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UV-Inkjet und Fogra 39

lukas.kleiner
Beiträge gesamt: 20

11. Mär 2011, 16:35
Beitrag # 1 von 26
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Hallo verehrte Gemeinde der Colormanagement Spezialisten,

ich schreibe gerade an einer wissenschaftlichen Arbeit, mit dem Ziel einen großformatigen Inkjetdrucker der auf Hart PVC druckt, innerhalb die Toleranzen der Fogra 39 zu bringen.
Nun galt es als erstes den Farbraum meines Druckprozesses festzustellen. Dazu habe ich ein Testchart gedruckt, ausgemessen und aus diesen Charakterisierungsdaten ein Farbprofil errechnen lassen. Richtig?
Zum zweiten wäre auch zu klären, welche Farborte die reinen Volltöne der Tinten auf dem von mir verwendeten Material haben. Hierzu wurden eben diese Volltöne angedruckt und ebenfalls gemessen. Dazu kam ein PDF mit Rasterkeilen von 0 bis 100% in 5% -Schritten zum Einsatz. Colormanagement war deaktiviert, somit sollten es tatsächlich die reinen Farben mit maximalem Farbauftrag gewesen sein, richtig?
Wenn ich nun die Toleranzen der Fogra erreichen wöllte, so bräuchte ich einen Farbraum der den Iso_coated_v2 komplett einschließt, oder?
Hätte ich einen solchen Farbraum, so müssten bei farbmetrischem Rendering die Farborte der Fogra 39 erreicht werden können oder?
Da bei der Profilierung aber ein kleinerer rauskam, konnte ich schonmal davon ausgehen, dass die Fogra Sollwerte nicht erreicht werden können, da sie außerhalb meines Zielfarbraums (meines Druckprozesses) liegen. Wie komme ich aber am Nächsten ran?

Ich hoffe das ist verständlich?! Ansonsten versuche ich auf Rückfragen gerne Klarheit zu schaffen. Ich danke für jede Hilfe zu dem Thema

MFG
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UV-Inkjet und Fogra 39

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19334

12. Mär 2011, 16:22
Beitrag # 2 von 26
Beitrag ID: #466840
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Antwort auf [ lukas.kleiner ] Dazu habe ich ein Testchart gedruckt, ausgemessen und aus diesen Charakterisierungsdaten ein Farbprofil errechnen lassen. Richtig?

Kommt drauf an. Wie wird denn das GErät konkret angesteuert? Versteht sich die Maschine als RGB oder CMYK DRucker, sprich nimmt er konkret nur CMYK oder nur RGB Daten entgegen? Davon hängt nämlich erstmal ab, ob man ihm ein RGB oder ein CMYK Testchart vorsetzt.

Antwort auf [ lukas.kleiner ] Zum zweiten wäre auch zu klären, welche Farborte die reinen Volltöne der Tinten auf dem von mir verwendeten Material haben.

DAzu würde ich zu allererst mal auf eine Testseite des Druckeres zurückgreifen. Dessen Tintenbegrenzungs-, Passer- oder sonstige allgemeine Status-Testseiten nutzen eigentlich per se die maximale Farbmenge, ohne dass da vor oder im Drucker noch jemand reinfunkt und sagt: Wer weiss ob das Material oder die gewählte Auflösung auch soviel Farbe verträgt…?


Antwort auf [ lukas.kleiner ] Hierzu wurden eben diese Volltöne angedruckt und ebenfalls gemessen. Dazu kam ein PDF mit Rasterkeilen von 0 bis 100% in 5% -Schritten zum Einsatz. Colormanagement war deaktiviert, somit sollten es tatsächlich die reinen Farben mit maximalem Farbauftrag gewesen sein, richtig?

Ein Blick per Lupe oder Mikroskop in diese Testfelder gibt dir Gewissheit. Hast du geschlossene Flächen? Keine Löcher, oder feinen Streifen, oder gar krümmelige Farbansammlungen in den Volltönen? Oder Tauchen andere Farben als die konkret gedruckte im Ausdruck auf?


Antwort auf [ lukas.kleiner ] Wenn ich nun die Toleranzen der Fogra erreichen wöllte, so bräuchte ich einen Farbraum der den Iso_coated_v2 komplett einschließt, oder?

