Kommt drauf an. Wie wird denn das GErät konkret angesteuert? Versteht sich die Maschine als RGB oder CMYK DRucker, sprich nimmt er konkret nur CMYK oder nur RGB Daten entgegen? Davon hängt nämlich erstmal ab, ob man ihm ein RGB oder ein CMYK Testchart vorsetzt.
DAzu würde ich zu allererst mal auf eine Testseite des Druckeres zurückgreifen. Dessen Tintenbegrenzungs-, Passer- oder sonstige allgemeine Status-Testseiten nutzen eigentlich per se die maximale Farbmenge, ohne dass da vor oder im Drucker noch jemand reinfunkt und sagt: Wer weiss ob das Material oder die gewählte Auflösung auch soviel Farbe verträgt…?
Ein Blick per Lupe oder Mikroskop in diese Testfelder gibt dir Gewissheit. Hast du geschlossene Flächen? Keine Löcher, oder feinen Streifen, oder gar krümmelige Farbansammlungen in den Volltönen? Oder Tauchen andere Farben als die konkret gedruckte im Ausdruck auf?
… oder im Rahmen der Toleranzen diesen unterschreitet ;-)
Im Prinzip ja, aber…
Viele Simulationen scheitern daran das im Zusammendruck mehrerer Farben keine Ausreichenden Sättigungen bei dazugehörigen Helligkeiten erreicht werden.
Da scheitert man dann entweder an pastelltönen, die entweder zu ungesättigt bei passender Helligkeit sind, oder bei passender Helligkeit zu blass oder verdreckt sind, oder am anderen Ende des Spektrums in den Tertiärfarben auch wieder an entweder zu hellen Farben bei passender Sättigung, oder auchs ehr oft zu dunklen Farben mit zu niedriger Sättigung.
Auch ein häufiges, nicht lösbares Problem sind bei zwar ausreichend großem Gamut der Systems, aber verdrehten Eigenfarben (einem zu grünlichen Cyan), dass durch die benötigte Zumischung einer Sekundärfarbe (im Beispiel des zu grünlichen Cyans als Magenta), es zu einer zu starken Entsättigung oder Abdunkelung kommt, so dass dann zwar der Bunttonwinkel des zu erreichenden Cyans getroffen wird, aber eben nicht mehr mit ausreichender Sättigung oder einfach zu dunkel.
Nicht von ungefähr liegen übliche Proofsysteme wie die Epson Stylus Color, deutlich über dem Gamut des FOGRA39, und bereiten selbst dann noch bei bestimmten Ansteuerungen Probleme.
Jetzt wirds fast philosophisch. Der Abstand von Soll und Istwert im Lab ist die Raumdiagonale.
Somit liegen alle Farben mit einem DeltaE von 3 zu einem gegeben Farbwert auf der Oberfläche einer Kugel mit Radius 3 um diesen Farbwert.
Wenn man versucht, sich einem zielwert zu nähern, es aber nicht ganz schafft, ist es n der REgel nicht so, dass es einen definitiv nächsten Punkt zum Ziel gibt. Oft ist es ein Ringen der verschiedenen Parameter, die eine Annäherung im Bereich eine Kugeloberflächenbereichs zulassen, also entweder man ist vom Bunttonwinkel korrekt, aber zu dunkel, oder man driftet mit dem Farbtonwinkel ab, kommt aber in der Helligkeit näher ran.
Welcher dieser Kompromisse dann letztendlich der richtige ist, hängt dann oft auch davon ab, wie es in dem Bereich mit der Linearität steht. Bedeutet, man nimmt nicht den besten, sondern den der sich im Zusammenhang mit den nächsten Farben am stabilsten verhält.
Der Weg ist also wie immer der folgende:
1. Druckt der Drucker sauber?
Keine Feinen Linien (hell oder dunkel), keine Tropfenbildung wegen zu hohen Farbauftrags?, sind die reinen Druckerfarben nicht durch Sekundärfarben verunreinigt?
2. Druckt der Drucker linear?
Keine Abrisse oder Stufen in Verläufen, wird der komplette Tonwertumfang sauber abgebildet, sind bei Verwendung von Lighttinten die Übergänge sauber?
3. Ist der Drucker in dem zustand nach Absegnung der Punkte 1 und 2 stabil? Druckt er heute das selbe wie gestern? Druckt er zu Anfang das selbe aufs Papier (in deinem Fall Kunststoff) wie nachdem er einige Minuten gedruckt hat? Sind die Farben über die Druckbreite stabil?
4. Wie weit kann ich mich auf die Messtechnik verlassen? Bekomme ich einheitliche Messwerte wenn ich über längere Zeit (u.U. mehrere Tage) exakt die selbe Stelle messe? Ist das Druckbild evtl. so grob oder unruhig, das ein Versetzen des Messgerätes um 1 mm bereits gravierend andere Werte liefert?
Wenn die Liste komplett abgeklopft und alles letztendlich mit einem Häkchen versehen wurde, kann man sich an die ernsthafte Profilierung machen.
Vor allem hat man dann bereits ein GEfühl dafür entwickelt wann man es gut sein lassen kann, bzw. dass wenn sich Fehler im System einschleichen, man eher merkt, dass was schief läuft.
als Antwort auf: [#466808]