[GastForen PrePress allgemein CMS (Color-Management) Wieder mal Rendering Intents!

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Wieder mal Rendering Intents!

Pabel
Beiträge gesamt: 87

25. Jan 2006, 08:44
Beitrag # 1 von 9
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Hallo zusammen,

trotz Suche im Forum habe ich keine eindeutige Antwort auf meine frage bekommen, also auf ein neues.

Ausgangsbild: RGB Bild (EciRGB)
1) konvertiere nach ISOcoated relativ mit Tiefenkompensierung
Ergebnis: erstens visuell gut, zweitens einen Gesamtfarbauftrag von 330%, so sollte es auch sein

2) konvertiere nach ISOcoated perzeptiv mit Tiefenkompensierung (und auch ohne)
Ergebnis: Gesamtfarbauftrag von 350%, ist doch nicht ok oder?

Habe gerade gestern das Testpaket "Visual Print Reference" bekommen, und da sind die Bilder eindeutig mit prezeptiven intent nach ISOcoated konvertiert worden. Darum auch die ganze Fragerei.

Meine Frage nun, was ist richtig, relativ (dann passt der Farbauftag) oder perzeptiv?? Oder beide, und es ist Ansichtssache. Aber das Bild wird dann auch anders separiert in den einzelnen Kanälen!

Vielen Dank für eure Hilfe!

Pabel
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Wieder mal Rendering Intents!

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19247

25. Jan 2006, 09:02
Beitrag # 2 von 9
Beitrag ID: #206899
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Hallo Pabel,

Nein, das mit den 350% bei perzeptivem Rendering Intent geht schon in Ordnung.

Wenn du mal in die 'targ' Tags des ISOcoated Profils schaust, findest du ja löblicher Weise die komplette Parametrierung mit der dieses Profil in PrintOpen erzeugt wurde:

# - PrintOpen - Profile Parameter Setup -

KEYWORD "APPLCLASS_SETTING"
APPLCLASS_SETTING "0 1 3 1"

KEYWORD "BASICGAMUT_SETTING"
BASICGAMUT_SETTING "0 0 0 0"

KEYWORD "GCRBLACK_SETTING"
GCRBLACK_SETTING "0 0 9 5"

KEYWORD "UCR_SETTING"
UCR_SETTING "350 100"

KEYWORD "WHITELIFT_PROOFTABLE"
WHITELIFT_PROOFTABLE "0 0 0.00"

KEYWORD "BLACK_PROOFTABLE"
BLACK_PROOFTABLE "0 1 350 100"

Was nun richtig ist, hängt in erster Linie vom Motiv ab. Wenn der Gamut des Quelfarbraumes
a) nicht komplett ausgenutzt wird und
b) die hochgesättigten Bereiche nicht über wichtige Zeichnung verfügen (Knallrote Rosenblätter oder ein leuchtender Samt oder Seidenstoff mit modulierenden Wellen und Falten), erzielt rel. farbmetrisch mit Tiefenkompensierung die 'ähnlicheren' Ergebnisse.
Sind im Bild jedoch die oben beschriebenen Kriterien erfüllt, fährt man in der Regel mit perzeptivem RI besser, weil sonst die Modulation verloren geht.


als Antwort auf: [#206897]

Wieder mal Rendering Intents!

Pabel
Beiträge gesamt: 87

25. Jan 2006, 09:15
Beitrag # 3 von 9
Beitrag ID: #206904
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Hallo Thomas,

vielen Dank für die prompte Info,

im Klartext, ich kann nichts falsch machen im Sinne des Bildaufbaues
egal ob ich rel mit Tief, oder halt eben perzeptiv verwende.

Ist für mich darum wichtig, weil ich dann eine komplette ISO Bearbeitungslinie habe, die keine Fehler drinnen hat. Bilderfassung, Bildbearbeitung, Proof usw.

Vielen Dank nochmals, und einen schönen Tag!
Pabel


als Antwort auf: [#206899]

Wieder mal Rendering Intents!

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19247

25. Jan 2006, 09:37
Beitrag # 4 von 9
Beitrag ID: #206908
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Halllo Pabel,

Antwort auf: im Klartext, ich kann nichts falsch machen im Sinne des Bildaufbaues
egal ob ich rel mit Tief, oder halt eben perzeptiv verwende.