… oder im Rahmen der Toleranzen diesen unterschreitet ;-)



Antwort auf [ lukas.kleiner ] Hätte ich einen solchen Farbraum, so müssten bei farbmetrischem Rendering die Farborte der Fogra 39 erreicht werden können oder?

Im Prinzip ja, aber…


Viele Simulationen scheitern daran das im Zusammendruck mehrerer Farben keine Ausreichenden Sättigungen bei dazugehörigen Helligkeiten erreicht werden.
Da scheitert man dann entweder an pastelltönen, die entweder zu ungesättigt bei passender Helligkeit sind, oder bei passender Helligkeit zu blass oder verdreckt sind, oder am anderen Ende des Spektrums in den Tertiärfarben auch wieder an entweder zu hellen Farben bei passender Sättigung, oder auchs ehr oft zu dunklen Farben mit zu niedriger Sättigung.

Auch ein häufiges, nicht lösbares Problem sind bei zwar ausreichend großem Gamut der Systems, aber verdrehten Eigenfarben (einem zu grünlichen Cyan), dass durch die benötigte Zumischung einer Sekundärfarbe (im Beispiel des zu grünlichen Cyans als Magenta), es zu einer zu starken Entsättigung oder Abdunkelung kommt, so dass dann zwar der Bunttonwinkel des zu erreichenden Cyans getroffen wird, aber eben nicht mehr mit ausreichender Sättigung oder einfach zu dunkel.

Nicht von ungefähr liegen übliche Proofsysteme wie die Epson Stylus Color, deutlich über dem Gamut des FOGRA39, und bereiten selbst dann noch bei bestimmten Ansteuerungen Probleme.



Antwort auf [ lukas.kleiner ] Da bei der Profilierung aber ein kleinerer rauskam, konnte ich schonmal davon ausgehen, dass die Fogra Sollwerte nicht erreicht werden können, da sie außerhalb meines Zielfarbraums (meines Druckprozesses) liegen. Wie komme ich aber am Nächsten ran?

Jetzt wirds fast philosophisch. Der Abstand von Soll und Istwert im Lab ist die Raumdiagonale.
Somit liegen alle Farben mit einem DeltaE von 3 zu einem gegeben Farbwert auf der Oberfläche einer Kugel mit Radius 3 um diesen Farbwert.

Wenn man versucht, sich einem zielwert zu nähern, es aber nicht ganz schafft, ist es n der REgel nicht so, dass es einen definitiv nächsten Punkt zum Ziel gibt. Oft ist es ein Ringen der verschiedenen Parameter, die eine Annäherung im Bereich eine Kugeloberflächenbereichs zulassen, also entweder man ist vom Bunttonwinkel korrekt, aber zu dunkel, oder man driftet mit dem Farbtonwinkel ab, kommt aber in der Helligkeit näher ran.

Welcher dieser Kompromisse dann letztendlich der richtige ist, hängt dann oft auch davon ab, wie es in dem Bereich mit der Linearität steht. Bedeutet, man nimmt nicht den besten, sondern den der sich im Zusammenhang mit den nächsten Farben am stabilsten verhält.


Der Weg ist also wie immer der folgende:

1. Druckt der Drucker sauber?
Keine Feinen Linien (hell oder dunkel), keine Tropfenbildung wegen zu hohen Farbauftrags?, sind die reinen Druckerfarben nicht durch Sekundärfarben verunreinigt?

2. Druckt der Drucker linear?
Keine Abrisse oder Stufen in Verläufen, wird der komplette Tonwertumfang sauber abgebildet, sind bei Verwendung von Lighttinten die Übergänge sauber?

3. Ist der Drucker in dem zustand nach Absegnung der Punkte 1 und 2 stabil? Druckt er heute das selbe wie gestern? Druckt er zu Anfang das selbe aufs Papier (in deinem Fall Kunststoff) wie nachdem er einige Minuten gedruckt hat? Sind die Farben über die Druckbreite stabil?

4. Wie weit kann ich mich auf die Messtechnik verlassen? Bekomme ich einheitliche Messwerte wenn ich über längere Zeit (u.U. mehrere Tage) exakt die selbe Stelle messe? Ist das Druckbild evtl. so grob oder unruhig, das ein Versetzen des Messgerätes um 1 mm bereits gravierend andere Werte liefert?

