||5. Farbe definieren
Auf zahlreichen Wunsch einer einzelnen PM hier noch mal was grundsätzliches in Sachen HKS für die Schweizer:
Ich zähle das als 4, führe das aber schon auf landesspezifische Zählgewohnheiten zurück ;-) K steht für Kunstdruck, also das was gemeinhin als Bogenoffsett auf Papierklasse 1 und 2, sprich ISO 12647-2 auf PK1 und PK2 verstanden wird. N steht für Naturpapier, also das was gemeinhin als Bogenoffset auf ungestrichene Papiere läuft, sprich ISO12647-2 PK4. Z steht für Zeitungsdruck, also das was gemeinhin als Tageszeitungsdruck im Rollenoffset, sprich ISO 12547-3 E steht für Endlosdruck, als das was gemeinhein als Formulardruck im Rollenoffset verstanden wird.
Im Unterscheid zu Pantone sind bei HKS auch die Farben speziell auf die Druckbedingungen angepasst, also Pigmentierung, Bindemittel und was weiss ich, ist speziell auf die Bedürfnisse des jeweiligen Druckverfahrens angepasst.
Komisch, ich habs doch auch aus Illu CS3... Wie auch immer, im K-Fächer sind 88 Farben definiert, für die anderen Verfahren werden es dann sukzessive weniger bis hin zu nur noch 44 im Z-Fächer. (Warum kann ich nicht genau sagen, ist aber möglich das zwei Farben wie 58K und 61K auf Zeitungspapier gedruckt eh nicht mehr zu unterscheiden sind, oder vllt. die Pigmente auf Grund von Abriebfestigkeit oder Trocknung für den Zeitungsdruck und die zügige Verwendung (idR <12h nach Druck)
Es gibt aber wie beim PMS auch in den HKS Fächern Mischrezepte um aus 9 Grundfarben des Systems: 3, 7, 13, 25, 27, 33, 43, 47, 53 nebst Lasurweiß und Schwarz. die anderen Kandidaten anzumischen.
k.A. da ist enfach noch Platz, falls mal wer noch nach was zwischen 93 und 95 verlangt ;-) Es ist ja auch bei Pantone so, das bestimmte Nummernkreise noch Lücken aufweisen, bzw. feinere Nuancierungen dann 4stellig dazwischensortiert werden, weil eben bei 3 Stellen der Platz nicht reichte.
Ich habe hier diverse HKS und Pantone Fächer nachgemessen (in erster Linie wegen der Alterung) und mit den Werten verglichen die als Lab in Photoshop seit Jahren hinterlegt sind, und habe dabei festgestellt, dass das was da in HKS drinsteckt, wesentlich besser passt als das was Pantone liefert:
z.B. die ersten 8 einer meiner Messreihen: 1 1K 88,00 2,74 58,76 3 2K 86,00 -3,29 95,60 5 3K 89,00 -0,53 109,33 7 4K 83,00 12,27 95,14 (man sollte noch dazu sagen, das ich wohl durch verwendung des GMG semimatt 230g Proofpapiers als Messunterlage einen systematischen Fehler von +1L hab, nimmt man den raus, wirds besser)
und das was Photoshop hinterlegt hat: HKS 1K: 87 3 57 HKS 2K: 85 -2 95 HKS 3K: 88 0 110 HKS 4K: 82 13 98
Bei Pantone sieht das dann schon mal gerne so aus:
Pantone Rubin Red C gemessen: 43,9 79,1 16,9 Laut PS Bibliothek Solid coated: 44 77 9 oder Process Blue C gemessen: 49,8 -29,5 -48 Laut PS Bibliothek Solid coated: 49 -33 -54
Kommt noch hinzu, das bei Pantone Farben im Fortdruck dann weder die hinterlegten noch die vom Fächer abgemessenen Lab Farben (wegen zu hoher Dichten), zu erzielen sind, was bei HKS in der Regel problemlos möglich, ja sogar bei höheren Dichten die Sättigungen noch übertroffen werden können.
Ob man nun die große Auswahl von Pantone vorzieht, oder eben im Falle einer ppassenden Farbe auf HKS zurückgreift, muss man dann selber entscheiden. Für mich ist das ganze ein klassisches Beispiel, deutscher und amerikanischer Herangehensweise an die Aufgabenstellung. Der eine haut auf'n Putz und machts über die Menge, der andere machts ne Nummer kleiner, dafür ordentlich. Oder anders gesagt: HKS ist das schweizer Uhrwerk unter den Sonderfarben. ...