Hallo Bennie,
da hier im Forum nun schon diverse male PStill als günstige und universelle PDF-Erstellungslösung angepriesen wurde und nun auch von Ihnen als Produkt das Text in Zeichenwege konvertieren kann genannt wird, muss ich doch mal nachfragen. Sind die bei Einsatz dieses Produkts zu erwartenden Nebeneffekte gerade im Prepress-Bereich für Sie nicht relevant oder mache ich etwas beim testweisen Einsatz des Produkts falsch?
Wenn ich versuche anspruchsvolle PostScript-Daten zu konvertieren habe ich mit dem Fakt zu kämpfen, dass offensichtlich keine im Code eingebetteten Fonts verwertet werden, sondern das Tool über seine eigene Fontverwaltung Zugriff auf lokale Fonts benötigt. Damit ist das Produkt im Dientsleistungsbereich doch schon gestorben, weil ein Dienstleister nicht automatisch die Schriften des Datenlieferanten hat. Erschwerend kommt hinzu, dass der Ort wo die Schriften erwartet werden fix vorgegeben ist. Es ist anscheinend der System-eigene Schriftordner. Ebenfalls ein absolutes KO-Kriterium in meinen Augen, weil ich mir nicht mein System kaputt machen möchte indem ich alle für die Konvertierung benötigten Fonts dorthin kopiere.
Als nächstes fällt mir auf, dass die Konvertierungszeiten und die dabei auftretende CPULast zumindest unter Mac OS X absolut inakzeptabel sind.
Die erzeugte PDF-Datei wiederum weist im Bereich DeviceN Farbräumen und smooth shadings schwere Defizite auf, was auf fehlende bzw. halbherzige PostScript 3 und Idiom Recognition Unterstützung schließen läßt.
Das läßt für mich nur den Schluß zu, dass es sich hier in keinster Weise um ein Produkt handelt, dass im professionellen Bereich als Alternative zum Acrobat Distiller in Frage kommt auch wenn der Preis sehr verlockend ist.
Was nun den Einsatz als Text in Zeichenwege Konvertierungstool betrifft stellen sich mir auch einige Fragen:
Warum beinhaltet eine konvertierte Datei plötzlich Transparenz, obwohl
a) das Original-PDF keine Transparenz beinhaltete?
b) die erzeugte PDF-version als PDF 1.3 angegeben wird?
Das dadurch notwendige Flattening einer 8-seitigen, zuvor mit PStill 3.6.3 in Zeichenwege konvertierten PDF-Datei in Acrobat 7 Professional dauerte dann geschlagene 35 Minuten!
Was die Qualität der Konvertierung in Zeichenwege betrifft ist diese deutlich schlechter als mit einem vergleichbaren Werkzeug wie IntelliPDF Curves, welches mit 1200 oder 2400 dpi betrieben wird. Außerdem sind die Konvertierungszeiten des Acrobat Plug-Ins trotz besserer Qualität deutlich geringer.
Ich frage mich nun also, mache ich bei meinen Tests etwas falsch oder ist es tatsächlich so. Wenn ja, dann relativiert sich der zugegebenermassen sehr günstige Preis von PStill natürlich recht schnell, weil es dann für einen professionellen Einsatz schlichtweg nicht brauchbar ist.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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