Wenn die Liste komplett abgeklopft und alles letztendlich mit einem Häkchen versehen wurde, kann man sich an die ernsthafte Profilierung machen.

Vor allem hat man dann bereits ein GEfühl dafür entwickelt wann man es gut sein lassen kann, bzw. dass wenn sich Fehler im System einschleichen, man eher merkt, dass was schief läuft.


als Antwort auf: [#466808]

UV-Inkjet und Fogra 39

lukas.kleiner
Beiträge gesamt: 20

13. Mär 2011, 13:32
Beitrag # 3 von 26
Beitrag ID: #466865
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Hallo,

erstmal danke für die schnelle Antwort. Vielleicht nochmal zur Maschine im allgemeinen: es ist eine Durst Rho 800 Presto. Was richtig großes also und eben auch eher mit dem Hauptaugenmerk auf Flexibilität, Geschwindigkeit und Bedruckstoffpalette als auf höchste Qualität im Bezug auf Farbumfang.

Antwort auf: Kommt drauf an. Wie wird denn das GErät konkret angesteuert? Versteht sich die Maschine als RGB oder CMYK DRucker, sprich nimmt er konkret nur CMYK oder nur RGB Daten entgegen? Davon hängt nämlich erstmal ab, ob man ihm ein RGB oder ein CMYK Testchart vorsetzt.


Die Maschine wird über ein Caldera Grand RIP+ angesteuert. Das RIP verarbeitet sowohl RGB als auch CMYK Daten, wandelt diese dann in CMYKcm Auszüge und schickt die so an den Drucker. Somit ist es dann wohl ein CMYK(cm) Drucker. Als Testchart ahb ich das ECI2002i1 genommen das in CMYK Daten vorliegt.

Antwort auf: DAzu würde ich zu allererst mal auf eine Testseite des Druckeres zurückgreifen. Dessen Tintenbegrenzungs-, Passer- oder sonstige allgemeine Status-Testseiten nutzen eigentlich per se die maximale Farbmenge, ohne dass da vor oder im Drucker noch jemand reinfunkt und sagt: Wer weiss ob das Material oder die gewählte Auflösung auch soviel Farbe verträgt…?


Da hätt ich auch mal drauf kommen können, aber viele Wege führen nach Rom.

Antwort auf: Ein Blick per Lupe oder Mikroskop in diese Testfelder gibt dir Gewissheit. Hast du geschlossene Flächen? Keine Löcher, oder feinen Streifen, oder gar krümmelige Farbansammlungen in den Volltönen? Oder Tauchen andere Farben als die konkret gedruckte im Ausdruck auf?


Mit dem Fadenzähler waren nur geschlossene Flächen zusehen und auch nur die reinen Tinten, die waren nicht verunreinigt. Die Lösung mit der Testseite wär aber trotzdem schneller gewesen.

Antwort auf: … oder im Rahmen der Toleranzen diesen unterschreitet ;-)


Natürlich ...

Antwort auf: Im Prinzip ja, aber…


Viele Simulationen scheitern daran das im Zusammendruck mehrerer Farben keine Ausreichenden Sättigungen bei dazugehörigen Helligkeiten erreicht werden.
Da scheitert man dann entweder an pastelltönen, die entweder zu ungesättigt bei passender Helligkeit sind, oder bei passender Helligkeit zu blass oder verdreckt sind, oder am anderen Ende des Spektrums in den Tertiärfarben auch wieder an entweder zu hellen Farben bei passender Sättigung, oder auchs ehr oft zu dunklen Farben mit zu niedriger Sättigung.

Auch ein häufiges, nicht lösbares Problem sind bei zwar ausreichend großem Gamut der Systems, aber verdrehten Eigenfarben (einem zu grünlichen Cyan), dass durch die benötigte Zumischung einer Sekundärfarbe (im Beispiel des zu grünlichen Cyans als Magenta), es zu einer zu starken Entsättigung oder Abdunkelung kommt, so dass dann zwar der Bunttonwinkel des zu erreichenden Cyans getroffen wird, aber eben nicht mehr mit ausreichender Sättigung oder einfach zu dunkel.

Nicht von ungefähr liegen übliche Proofsysteme wie die Epson Stylus Color, deutlich über dem Gamut des FOGRA39, und bereiten selbst dann noch bei bestimmten Ansteuerungen Probleme.


