Danke für die Antworten!
Ich hatte jetzt Gelegenheit beide Programme ausgiebig zu testen.
Ich liebe _eigentlich_ simple Programme, die einem erstmal nicht die Registry verhunzen und nicht so viel auf graphische Oberfläche geben. Ich war schon immer ein Freund von Shareware-Lösungen und kann mich auch ohne nervige Start-Dialoge und Einführungs-Kapitel in eine Software einarbeiten. Ich mag es, wenn wesentliche und sinnvolle Funktionen zuverlässig arbeiten und sinnloser Schnickschnack nicht vorhanden ist.
Mir gefällt Gimp, WinAmp, VLC-Player, VirtualDub, Firefox... Bin halt mehr so der Windoof-Mensch, der kein Aqua, Brushed-Metal, Glassy-Kram nötig hat.
ABER:
Was VueScan bietet reicht mir im Leben nicht aus! Der einzige Vorteil: es unterstützt jede Menge Scanner. Aber vom Funktionsumfang ist das Programm für meine Zwecke völlig ungeeignet!
Man kann ja nichtmal die Scan-Auflösung frei wählen (!), es gibt nur voreingestellte Werte, wie "Print" (150 dpi, hahaha) oder "Archive" (300dpi). Und was mache ich, wenn ich qualitativ hochwertig für 80er Raster produzieren will???
Dieser Scanner kann aber theoretisch das 4Fache, 1200dpi, wenn ich eine Vorlage habe, bei der das nötig wird. Ich habe es jedenfalls nicht hinbekommen, eigene Werte zu definieren. Durch den Funktionsumfang des Programms hat man sich in zwei Minuten durchgeklickt. Angeblich soll es eine IT8-Kalibration geben, diese konnte ich nicht finden, habe mich ohnehin gefragt, wo den die ganzen Einstellungen sein sollen. Habe dann festgestellt: Es gibt sie einfach nicht!
Dafür dann auch noch Geld verlangen, eigentlich sollte das "Programm" (welches wohl eher als "kleines Tool" bezeichnet werden sollte) umsonst sein...
Ich brauche zwar keine Unscharfmaskierung oder Staub-und Kratzer-Entfernung, das mache ich dann mit Photoshop. Aber hier fehlt es einfach schon an den wesentlichen Sachen. Das Farbmanagment habe ich auch nicht in den Griff bekommen. Grösstes Ärgerniss: Man kann Scans direkt an eine Anwendung übergeben. Das Funtioniert bei mir im Falle von Irfanview, aber _nicht_ mit Photoshop! Es kommt nur ein weisses Bild an :-(
Silverfast:
Lizenz: Haben wir jetzt erworben. Es gab keinerlei Probleme mit der Freischaltung. Der Preis ist, wie bereits erwähnt, exorbitant.
Bedienung: OK, alles nicht ganz logisch und offensichtlich, aber es geht.
Ausgabe:
bis 48Bit in Lab, RGB oder Siverfast-eigener CMYK-Separation (die ist aber richtig besch*****)
Farbmanagment: Vorbildlich und an alles gedacht! Bildschirm-Ausgabe, Scannerfarbraum (seperat für Aufsicht und Durchsicht), Arbeitsfarbraum und Ausgabe-Farbraum _können_ berücksichtigt werden.
IT8-Kali: einfach unverschämt teuer, benutze Profilemaker dafür.
Densitometer-Tool: praktisch
Scangeschwindigkeit: Sehr gut, PreScan ist richtig turboschnell.
Integration in Photoshop: perfekt.
Schnickschnack: Leider jede Menge davon :-( Irgendwoher muss der Preis ja schließlich kommen, ich sag nur Scan-Pilot: Welcher Mensch gibt rund 800 Mark für ein Scan-Programm aus und hat sowas nötig?
Zur Qualität: Habe eine Vorlage mit beiden Programmen ohne Korrekturen, Filter, Farbmanagment usw. in 16Bit-LAB mit 300dpi eingescannt. Die beiden Bilder sind nahezu identisch, daher kann ich schlecht sagen, ob eines der beiden Programme grundsätlich "bessere" Scans macht.
Wir mussten zwar teures Geld für die SF-Lizenz hinlegen, aber was VueScan kann, das reicht einfach nicht. Es hat sich auf alle Fälle gelohnt, für das alte Gerät so viel auszugeben, da ich auf dem heutigen Markt (im Consumer-Bereich) auch keine preiswerte Alternative zu diesem Scanner sehe. Wir hatten schon einen Epson Perfection 3200 Photo zum testen da, das ist zweifelsohne ein guter Scanner, der aber immer noch Welten entfernt vom Saphir, jedenfalls für Aufsichtsvorlagen (in Punkto Farbstabilität und Schärfe). Ein neues Profi-Gerät kommt nicht in Frage, daher bleiben uns der Saphir und der Opal noch lange erhalten, die waren ja auch einst nicht ganz günstig...
Gruß,
Kai
als Antwort auf: [#154209]
(Dieser Beitrag wurde von K.Schiffler am 24. Mär 2005, 21:58 geändert)