Hallo Andrea,
ich vermute mal Dietmar hat die Ironie-Tags vergessen.
Zum Rendering Intent (RI)
Hier sieht man die grafische Darstellung zweier Farbräume, einmal sRGB (grau) als quasi Standard für Internet und Monitorbilder, und das Display meines 15" Powerbooks (farbig):
http://www.richard-ebv.de/.../HDS/PB15'vsSRGB.jpg Man sieht deutlich, das besagtes Display nicht in der Lage ist, alle Farben des sRGB darzustellen.
Nun hat also in dem Fall, das ich versuche mir ein sRGB Bild an diesem Display anzuschauen, hat das Colormanagement einiges zu tun.
Die Farben des einen Farbraums müssen in den anderen transferiert werden, dies bezeichnet man als Gammut Mapping (eingedeutscht am anschaulichsten als 'Volumen Anpassung' vorstellbar).
Das 'Wie' ist der Rendering Intent, der bei Adobe als 'Priorität' bezeichnet wird.
Perzeptiv oder fotografisch ist der für Bilder hauptsächlich verwendete. Dabei wird der eine Farbraum einfach in den anderen hineinskaliert. Dabei werden nahezu alle Farben verändert, da auch Farben, die in beiden Farbräumen vorhanden sind, und eigentlich 1:1 zu transferieren wären, eben doch anders ausschauen, da ja am Rand des kleine Farbraums platz geschafft werden muss, für die Farben des größeren, die noch hineinrücken müssen.
Im Unterschied dazu gibts dann noch die farbmetrische Methode. Dabei werden die Farben, die in beiden Farbräumen vorkommen unverändert übernommen.
Das hat den Nachteil, das alle Farben die ausserhalb liegen gekappt werden, Ds führt in Fotos mit hoch gesättigten Partien zu nahezu vollkommenen Zeichungsverlust. Die Blütenblätter einer leuchtend roten Rose sähen nach der Transformation in den kleineren Farbraum aus wie mit dem Füllwerkzeug gefüllt - keinerlei Modulation mehr, alles was ausserhalb des Zielfarbraumes lag, wird auf den nächstmöglichen Wert des Zielfarbraumes gemappt.
Der Unterschied zwischen relativ farbmetrisch und absolut farbmetrisch liegt in der Behandlung des Weißpunktes. Dieser wird bei absolut berücksichtigt, bei rel. farbmetrisch werden die beiden Weißpunkte einfach gleichgesetzt (im Prinzip wird das Weiß auch perzeptiv behandelt).
Nun könnte man meinen, das perzeptiv _die_ Methode für die Wandlung von Photos aus dem idR größeren RGB Farbraum in die kleineren CMYK Farbräume ist. Allerdings sind dann die Farbunterschiede im ganzen Bild vorhanden und oft recht beträchtlich. Ganz dumm läuft es wenn der Quelfarbraum zwar nominell über Farben verfügt die im Zielfarbraum nicht vorhanden sind, aber im Bild gar nicht vorkommen. Dann schiebt man bei perzeptivem RI an den Farben herum, ohne es überhaupt nötig zu haben. Und das ist bei ziemlich vielen Motiven der Fall. Dazu kommt noch, das hochgesättigte Farbpartien nicht gerade für ihre Modulation bekannt sind, sie sind in erster Linie bunt! Und von daher ist das kappen des rel. Farmetrischen RIs weniger stark zu sehen, als die komplette Skalierung aller Werte beim perz. RI.
Adobe hat bei seinem CMM Modul namens ACE seit geraumer Zeit npoch eine nicht standardkonforme aber trotzdem nützliche Option implementiert, die Tiefenkompensierung. Diese bewirkt in den Tiefen, also dunklen Tertiärfarben eine perzeptives Transformationsverhalten (Die Option ist zwar bei 'perzeptiv' auch anwählbar aber wirkungslos, da sie ja nur für Dreivierteltöne das Gammutmapping auf perzeptiv umbiegt, und das ist es bei perzeptiv eh schon.)
Die Tiefenkompensation bewirkt also, das bei unterscheidlichen Schwarzpunkten der beiden Farbräume die dunkelsten Stellen immer auf die dunkelste Stelle des Zielfarbraums transformiert wird, und eben nicht, wie es sich bei farbmetrischem Verhalten eigentlich gehört auf ein farblich identischen Farbort.
MfG
Thomas