Ja auch dieses Problem gibt es bei mir. Ich hab die Bunttonwinkel mal ausgerechnet und dabei ist mein Magenta zu rot, mein Cyan zu blau und mein Gelb ebenfalls zu rot (immer im Bezug auf die Fogra 39 Werte). Des Weiteren gibt es auch das Spannungsverhältnis zwischen Helligkeit und Chroma. Alles Sachen die den Farbraum verkleinern, das leuchtet mir ein. Es liegt also nicht nur am perzeptiven Rendering.

Antwort auf: Jetzt wirds fast philosophisch. Der Abstand von Soll und Istwert im Lab ist die Raumdiagonale.
Somit liegen alle Farben mit einem DeltaE von 3 zu einem gegeben Farbwert auf der Oberfläche einer Kugel mit Radius 3 um diesen Farbwert.


Schöner Punkt, denn: Mein Farbraum ist im Vergleich zu Iso_coated_v2 insgesamt zwar kleiner, ragt jedoch an manchen Stellen auch über diesen hinaus. Somit könnten die Farborte mit der geringsten Abweichung von den Sollwerten der Fogra 39 also auch außerhalb des Iso_coated_v2 Farbraums liegen. Wenn nun also im RIP als CMYK Quellfarbraum Iso_coated_v2 angegeben ist, oder meine Daten sowieso in Iso_coated_v2 angeliefert werden, können diese Farborte nie erreicht werden, selbst wenn diese die nidrigsten Delta E aufwiesen.

Antwort auf: 1. Druckt der Drucker sauber?
Keine Feinen Linien (hell oder dunkel), keine Tropfenbildung wegen zu hohen Farbauftrags?, sind die reinen Druckerfarben nicht durch Sekundärfarben verunreinigt?


Sauber drucken, das ist bei der Rho eine heikle Angelegenheit. Die Rho druckt soweit ich weiß "sauberer" als die Konkurrenz auf dem Segment. Die Linienschärfe ist aber sehr schlecht, mit bloßem Auge erkennt man da gerne mal den Versatz von Tintentropfen. Im Negativdruck verschwinden die Linien sehr schnell. Ich werde mal versuchen am Tintenlimit rumzuspielen und schau was dann rauskommt.

Antwort auf: 2. Druckt der Drucker linear?
Keine Abrisse oder Stufen in Verläufen, wird der komplette Tonwertumfang sauber abgebildet, sind bei Verwendung von Lighttinten die Übergänge sauber?


Nach der Linearisierung druckt er linear. In den Lichtern sieht man unweigerlich die einzelnen Rasterpunkte wodurch das Bild recht unruhig wirkt. Der hell/dunkel Übergang ist gut.

Antwort auf: 3. Ist der Drucker in dem zustand nach Absegnung der Punkte 1 und 2 stabil? Druckt er heute das selbe wie gestern? Druckt er zu Anfang das selbe aufs Papier (in deinem Fall Kunststoff) wie nachdem er einige Minuten gedruckt hat? Sind die Farben über die Druckbreite stabil?


Die Rho druckt recht stabil, habe manche Farbprofile mehrmals getestet und immer fast die selben Ergebnisse bekommen. Bis auf kleinere Differenzen, die aber eher auf die Messtechnik zurückzuführen sind. Die Maschine ist auch ständig in der Produktion im Einsatz, also immer warm. Das mit der Druckbreite habe ich nicht wirklich überprüft, die ersten 50 Zentimeter links sind stabil, die restlichen 2m sollte ich vielleicht nochmal checken.

Antwort auf: 4. Wie weit kann ich mich auf die Messtechnik verlassen? Bekomme ich einheitliche Messwerte wenn ich über längere Zeit (u.U. mehrere Tage) exakt die selbe Stelle messe? Ist das Druckbild evtl. so grob oder unruhig, das ein Versetzen des Messgerätes um 1 mm bereits gravierend andere Werte liefert?