Doch, denn es hängt
a) vom Quellmaterial ab
b) von deiner Produktionsumgebung ab. Wenn ihr beim Druck ein Problem mit 350% Flächendeckungssumme habt, müsst ihr euch was überlegen.


Antwort auf: Ist für mich darum wichtig, weil ich dann eine komplette ISO Bearbeitungslinie habe, die keine Fehler drinnen hat. Bilderfassung, Bildbearbeitung, Proof usw.

Versteh ich nicht? Was soll das bedeuten? Das hört sich an wie der Irrglaube das PDF/X PDFs keine Fehler mehr enthalten können.


als Antwort auf: [#206904]

Wieder mal Rendering Intents!

Pabel
Beiträge gesamt: 87

25. Jan 2006, 10:26
Beitrag # 5 von 9
Beitrag ID: #206924
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Hallo Thomas,

mein Fehler, ich bin kein Drucker, ich bin ein Lithounternehmen und wir sagen unseren Kunden schon bei der Druckauftrageinholung, das nur ein Druck nach PSO akzeptiert wird. Es wird bei jeder Druckerei eine Testform gedruckt und wir empfehlen unseren Kunden dann die Druckereien, oder auch nicht.

Ber meistens läuft es so ab:
Wo gedruckt wird ist bis zuletzt offen, da wie bekannt der billigste meistens gewinnt. Daher ist es für mich wichtig, richtig mit den ISO Profilen zu arbeiten. Ob der Drucker jetzt ein Problem mit 350% hat oder nicht, ist mir eigentlich egal, da die Werte ja ok sind. (Machen wir natürlich nicht so, wir achten darauf das wir nicht über 330% kommen)

Wenn ich nun mit den ISO Profilen arbeite, (und erst am Schluss der Bildbearbeitung nach ISO konvertiere) einen Proof erstelle der alle Kriterien erfüllt, nicht mit dem Medienkeil ausgemossen sondern mit IT 8 Chart, und überprüft mit MedigraphOnline Tool, gedruckte Seiten nach ISOnorm (Cleverprinting, AltonaTestSuite, und VSR Seiten( mit meinem Proof vergleiche, und das alles passt, dann kann ich doch serwohl von einem fehlerfreien Workflow im Sinne der Normen sprechen. Was die Drucker dann produzieren (rede hier über Österreich) das ist eine andere Sache. Dast ist ein Kampf und Krampf hier. Ihr Deutschen und die Schweizer sind in dieser Hinsicht viel innovativer.

Für mich stellt sich immer nur eine Frage, arbeite ich korrekt mit den ISO Profilen, halte ich die geforderten Normen ein, wenn ja, ist für mich alles erledigt, denn wie gesagt, wer schlussendlich das Produkt druckt, wird meistens dann geklärt wenn die Litho fertig ist, und genau für diesen Fall gibt es ja diese Normen, und das ganze System funktioniert sehr sehr gut, wenn sich die Drucker dran halten.

Bin jetzt ein bisschen ausführlicher geworden!

Danke fürs lesen!

mfg


als Antwort auf: [#206908]

Wieder mal Rendering Intents!

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19247

25. Jan 2006, 14:09
Beitrag # 6 von 9
Beitrag ID: #207012
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Holla Kollega ;-)
Antwort auf: Aber meistens läuft es so ab:
Wo gedruckt wird ist bis zuletzt offen, da wie bekannt der billigste meistens gewinnt. Daher ist es für mich wichtig, richtig mit den ISO Profilen zu arbeiten. Ob der Drucker jetzt ein Problem mit 350% hat oder nicht, ist mir eigentlich egal, da die Werte ja ok sind. (Machen wir natürlich nicht so, wir achten darauf das wir nicht über 330% kommen)

Das sollte man aber auch nicht tun. Dann hat man Bilder die laut Profil ISOcoated sind, aber einnen eben einen nicht profilgerechten Farbaufbau besitzen. Kommt es nun, weil die Druckerei weiss, dass sie mit der geforderten Papierqualität ein Problem bei 350% bekommt mit einem ISO basierten Hausprofil mit niedrigerer Flächendeckung zu einer neuberechnung, so kommen es selbst bei ausgiebig getesteten Profilen (am besten ein DeviceLink Profil) zu unvorhersehbaren Effekten, da als Quelle eben nicht das kommt, was erwartet wird.


