Die Nettoübertragungsleistung hängt vor allem vom verwendeten Übertragungsprotokoll ab. IP ist zwar involviert aber nur eine Komponente von mehreren. Auf IP kommt noch TCP oben drauf und darauf erst kommt dann das eigentliche Übertragungsprotokoll wie zB FTP, RSYNC, AFP, SMB, SMTP etc. Ein TCP/IP basiertes Datenpaket ist (Brutto) idR 1500 Byte gross. Das Tara (um bei dieser Terminologie zu bleiben) nennt man Overhead und der setzt sich aus dem IP Header[1] (ca. 20 Byte), dem TCP Header[2] (ca. 20 Byte) zusammen. Im TCP Header ist auch die erste Checksumme enthalten, was der von dir angesprochenen Parität entspricht. Wird UDP statt TCP verwendet, entfällt die Checksumme, dieses Protokoll ist verbindungslos und wird hauptsächlich bei Streaming Übertragungen verwendet. Hilft ja nix, wenn bei einem Telefongespräch mal ein "Ha" verschluckt wird und man dieses dann später noch nach reicht ;-) Anyway, das macht bis hierhin schon mal 40 Bytes Overhead, verbleiben noch 1460 Byte Nutzlast oder Payload. Davon sind dann ggf diverse Bytes für zB PPPoE (DSL) abzuziehen (ca. 8 Byte, ein Schnäppchen ;-)
Jetzt kommen die eigentlichen Übertragungsprotokolle zum Tragen, welche wiederum, je nach Protokoll, einen eigenen Overhead mitbringen. FTP hat zB sehr wenig Overhead was uA dafür sorgt, dass FTP bis heute eines der nativ schnellsten Übertragungsprotokolle ist. SMTP dagegen ist die Verschwendung pur. Hier werden 3 Byte Binärdaten in 4 Byte ASCII Daten kodiert, was einen Zuwachs (bzw. Verlust) von ca. 33% ausmacht[3]. Wenn das die Leute mal wüsten, die täglich tonnenweise Daten per E-Mail durchs Netz schaufeln.
Bei SMB (Das Microsoft Übertragungsprotokoll) verhält es sich höchst unterschiedlich bzgl. des Overheads. Wird zB SMB-Signing verwendet, was in Active Directorys zumindest von und zu den Domänenkontrollern per Default aktiviert ist, legt da nochmal tüchtig was drauf. Hat man dann noch einen paranoiden Admin, der aus seinem Netz einen Hochsicherheitstrakt machen will (oder muss), kann es ein zäher Prozess werden. Schnelle LANs und Bücher füllende Registry Tweaks sorgen dann wieder für Abhilfe. Die genauen Zahlen bzg. SMB kenne ich nicht (und BTW auch die der anderen Protagonisten auf Layer 5 nicht) aber man kann mal so als Hausnummer von einer Nettoübertragung bei SMB von (IMHO maximal) ca. 8MB/s ausgehen (bei einem 100MBit/s LAN)
Deine 20Mbit hören sich nach WAN Übertragung an (Internet) und hier käme es wiederum auf den genauen Zweck der Übertragung an. SMB und AFP ist dafür im Prinzip nicht gedacht, außer man sichert das mindestens noch mit SSL[4] ab, was aber auch wieder einen Overhead erzeugt. RSYNC zB ist so ein Kandidat, welcher mit einigen Tricks und Datenkompression die Nettoübertragung signifikant erhöhen kann, wenn die Voraussetzungen dafür günstig sind. Aber der langen Rede kurzer Sinn, du kannst je nach Art der zu übertragenen Daten (große Daten verhalten sich zB günstiger wie kleine) und des verwendeten Protokoll von ca. 50 - 75% Nettonutzlast kalkulieren. Details müsste man im Einzelfall ausarbeiten, die Ausnahmeliste reicht von hier bis nach Paris ;-)
Noch Fragen? Dann fragen!
HTH & Bye Tom
[1]
http://de.wikipedia.org/wiki/IP-Paket [2]
http://de.wikipedia.org/...ion_Control_Protocol [3]
http://wiki.prontosystems.org/it:ftp_smtp [4]
http://de.wikipedia.org/...sport_Layer_Security