Hallo,
sagen wir mal so: Immer dann, wenn sich im Prozess ein oder mehrere Parameter merklich verändern oder die Drucke den angepeilten Tonwertzunahmen nicht mehr entsprechen...
Wenn die eingetaktete Belichtung inclusive Tonwertkorrekturkurven hinsichtlich höchstmöglichster Nähe zu Druckergebnissen gemäß PSO- und Medienstandard-Soll-Werten (A-, B-, C-Kurven usw) einmal funktioniert, dann sollte das so lange reproduzierbar sein, bis sich ein Parameter ändert.
Also entweder eine neue Sorte Gummitücher wird eingekauft, weil die billiger oder besser sind, eine neue Druckplatte wird eingesetzt, der Farbenhersteller/Lieferant wird gewechselt, die Maschine bekommt einen neuen Walzenstuhl etc...
Diese Toleranzgründe sollten durch sorgfältige Bedachtsamkeit beim Korrekturkurvenermittlungsvorgang zum Beispiel durch Verwendung eines möglichst idealen Papiers (Papierweiss möglichst nahe am Soll-LAB-Wert) also möglichst nahe am ideal-Wert landen um dann noch entsprechend "Spielraum" zu haben für die tägliche, praktische Anforderung:
Unabhängig von der "Tagesform" des oder der Drucker, Klimatechnik oder nicht im Drucksaal, morgens, mittags, abends nach einer, sechs oder 12 Stunden Farbe kochen im Walzenstuhl und je nach Ausstattung betreffend "automatisierter" Messtechnik kann natürlich auch mal ein Druck derselben Dateiwerte auf einer anderen Papiersorte schon deutlich wo anders landen als erwartet, manche Papiere haben auf Sieb- und Schöpfseite sogar einen anderen Strich, der sich durchaus auch in der Tonwertzunahme bemerkbar machen kann...
Bei uns hat sich ein anfängliches "immer wieder an den Kurven rumfummeln" bis die Kontraktproofs möglichst mühelos erreicht werden können in der Häufigkeit deutlich verlagert hin zu Massnahmen im Drucksaal, zum Beispiel durch Testdruck einer Feuchtmitteltestform von der FOGRA (sehr zu empfehlen zur Stabilitätskontrolle).
Im allgemeinen - von Farb- Gummi- und Plattenfabrikatswechseln also einmal abgesehen - möchte ich sagen, dass unsere grössten Probleme den einmal erreichten Standard auch zu halten darin bestehen, das ideale Feucht-Wasserverhältnis zu finden...
In der Vorstufe habe ich das letzte mal vor ca 2-2,5 Jahren an den Kurven nachgearbeitet...
Gruss,
Ulrich
PS:
ich war auch schon einmal fast verzweifelt bis endlich jemand feststellte, dass lediglich die Linse der Einlesestation der Kontrollstreifen am Druckpult verdreckt war, da ständig falsche Dichten ermittelt wurden nach denen dann natürlich entsprechend "schief" gedruckt worden wäre, wenn sich der Drucker auf die entsprechend ermittelten Standarddichten verlassen hätte...
Also erst abwägen wo was schief laufen kann, bevor Du alle zwei Monate anders belichtest, das macht´s auf Dauer bei Periodika nämlich auch nicht leichter...
als Antwort auf: [#450524]
(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 3. Sep 2010, 17:22 geändert)