Hi,
hmm, da meint man, man gehöre zu den fortgeschrittenen Benutzern und hat eigentlich keine Ahnung...
Habe mich jetzt über PDF/X-4 informiert. Hört sich gut an, wird aber vermutlich von meinen Druckereien noch keiner unterstützen (für die ist X-3 z.T. noch neu...) - was habt ihr da für Erfahrungen, seid ihr schon auf X-4 umgestiegen?
Oder ist ein PDF/X-1a-Workflow immer noch am verbreitesten?
Könnt ihr mir noch ne Website empfehlen, wo ich nen beispielhaften PDF/X-1a-Workflow (unter Beachtung der Problemstellen durch Transparenzen) nachlesen kann?
Ich denke ich hab mittlerweile so 95% des benötigten Wissens, aber die fehlenden 5% sorgen für Unsicherheit...
Mich würde interessieren, ob ich das Prinzip richtig verstanden habe. Darum hier mal mein geplanter Workflow - ich freue mich über eure Kritik:
(Beispiel: Produktion eiens Bilderbuchs mit selbstgemalten Illustrationen)
Voraussetzung: Bildschirm ist kalibriert, Farbeinstellungen sind per Bridge synchronisiert (RGB-Arbeitsfarbraum eciRGB_v2.icc, CMYK: eciRGB_v2.icc)
1. Scannen aller Vorlagen ohne Farbkorrekturen. (guter, handelsüblicher Desktopscanner)
2. Zuweisen des ICC-Scannerprofils (= Eingabefarbraum) in PS.
3. Umrechnung der Bilder vom ICC-Scannerprofil in den Arbeitsfarbraum (eciRGB_v2.icc) in PS.
4. Bildbearbeitung, Retusche, Farbabstimmung in PS, dabei kommen Transparenzen zum Einsatz.
Die Bilder werden komplett nondestruktiv bearbeitet -> viele Ebenen.
Die PS-Proofansicht (CMYK-Arbeitsfarbraum) ist dabei aktiviert, wodurch ich das farbliche Endergebnis ganz gut einschätzen kann.
Als Ausgabefarbraum wähle ich für alle Programme ISOcoated_v2_eci.icc, solange ich nicht weiß, wie und auf was genau gedruckt wird.
5. Sie werden als psds gespeichert, um später noch Änderungen vornehmen zu können. ICC-Profil wird eingebettet (eciRGB_v2.icc).
6. Bilder werden in ID platziert. Tranparenzfarbaum ist CMYK, denn der wirkt sich ja auf meine Ausgabe aus.
7. Elemente in ID und Grafiken in AI werden mit RGB-Werten angelegt. Das hat den Vorteil, dass ich sie - genau dwie die psds - später evtl auch im Web verwenden kann.
Um aber die Verwendung nicht druckbarer Farben zu vermeiden aktiviere ich die Proofansicht auch in ID und AI (CMYK-Arbeitsfarbraum.
8. Das Layout ist fertig. Ich exportiere direkt über die Export-Funktion von ID (nicht über Postscript/Distiller) nach pdf/X-1a.
[[ An dieser Stelle ist mir auch noch was unklar: werden die Bilder hier wirklich sauber vom RGB-ICC ins CMYK-ICC umgerechnet? Wie macht er denn das? Wieso gibts beim pdf-Export keine Konvertierungsoptionen wie z.B. in PS? ]]
-> ich bekomme schließlich ein sauberes, druckfähiges, mit dem CMYK-Ausgabefarbraum profiliertes pdf/X-1a.
-> die Bilder sehen in Acrobat farblich gleich aus wie in ID oder PS bei aktivierter Softprooffunktion (in Acrobat gibt es keine Softproofansicht, und die brauch ich ja auch nicht, oder?)
9. Das pdf/X-1a schicke ich an die Druckerei. Dies konvertieren es falls nötig in ein spezielles ICC-Profil.
Falls ich mich für eine Onlinedruckerei (z.B: print24) entscheide, muss ich damit rechnen, dass mein icc-profil nicht sauber konvertiert, sondern einfach gelöscht wird, was eienn Teil meiner Bemühungen zu Nichte macht.
10. Die Druckerei RIPt, Separiert, Schießt-Aus, Belichtet, Druckt und tut keine Ahnung was noch alles dazwischen. -> Das Ergebnis am Schluss ist perfekt! *g*
wer erstellt mir ne Stichpunkteliste mit allen Stolperstellen die ich vergessen habe? Und wo erzähle ich eifach Mist?
Oh mann, ihr Profis müsst sowas von gelangweilt sein von den ewig gleichen Fragen - deshalb wirklich VIELEN DANK für eure Hilfe.
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@ Magnus: >>Was spricht dagegen? Welchen Vorteil hat die Druckerei wenn sie die Daten in RGB erhalten?<<
Eigentlich nichts! Wie du siehst, bin ich gerade dabei mir den perfekten Workflow (falls es das gibt) auszuarbeiten und da habe ich einfach mal alle Möglichkeiten in Betracht gezogen, um hinterher nicht auf die Schnauze zu fallen.
Wenn das mit pdf/X-3 und Transparenzen vernünftig funktionieren würde, wäre es für mich vielleicht eine Möglicheit, der Druckerei (die sicherlich mehr Erfahrung hat als ich)
den schwarzen Peter der Umwandlung von RGB in CMYK zuzuschieben. Das wäre der einzige "Vorteil" (aber auch Unsicherheitsfaktor, ich weiß) der mir einfällt, weil das pdf brauche ich ja eigentlich keinesfalls "medienneutral"...
Mttlerweile verstehe ich gar nicht mehr, warum alle um mich rum immer pdf/X-3 verwenden (v.a. wenn eh meistens CMYK-Daten in ID platziert werden...)...
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Entschuldigt den Roman.
Ciao.
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