlagen.

Zitat Ergebnis Workflow 1: PDF mit Smooth Shades (lt. Ausgabevorschau Acrobat 7), welches saubere Verläufe dargestellt (Bildschirm und Proof auf PS3-RIP)
Ergebnis Workflow 2: PDF mit Smooth Shades (lt. Ausgabevorschau Acrobat 7), welches unsaubere, stufige Verläufe dargestellt (Bildschirm und Proof auf PS3-RIP)


Verraten Sie uns, welcher RIP zum Einsatz kam? Einer mit originalem Adobe Interpreter der z.B. einen (zu groben) smoothness Wert ignorieren würde oder evtl. ein Clone-RIP, welcher dann Streifen produzieren würde?
neben dem smoothness-Wert spielen selbstverständlich auch Auflösung und Rasterverfahren eine Rolle, denn nur wenn alles zusammenpasst sind die theoretisch möglichen 12 Bit (4096 Abstufungen) realisierbar. Da die eine Variante aber korrekt ausgegeben wird, spielt dies in diesem konkreten Fall wohl keine Rolle.

Zitat Frage 1: Ist ein Smooth Shade nicht eine mathematische Funktion, welche anhand der Start- und End-Farbwerte innerhalb eines Verlaufs Stufen gänzlich ausschließt?


Kommt auf den Verlauftyp bzw. die zum Einsatz kommende(n) Überblendungsfunktion(en) an. Siehe oben.

Zitat Frage 2: Wenn ja, dann müsste ja die Stufenbildung im Workflow 2 bereits VOR Distiller-Wandlung des Verlaufs in einen Smooth Shade entstanden sein? Im PostScript-Code?



Könnte sein. Wie schon gesagt, könnte z.B. ein zu grober smoothness-Wert im Spiel sein oder eben der Verlauf ganz anders als beim Export kodiert sein.


als Antwort auf: [#308608]

Stufige Smooth Shades in PDFs aus Illustrator CS2 ?

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

17. Aug 2007, 13:51
Beitrag # 4 von 7
Beitrag ID: #308625
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Hallo,

noch ein kleiner Nachtrag:

Außerdem nutzt die Exportvariante eine NChannel Erweiterung des verwendeten DeviceN-Farbraums, was zumindest in der Bildschirmdarstellung eine deutliche Steigerung der Darstellungsqualität bringen kann, wenn die verwendeten Verlaufsfarben z.B. sehr saturierte Schmuckfarben darstellen, die einen normalen CMYK-basierten Alternate Color Space (wie er in der distillten Variante zu finden ist) schnell an seine Gamut-Grenzen bringt wenn er die Mischfarben aus Start- und Endfarbe wiedergeben soll.


als Antwort auf: [#308624]

Stufige Smooth Shades in PDFs aus Illustrator CS2 ?

t-kittel
Beiträge gesamt: 254

17. Aug 2007, 15:52
Beitrag # 5 von 7
Beitrag ID: #308658
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@ olaflist
Danke für diese Hinweise: Nach Download und Installation der Demoversion, kann ich auch bei Anlegen eines neuen Profils keine Funktion zum Korrigieren des Smoothness-Faktors finden!? Wo versteckt sich diese?

Heißt das um Umkehrschluss, dieses "Problem" existiert schon länger und lässt sich weder durch Änderung von Illustrator-Druckeinstellungen noch durch Ändern von Distillersettings (per GUI, Startupdatei oder manuellem Eingriff per Texteditor) verhindern?

Anhand des Forumsbeitrags ( http://www.hilfdirselbst.ch/foren/Harlequin_vs__Adobe_RIP_P156145.html ) sehe ich, dass der Smoothness-Faktor an sich keine Neuerung ist, sondern schon lange - vmtl. seit Einführung von PS-Level-3 (?) - zum PS-Code gehört!? Ist diese nachträgliche Korrektur der Smoothness-Toleranz im PDF bereits seit diesem Zeitpunkt in der Druckvorstufe üblich?

Demnach ist hiervon wohl die komplette CreativeSuite 2 betroffen, wenn per PostScript gedruckt anstatt direkt als PDF exportiert wird, oder? Wenn ja: Behebt denn CS 3 dieses "Manko"?

--

@Herr Zacherl
Vielen Dank für Ihre wie immer äußerst kompetenten Antworten. Leider bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich alles richtig verstanden habe!? ;-)
Der Einfachheit halber beschränke ich mich vorerst einmal auf die Beurteilung der Verlaufsqualität am Bildschirm, mit Hilfe der Ausgabevorschau von Acrobat sowie deren Separationsvorschau:
Nach Durchführung und Einsicht in den Acrobat Preflight Report kann ich wohl DeviceN- anstelle eines NChannel-Farbraums als Ursache ausschließen. Der Vollständigkeit halber erwähnen sollte ich vielleicht, dass es sich hier um einen Mehrfach-Verlauf (mehrere Punkte) im CMYK-Modus handelt. Einen Verlauf vom Typ 0 kann ich auch im direkt exportierten PDF nicht finden und auch die "Verlaufsgenauigkeit" wurde vom Distiller Assistant korrekt auf 0.005 geändert und fällt als Übeltäter aus. Trotzdem ist der PostScript-Verlauf wesentlich stufiger, weshalb ich ich Sie bitten möchte, sich die beiden Screenshots in Ihrem Forumspostfach anzusehen, um sicherzustellen, dass ich den Report nicht falsch interpretiere!?
Um die Community nicht auszuschließen, können Sie ja weiterhin hier "öffentlich" antworten.