Die Messwerte sind wie schon gesagt, leicht variierend, so +- 0,5 Delta E. Deshalb hab ich bei den Volltönen auch 10 Messungen gemacht und einen Mittelwert gebildet. Das Druckbild ist tatsächlich sehr grob und deshalb war auch die Überlegung ob die Messöffnung des von mir verwendeten i1 pro mit 2mm groß genug ist. Ich hab die Messungen auch mit einem Barbieri Spectro LFP durchgeführt, kam aber immer auf die gleichen Ergebnisse.

In der Gesamtbetrachtung ist somit also das Ende der (Farbraumausdehnungs) Fahnenstange erreicht.

Vielen Dank

MfG

Lukas Kleiner


als Antwort auf: [#466840]

UV-Inkjet und Fogra 39

Thomas Richard
  
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13. Mär 2011, 14:19
Beitrag # 4 von 26
Beitrag ID: #466868
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Das schaut ja alles schon mal recht gut aus – bis auf das Ergebnis ;-)

Antwort auf [ lukas.kleiner ] Ja auch dieses Problem gibt es bei mir. Ich hab die Bunttonwinkel mal ausgerechnet und dabei ist mein Magenta zu rot, mein Cyan zu blau und mein Gelb ebenfalls zu rot (immer im Bezug auf die Fogra 39 Werte).

Wenn sowohl das gelb zu warm , als auch das Magenta zu warm ist, hast du keine Chance. Vor allem ein warmes Gelb wird durch Zugabe von Cyan so schnell so dunkel, dass bei erreichen des korrekten Farbtonwinkels von 93° die Helligkeit dermassen in den Keller gegangen ist, dass du wahrscheinlich mit dem reinen, unpassenden Druckergelb doch ein niedrigeres DeltaE erzielst.



Antwort auf [ lukas.kleiner ] Die Messwerte sind wie schon gesagt, leicht variierend, so +- 0,5 Delta E. Deshalb hab ich bei den Volltönen auch 10 Messungen gemacht und einen Mittelwert gebildet. Das Druckbild ist tatsächlich sehr grob und deshalb war auch die Überlegung ob die Messöffnung des von mir verwendeten i1 pro mit 2mm groß genug ist. Ich hab die Messungen auch mit einem Barbieri Spectro LFP durchgeführt, kam aber immer auf die gleichen Ergebnisse.

Bei so groben Druckbildern ist der Scanmodus des EyeOne Pro noch erstaunlich stabil, da ja bereits beim Messen gemittelt wird, respektive eine gewisse Bewegungsunschärfe vorliegt. Versucht man dann per Einzelmessung einzelne Farben nachzumessen oder zu verifizieren, setzt es oft aus, sprich es kommt bei jeder Messung deutlich schwankende Ergebnisse heraus.


als Antwort auf: [#466865]

UV-Inkjet und Fogra 39

Meister Propper
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13. Mär 2011, 14:56
Beitrag # 5 von 26
Beitrag ID: #466871
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wir haben hier mit einer durst rho 800, caldera grandrip+, barbieri lfp rt und eyeone eine ähnliche konfiguration stehen. die profilierungstsrecke von caldera ist eigentlich eine eindeutige sache und mit der automatikfunktion erreicht man eigentlich zügig den 39 l farbraum, sodass du locker an die pso iso 12647-2 anknüpfen kannst. dazu hätte ich jetzt 2 ideen. welche version von caldera hast du denn im einsatz. die farbengine iprism von xrite ist erst in der 8er version dazugekommen, welche die profile wesentlich besser gestaltet? mit welcher einstellung schreibst du deine profile und wann schneidest du die farben ab.

grüße

p.s. bei digitalem uv druck ist schon ein erheblicher unterschied zwischen eyeone und barbieri in den lichteren und tiefen erkennbar. das hat etwas mit der uv härtung zu tun. mein tip: nimm die größte messöffnung und das barbieri noch am besten mit pol filter.


als Antwort auf: [#466868]

UV-Inkjet und Fogra 39

lukas.kleiner
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13. Mär 2011, 15:35
Beitrag # 6 von 26
Beitrag ID: #466872
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Hallo,

ich frage mich gerade warum ich eigentlich so unsäglich dumm gewesen bin und dieses Thema hier nicht schon viel früher veröffentlicht habe.

Antwort auf: wir haben hier mit einer durst rho 800, caldera grandrip+, barbieri lfp rt und eyeone eine ähnliche konfiguration stehen. die profilierungstsrecke von caldera ist eigentlich eine eindeutige sache und mit der automatikfunktion erreicht man eigentlich zügig den 39 l farbraum, sodass du locker an die pso iso 12647-2 anknüpfen kannst.