Antwort auf: Wenn ich nun mit den ISO Profilen arbeite, (und erst am Schluss der Bildbearbeitung nach ISO konvertiere) einen Proof erstelle der alle Kriterien erfüllt, nicht mit dem Medienkeil ausgemossen sondern mit IT 8 Chart, und überprüft mit MedigraphOnline Tool, gedruckte Seiten nach ISOnorm (Cleverprinting, AltonaTestSuite, und VSR Seiten( mit meinem Proof vergleiche, und das alles passt, dann kann ich doch serwohl von einem fehlerfreien Workflow im Sinne der Normen sprechen.


Nein, weil du unerlaubter Weise an den Flächendeckungen des ISOBildes geschraubt hast. Das kann gut gehen, aber normgerecht ist das sicher nicht, weil die Norm ist ja dazu da, das transparent wird bzw. verlässlich ist, wie das Bild zu seiner Farbe gekommen ist. Und da fällt deine ich geh inder Separativen Farbkorrektur hin und nehm im Schwarz je 10% Cyan, Magenta und Gelb raus und hau 10 im Schwarz drauf (oder seh ich das verkehrt Wink ).


Antwort auf: Für mich stellt sich immer nur eine Frage, arbeite ich korrekt mit den ISO Profilen, halte ich die geforderten Normen ein, wenn ja, ist für mich alles erledigt, denn wie gesagt, wer schlussendlich das Produkt druckt, wird meistens dann geklärt wenn die Litho fertig ist, und genau für diesen Fall gibt es ja diese Normen, und das ganze System funktioniert sehr sehr gut, wenn sich die Drucker dran halten.


Ja, aber auch die Litho ;-)


als Antwort auf: [#206924]

Wieder mal Rendering Intents!

Pabel
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25. Jan 2006, 14:29
Beitrag # 7 von 9
Beitrag ID: #207017
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Hallo Thomas,

also aus deinem Statement zufolge ist es demnach nur richtig wenn mit dem perzeptiven intent von RGB nach CMYK konvertiert wird, da ja ansonsten der Farbaufbau des Bildes nicht mehr mit dem Farbaufbau des Profiles identisch ist.
Ist das korrekt soweit?
Falls ich ein ISO Norm gerechtes Profil möchte das weniger Farbaufbau hat muss ich die Charakterisierungsdaten zb Fogra27L hernehmen und ein neues profil erzeugen. Korrekt??

mfg

Pabel


als Antwort auf: [#207012]

Wieder mal Rendering Intents!

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19247

25. Jan 2006, 15:10
Beitrag # 8 von 9
Beitrag ID: #207038
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Hallo Pabel,

Antwort auf: also aus deinem Statement zufolge ist es demnach nur richtig wenn mit dem perzeptiven intent von RGB nach CMYK konvertiert wird, da ja ansonsten der Farbaufbau des Bildes nicht mehr mit dem Farbaufbau des Profiles identisch ist.
Ist das korrekt soweit?


Nein. die RIs sind sofern zweckdienlich (was wann eher Sinn macht hab ich ja oben beschrieben), alle erlaubt.
Unter der Prämisse, das es beim Druck ein Problem mit 350% gibt, muss man entweder beim rel. FM RI mit TK bleiben, oder...

Antwort auf: Falls ich ein ISO Norm gerechtes Profil möchte das weniger Farbaufbau hat muss ich die Charakterisierungsdaten zb Fogra27L hernehmen und ein neues profil erzeugen. Korrekt??


genau so handeln.

Alternativ wäre auch ein anderes ISO Profil wie ISOWebcoated denkbar, der Farbraum ist nur unwesentlich kleiner, aber der Zuwachs höher und die Flächendeckung eben auch merklich niedriger.


als Antwort auf: [#207017]

Wieder mal Rendering Intents!

Pabel
Beiträge gesamt: 87

25. Jan 2006, 15:19
Beitrag # 9 von 9
Beitrag ID: #207040
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Hello again,

na dann passt ja eh alles und ich mache doch nichts falsch, vielen Dank für die anregende Diskussion.

mfg

Pabel


als Antwort auf: [#207038]
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