Weiterhin erwähnten Sie, dass Auflösung und Rasterverfahren eine wichtige Rolle spielen, um den Verlauf optimal reproduzieren zu können. Meinen Sie hiermit bereits Illustrator-Einstellungen wie Dokument-Rastereffekt-Einstellung (wirkt sich meines Wissens nach auf Smooth Shades nicht aus!?) und "lpi/dpi" im Druckmenü bei der PostScript-Generierung oder meinen Sie damit lediglich die eingestellte RIP-Auflösung bei der späterer Ausgabe des PDFs auf einem Plattenbelichter o.ä. (diese hat doch in 99% aller Fälle Vorrang, oder?)


als Antwort auf: [#308625]

Stufige Smooth Shades in PDFs aus Illustrator CS2 ?

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

17. Aug 2007, 18:00
Beitrag # 6 von 7
Beitrag ID: #308689
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Antwort auf [ t-kittel ] Der Einfachheit halber beschränke ich mich vorerst einmal auf die Beurteilung der Verlaufsqualität am Bildschirm, mit Hilfe der Ausgabevorschau von Acrobat sowie deren Separationsvorschau:


Hallo Herr Kittel,

genau da liegt das Problem. Wie schon geschreiben entstehen beim Umweg über PostScript Smooth Shadings, welche auf gesampleten Funktionen basieren. Das was Sie in der Acrobat Vorschau sehen, sind die Stützstellen dieser Sample-Funktion. Offensichtlich findet für die Zwecke der Vorschauberechnung in Acrobat keine Interpolation zwischen den Stützstellen statt.
Schicke ich Ihre Datei auf einen RIP mit 2400 dpi Ausgabeauflösung kann ich in der gerasterten RIP-Preview keinerlei Streifenbildung sehen. Nichts anderes hätte ich auch erwartet. Ich denke also, wir reden hier über ein reines "Vorschau"-Problem in Adobe Acrobat, welches wohl die Folge eine Zugeständnisses an die Darstellungs-Performance in Acrobat ist.

Zitat Einen Verlauf vom Typ 0 kann ich auch im direkt exportierten PDF nicht finden


Das habe ich auch nie behauptet. meine Aussage war, dass in dem Smooth Shade eine Funktion vom Typ 0 für die Überblendung zum Einsatz kommt und das ist auch in der mir zur Verfügung gestellten Datei so der Fall. Der Smooth Shade selbst ist vom Typ 2, aka "Axial Shading" oder auch linearer Verlauf.

Zitat Weiterhin erwähnten Sie, dass Auflösung und Rasterverfahren eine wichtige Rolle spielen, um den Verlauf optimal reproduzieren zu können. Meinen Sie hiermit bereits Illustrator-Einstellungen wie Dokument-Rastereffekt-Einstellung (wirkt sich meines Wissens nach auf Smooth Shades nicht aus!?) und "lpi/dpi" im Druckmenü bei der PostScript-Generierung oder meinen Sie damit lediglich die eingestellte RIP-Auflösung bei der späterer Ausgabe des PDFs auf einem Plattenbelichter o.ä. (diese hat doch in 99% aller Fälle Vorrang, oder?)


Nein, ich spreche von der Auflösung und dem Rasterverfahren des eingesetzten Ausgabegeräts.


als Antwort auf: [#308658]

Stufige Smooth Shades in PDFs aus Illustrator CS2 ?

t-kittel
Beiträge gesamt: 254

17. Aug 2007, 18:22
Beitrag # 7 von 7
Beitrag ID: #308696
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Zitat Schicke ich Ihre Datei auf einen RIP mit 2400 dpi Ausgabeauflösung kann ich in der gerasterten RIP-Preview keinerlei Streifenbildung sehen.


Herr Zacherl, nun bin ich um einiges schlauer als zuvor ... und vor allem erleichtert!

Dies wiederum heißt, dass ich meine obige Aussage "Proof PS-Level-3 RIP" nochmals überdenken muss! - Geprüft wurde dabei ein bei der Verarbeitung entstandenes TIFF, welches durch per GMG-Software aus o.g. PDF erzeugt wurde. Darin waren die Stufen sowohl am Bildschirm als auch im Proof zu sehen. Ob hierbei möglicherweise eine fehlerhafte Einstellung (so etwas wie "Verarbeitung als PS-Level-2", oder ähnliches) zu dem fehlerhaften Resultat geführt hat, kann ich leider erst Mitte nächster Woche klären.

Vorerst einmal vielen Dank für Ihre Auskunft, mit welcher ich (und hoffentlich auch alle Forumsleser) beruhigt ins Wochenende gehen kann!? :o)

MfG
Th. Kittel


als Antwort auf: [#308689]
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