Ja genau das war mein Ziel. Nun frag ich mich noch mehr was ich denn falsch gemacht hab.
Zur Profilierungsstrecke von Caldera: leider konnte ich nur Easy Media light nutzen und musste die Profile mit BasICColor print 3.1 und Profile Maker 5.0 erstellen. Inzwischen ist Caldera auf V8 aktualisiert, die Lizenz für Easy Media wurde in diesem Zug leider trotzdem nicht erworben.

Antwort auf: dazu hätte ich jetzt 2 ideen. welche version von caldera hast du denn im einsatz. die farbengine iprism von xrite ist erst in der 8er version dazugekommen, welche die profile wesentlich besser gestaltet?


Wie schon gesagt, inzwischen die v8.

Antwort auf: mit welcher einstellung schreibst du deine profile und wann schneidest du die farben ab.


Würde ich alle Profile beschrieben die ich je erstellt habe, so würde das ewig dauern. Die mit den besten Ergebnissen entstanden wie folgt:

1. Einstellung von Tintenübergängen, Linearisierungskurven und Tintenlimits(max 310) erfolgte mit Easy Media und in Verbindung mit dem i1.

2. das Testchart eci2002 wurde gedruckt und danach mit dem i1 und Profile Maker ausgemessen.

3. Die Charakterisierungsdaten hab ich dann von BasICColor zu einem Profil umrechnen lassen. Bei der Profil Errechnung hab ich das Tintenlimit bei 400 gelassen, GCR 50, Schwarz start 40, Schwarz max 100, und Fogra 39 als Simulationsprofil. Die Farben hab ich nicht begrenzt, zumindest nicht in diesem profil. Es warn bei allen Profilen die ich erstellt hab die grautöne recht gelb, deswegen hab ich das dann mal begrenzt, hat aber nichts gebracht.

Ich wüsste nur zu gerne welches die optimalen Einstellungen sind.

Antwort auf: p.s. bei digitalem uv druck ist schon ein erheblicher unterschied zwischen eyeone und barbieri in den lichteren und tiefen erkennbar. das hat etwas mit der uv härtung zu tun. mein tip: nimm die größte messöffnung und das barbieri noch am besten mit pol filter.


Leider hatte ich das Spectro LFP nur kurzzeitig zur Verfügung, somit fällt das flach. Blöde Frage mal: hat das i1 einen polfilter?

Danke und Grüße

Lukas


als Antwort auf: [#466871]

UV-Inkjet und Fogra 39

Thomas Richard
  
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13. Mär 2011, 15:46
Beitrag # 7 von 26
Beitrag ID: #466873
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Antwort auf [ Meister Propper ] die profilierungstsrecke von caldera ist eigentlich eine eindeutige sache und mit der automatikfunktion erreicht man eigentlich zügig den 39 l farbraum, sodass du locker an die pso iso 12647-2 anknüpfen kannst.


Hmm, dann kann es, wie Anfangs vermutet, nur an der Ansteuerung des Druckers durch das RIP liegen, oder eben am verwendeten Bedruckstoff, wenn der eine von euch FOGRA39 schafft und der andere nicht. Das Profilierungstool würde ich erstmal ausser acht lassen, denn wenn der Druckergamut nicht passt, hilft auch kein Profil.


als Antwort auf: [#466871]

UV-Inkjet und Fogra 39

lukas.kleiner
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13. Mär 2011, 16:18
Beitrag # 8 von 26
Beitrag ID: #466875
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Antwort auf: Hmm, dann kann es, wie Anfangs vermutet, nur an der Ansteuerung des Druckers durch das RIP liegen, oder eben am verwendeten Bedruckstoff, wenn der eine von euch FOGRA39 schafft und der andere nicht. Das Profilierungstool würde ich erstmal ausser acht lassen, denn wenn der Druckergamut nicht passt, hilft auch kein Profil.


Das is jetzt natürlich echt schlecht. Danke trotzdem.

@MeisterPropper: Du hast nicht zufällig ein Medienprofil der rho 800 das du mir zukommen lassen könntest?

