Mein Hinweis, statt 0% einen Wert von 100% einzustellen, war ein Denkfehler meinerseits, da hat Thomas vollkommen Recht.
In Bezug auf die Anzahl von Glyphen in Fonts: hier gab es noch nie eine Begrenzung auf 256 Zeichen. Bereits steinalte PostScript Typ 1 Schriften konnten weit mehr als 256 Glyphen enthalten (streng genommen sogar quasi unendlich viele), bei TrueType ist in gleicher Weise wie bei OpenType die Anzahl der Glyphen bedingt durch die Format-Syntax eine Begrenzung auf 65536 Glyphen (größter ganzzahliger vorzeichenloser Wert, der durch zwei Bytes repräsentiert werden kann, plus 1 für die Null).
Mit Glyphen alleine kann man in einer Schrift noch nix anfangen - man muss sie auch 'ansteuern' können. Hier wird mit einem sog. "Encoding" gearbeitet, was letztlich eine Art Tabelle ist, die aus einem Eingangswert (z.B. einem Unicode-Wert für den gewünschten Buchstaben) die Stelle ermittelt, an der der gewünschte Glyph in einer Schrift zu finden ist.
Vor vielen Jahren hat man Texte in der Regel in einzelnen Bytes (1 Byte pro Buchstabe) kodiert, und war dadurch auf 256 unterschiedliche Ausprägungen des Byte-Wertes festgenagelt. Auch seinerzeit hätten (PostScript Typ 1-) Schriften an sich schon mehr gekonnt als diese 256 Zeichen. Mit dem Aufkommen von Unicode (hier kann mehr als 1 Byte genutzt werden, um einen Wert für ein bestimmten Buchstaben zu repräsentieren) ist die 256er Grenze passé - es gibt aber ein neues Problem: mit Unicode kann ich mehr als 65536 unterschiedliche Zeichen repräsentieren (mit allen bekannten Zeichen in Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Thai, Vietnamesisch, klassischem Mongolisch, tibetisch, indische Skripte und westliche Skripte zusammen läuft man da bereits über diese Grenze hinaus). Deswegen wird in der OpenType-Community gerade erarbeitet, wie man evtl. sog. Collections (Sammlungen mehrerer einzelner OpenType-Schriften in einer Datei) zusammenpackt, um die 65536er Grenze überwinden zu können.
Olaf
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