@Peter Kuoni
Du und eine obskure Gestalt? Ich habe als einziger Mac-Benutzer in einer Sun Solaris Umgebung gearbeitet, und da Leute kennengelernt, die noch auf GEOS setzen. Die sind obskur, nicht Du.
"GUI sind hilfreiche Tools, die eine einfache Handhabung erlauben, aber "eierlegende Wollmilchsäue" sind sie nicht."
Als eierlegende Wollmilchsau würde ich z.B. Photoshop und Painter bezeichnen.
Nicht alle Programme, die in der Shell ausgeführt werden, sind das. Was Stabilität und Zuverlässigketi angebelangt, kann ich Dir insofoern recht geben, als ich es von Unix-Nutzern seit vielen Jahren schon mitgeteilt bekomme.
GUIs sind aber unbedingt notwendig. Man kann einen Künstler nicht mit Tastatur-Befehlen und Markup-Code arbeiten lassen. GUI's verführen aber auch dazu, sich nicht mit der Materie zu befassen, wie ich das fast tagtäglich mit Kunden und Partnern erkennen kann, denn viele wissen nicht mal, was ein Dokument wirklich ist.
Text-Editoren
"Ich finde, dass der Ansatz von bline nicht so schlecht ist, den TextEdit über open aufzurufen, auch wenn sich nicht alle Dateien wirklich gut im Textedit bearbeiten lassen."
Es steht aber leider nicht jedem frei, welchen Text- oder Tabelleneditor er verwendet. Das hat mit seinem wirtschaftlichen, technologischen und erzieherischen Umfeld zu tun. Ich selber z.B. verdiene nicht schlecht mit Word, Excel und Powerpoint.
Wenn ich aber einem unix-unkundigen Grafiker oder WebDesigner am Telefon eine Aktion mit TextEdit durchführen lassen muss, weil ich Gratissupport leiste und nicht durch die ganze Stadt fahren kann und will wegen zwei Minuten freundschaftlicher Gratisarbeit, dann richte ich ihm vor Ort gleich von Anfang den Alias ein, damit er nicht am Telefon durchdreht mit pico. Und wenn ich vor Ort sein PHP zum Laufen bringen muss, will ich mich nicht noch an einen sechsten oder siebten Texteditor gewöhnen müssen, denn mit Windows müssen wir uns ja hin und wieder auch rumschlagen.
chown vs. Apfel-I
"Warum soll ein su oder sudo gefährlicher sein, als das Wechseln der Zugriffsrechte einer Datei, was ohnehin oft nur mit root-Rechten möglich ist."
Es hier in Verwendung mit Apfel-I zu empfehlen ist gefährlich, was ich ja vorhin angemerkt habe.
Und wenn jemand mit Onyx und Cocktail die "unsichtbaren" sichtbar macht im Finder oder mit Root-Rechten z.B. "open /etc/httpd/" eingibt und dann mit Apfel-I die Berechtigungen ändert, muss er auch wissen, was er tut.
Aus meiner Nachbarschaft aber kommen mittlerweile einige Leute zu mir, die Probleme mit ihren Windosen haben, und ich staune immer wieder, wie unbedarft Aktionen ausgeführt werden. Und die Grafiker und Mac-Begeisterten, mit denen ich zusammenarbeite, sind z.T. auch nicht besser, dafür aber fanatischer.
Wie gesagt: aufpassen, den plötzlich könnte es nur noch 777 geben.
Apple und Unix
Rückblickend betrachte ich es als persönlichen Fehler, 1996 aufm sympathischen Mac, diesem sicheren aber geschlossenen System, mit WebDesign u.a. angefangen zu haben. Da hätte mich eine gut ausgestattete Intel-Kiste schneller weiter gebracht, da dieses System weitaus mehr Möglichkeiten bot als der Classic-Mac. Ein späterer Wechsel kam aber aus verschiedenen Gründen nicht in Frage.
Aber jetzt setzt Apple endlich ein Unix ein, Hurrah, was mich erst zum richtigen Mac-Fan machte, denn jetzt bietet ein Mac das beste aus den beiden besten Welten.
Doch was macht Apple? iPod, MusicStore und XServer werden da grosspurig aufgegleist, während bekannte Medienunternehmen in der Schweiz sogar berechtigterweise ihre Macs abschaffen und komplett auf Windows setzen. Nach all den (traurigerweise amüsanten) Internas, die ich mitbekommen habe, kein Wunder.
Als Mac-Benutzer wird man also nach wie vor von den Windows- und Linux-Benutzern mit leichtem Mitleid betrachtet. Und das ist nicht die Schuld der Benutzer.
Gruss aus Zürich
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