MfG

Lukas


als Antwort auf: [#466873]

UV-Inkjet und Fogra 39

Meister Propper
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13. Mär 2011, 16:31
Beitrag # 9 von 26
Beitrag ID: #466876
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Zitat verwendeten Bedruckstoff


den würde ich aus der gleichung aus rausnehmen ;-) für die durst rho 800 ist nämlich ein globales maschinenprofil möglich. das heisst du kannst z.b. auf papier profilieren und überträgst dieses auf pvc, hartschaum, folie und liegst mit den abweichungen immernoch in der norm. die einzigen merkbaren unterschiede liegen nur in den geschwindigkeiten "highspeed" und den "passes" bzw. auf- und durchsicht. für welche geschwindigkeit wolltest du das profil erzeugen?

klar, kann ich dir ein "calpatch" für caldera machen und du installierst dir diesen in deine medien. ich bezweifel aber das unser und euer druckkopf mit den gleichen parametern justiert wurde.


als Antwort auf: [#466875]
(Dieser Beitrag wurde von Meister Propper am 13. Mär 2011, 16:38 geändert)

UV-Inkjet und Fogra 39

lukas.kleiner
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13. Mär 2011, 16:43
Beitrag # 10 von 26
Beitrag ID: #466877
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Antwort auf: für die durst rho 800 ist nämlich ein globales maschinenprofil möglich. das heisst du kannst z.b. auf papier profilieren und überträgst dieses auf pvc, hartschaum, folie und liegst mit den abweichungen immernoch in der norm.


das zerstört gerade meine Abschlussarbeit

Antwort auf: die einzigen merkbaren unterschiede liegen nur in den geschwindigkeiten "highspeed" und den "passes" bzw. auf- und durchsicht. für welche geschwindigkeit wolltest du den das profil erzeugen?


das war für CMYKcm, 600dpi und 4 pass

Antwort auf: klar, kann ich dir ein "calpatch" für caldera machen und du installierst dir diesen in deine medien. ich bezweifel aber das unser und euer druckkopf mit den gleichen parametern justiert wurde.


tja, das weiß ich nun auch nicht, haben immer die Servicetechniker von Durst gemacht.

Nochmal zu meinem Problem zurück: Würde ich nun über EASY MEDIA v8 verfügen, so könnte ich damit, innerhalb von 3 Stunden, den Farbraum der Maschine tatsächlich innerhalb der Fogra 39 Toleranzen bringen? Vorausgesetzt ich mache die Profilierung richtig ...

Noch ein Einfall dazu: Meine Volltonfarborte sind doch die Eckpunkte des maximal möglichen Farbraums, oder? Alle aus den Primärfarben gemischten Farben liegen auch innerhalb dieser Grenzen. Wenn nun also meine Volltonfarborte nicht außerhalb des Iso_coated_v2 liegen, so kann ich den auch mit der richtigen Profilierungssoftware oder anderen Einstellungen nicht erreichen. Somit wäre für mich die einzige Lösung, dass die Tinten bunter sein müssten um an diesen Farbraum ranzukommen. Welche Tinten benutzt du denn? Ich gehe mal davon aus, dass du die von Durst bekommst, also die Rho premium rigid ink, oder?

MfG

Lukas


als Antwort auf: [#466876]
(Dieser Beitrag wurde von lukas.kleiner am 13. Mär 2011, 16:53 geändert)

UV-Inkjet und Fogra 39

Meister Propper
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13. Mär 2011, 16:53
Beitrag # 11 von 26
Beitrag ID: #466878
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Zitat Nochmal zu meinem Problem zurück: Würde ich nun über EASY MEDIA v8 verfügen, so könnte ich damit, innerhalb von 3 Stunden, den Farbraum der Maschine tatsächlich innerhalb der Fogra 39 Toleranzen bringen?


mit easy media v8 und einem barbieri lfp rt bekommst du von mir ein klares ja! anbei zwei unserer testberichte gemäß pso für die geschwindigkeit 2 pass. "caldera" zeigt das ergebnis mit der reinen easy media profilierung und "copra" zeigt das ergebnis, nachdem das caldera profil mit colorlogic optimiert wurde.

jetzt hast du handfeste anhaltspunkte ;-)


als Antwort auf: [#466877]
Anhang:
caldera.pdf (152 KB)   copra.pdf (152 KB)

