Hallo daben, hallo Reproman,
Der sichtbare Unterschied in den 2 Rendering intents perzeptiv und rel. Farbmetrisch, liegt in deren Intention, bzw. in einer Optimierung seitens Adobe (Tiefenkompensation).
Das Perzeptiv meist heller wirkt, liegt daran, das Platz geschaffen wird an den Rändern des Farbraums. Das bedeutet, das um die bunteste Farbe eines großen Fabrraums in den kleinen zu transferieren, wird dieser dann auf 100% gesetzt.
In der Praxis bedeutet das dann das ein 100M100Y der Euroskala auf einem 100M94Y im Zielfarbraum landet (die 94y sind jetzt nur zur Verwirrung, bzw. um zu zeigen, das evtl. im Zielfarbraum das M rötlicher, wärmer ist, so dass weniger Y gebraucht wird ;-) )
Entsprechend landet dann ein 90M90Y Euroskalen rot auf 90M83Y des Zielfarbraums. (Nennen wir ihn mal 'Zeitungsfarbraum').
Wenn man aber Farbfelder vermessen würde, würde man nun unter Umständen feststellen, das der Zielfarbraum sehr wohl in der Lage ist die 90M90Y Euroskalen Farbe absolut farbverbindlich darzustellen. Allerdings mit seinen Farbwerten: 100M94Y
Wird klar was passiert?
Bei perzeptiv wird die Relation der Farben zueinander gewahrt, es bleibt die Modulation somit weitestgehend erhalten, allerdings wandern zu diesem Preis alle Farben Richtung unbunt, bzw. heller.
bei relativ farbmetrischer Verrechnung, wird auf die Modulation in den bunten Partien gepfiffen und alles was ausserhalb des Zielfarbraums liegt wird hemmungslos auf den nächst besten Farbwert des Zielfarbraums gemappt.
Somit ist die Zeichung in den stark gesättigten Partien futsch, allerdings wird nichts verschoben, was im Prinzip nicht verschoben werden müsste.
Ärgerlich wird das erst recht, wenn die Vorlage die Extremwerte des Quellfarbraums garnicht ausschöpft (das roteste Rot im Bild ist 90M90Y). Dann wird an den Rändern völlig unnötiger Weise gestaucht, obwohl nix da ist, was da rein rutschen könnte.
Deshlab ist es immer gut, sich mal abhängig vom Motiv anzusehen, womit man besser fährt.
Man sollte aber innerhalb einer Serie nicht zuviel wechseln, da insbeondere bei schweren Motiven, der Schwarzaufbau der beiden Methoden stark differiert und es bei neutralen perzeptiven Tiefen gern zu grünen rel. Farbmetrischen Tiefen kommt, und umgekehrt, bei Steuerung der Maschine Richtung neutral bei den rel. Farbmetrisch genwandelten Motiven, bekommen die perzeptiven einen Rotstich.
Die Idee, jetzt mal eben auf ISO Profile zu wechseln halte ich für etwas übereilt. Wenn dein Proofer auf Euroskala kalibriert ist und passt, wirst du mit Ersetzen deines CMYK Profils durch ISOcoated ein blaues Wunder erleben. Richtig wäre es in dem Fall von Euroskala in ISOcoated zu wandeln und dann in den gelieferten Farbraum. Das wird sicherlich nicht besser als von Euroskala direkt in den gelieferten.
MfG
Thomas
als Antwort auf: [#98179]
(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 21. Jul 2004, 18:58 geändert)