UV-Inkjet und Fogra 39

Thomas Richard
  
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13. Mär 2011, 17:03
Beitrag # 12 von 26
Beitrag ID: #466879
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Auf die Gefahr hin diese Auswertungen mißzuinterpretieren, aber für mich sieht das beides nicht danach aus, sich innerhalb der Toleranzen zu bewegen.


als Antwort auf: [#466878]

UV-Inkjet und Fogra 39

lukas.kleiner
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13. Mär 2011, 17:19
Beitrag # 13 von 26
Beitrag ID: #466880
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Antwort auf: anbei zwei unserer testberichte gemäß pso für die geschwindigkeit 2 pass. "caldera" zeigt das ergebnis mit der reinen easy media profilierung und "copra" zeigt das ergebnis, nachdem das caldera profil mit colorlogic optimiert wurde.


Okay, nachdem ich nun diese Testberichte gelesen habe beruhigt sich mein Herzschlag wieder.

Zu dem caldera.pdf: da hatte ich fast mal die gleichen Abweichungen von den Primärfarben, als ich mit meinem erstellten Profil und farbmetrischem Rendering gedruckt hab. Mein Gelb und mein Magenta is halt schlechter, vielleicht sollt ich auch mal auf nem Proofpapier profilieren?!!
Aber das liegt doch dann auch nicht innerhalb der Toleranzen? Oder steht das "L" bei Fogra 39L für einen größeren Toleranzumfang?

Zu dem copra.pdf: okay die Möglichkeit das Profil zu optimieren gäbe es also auch, somit würde sich mein Profil damit wohl auch verbessern lassen.

Nun habe ich leider nicht so tolle Testberichte, aber ich hab ne Exceltabelle in der meine Ergebnisse zusammen gefasst sind. Ich häng sie mal an. Die grünen Werte sind jeweils die besten und das gelb markierte eben das Profil mit der niedigsten mittleren Abweichung.

Ohh, ich kann wohl irgendwie keine Anhänge anhängen. Ich schick sie gern per mail oder so. Falls du deine e-mail adresse nicht veröffentlichen willst, kannst du mich unter [mailadressen bitte über nebenstehendes Benutzerprofil austauschen, wenn die Adresse nicht völliger Spammerei anheim fallen soll. Du kannst mir die Tabelle aber auch mailen, ich stelle sie dann hier ein. MfG Thomas] gerne anschreiben und mir die adresse so übermitteln.

MfG

Lukas


als Antwort auf: [#466878]
(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 13. Mär 2011, 18:38 geändert)

Anhang:
Vergleich_DeltaE_Hart_PVC_erstellte_profile.xls.zip (4.85 KB)

UV-Inkjet und Fogra 39

lukas.kleiner
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13. Mär 2011, 17:24
Beitrag # 14 von 26
Beitrag ID: #466881
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Antwort auf: Oder steht das "L" bei Fogra 39L für einen größeren Toleranzumfang?


Tut es natürlich nicht, hab inzwischen auch herausgefunden, dass es lediglich für eine Charakterisierungstabelle zu einem Testchart mit mehr patches steht.


als Antwort auf: [#466880]

UV-Inkjet und Fogra 39

lukas.kleiner
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13. Mär 2011, 17:27
Beitrag # 15 von 26
Beitrag ID: #466882
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Zitat Noch ein Einfall dazu: Meine Volltonfarborte sind doch die Eckpunkte des maximal möglichen Farbraums, oder? Alle aus den Primärfarben gemischten Farben liegen auch innerhalb dieser Grenzen. Wenn nun also meine Volltonfarborte nicht außerhalb des Iso_coated_v2 liegen, so kann ich den auch mit der richtigen Profilierungssoftware oder anderen Einstellungen nicht erreichen. Somit wäre für mich die einzige Lösung, dass die Tinten bunter sein müssten um an diesen Farbraum ranzukommen. Welche Tinten benutzt du denn? Ich gehe mal davon aus, dass du die von Durst bekommst, also die Rho premium rigid ink, oder?


Hatte ich weiter oben schonmal geschrieben, hat aber vielleicht keiner gemerkt, da ich den Beitrag im nachhinein geändert hatte.

Grüße


als Antwort auf: [#466881]
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