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FM-Raster in der Praxis

Ulrich Lüder
Beiträge gesamt: 2305

9. Jul 2012, 17:10
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gelesen: 13713

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hallo

Antwort auf [ pronto ] Wenn man jetzt aber die og Strategie 1) fährt und das FM Raster wie das AM Raster behandelt, sollten doch das Ergebnis FM-Raster prinzipbedingt auch einen Tick dunkler und satter sein (das wäre zumindest die Wunschvorstellung unserer Sachbearbeiter) aber wenn ich den Proof ebenfalls als ISOCoatedV2 behandle, dann bekomme ich auch nur einen Proof wie im AM Raster üblicherweise zu erwarten wäre. Der wäre dann aber zu hell oder habe ich da einen Denkfehler...


Warum erwartest Du (und Eure Sachbearbeiter) einen Tick "Dunkelheits-/Sättigungs-Unterschied" bei den verschiedenen Verfahren?

Vielleicht habe ich einen (Denkfehler)?:

Es sollte theoretisch (und gleichzeitig ideal umgesetzt) doch sehr, sehr nahe derselbe LAB-Wert auf dem Druckbogen entstehen, wenn aus einem RGB-Ausgangswert entweder in NP-Profil oder in AM-Profil konvertiert und anschliessend NP via F-Kurven-Ziel-Zuwachs oder eben bei AM mit A- + B-Kurven-Ziel-Zuwachs gedruckt wird.

Zumindest für reine Primärfarbtonwerte sollte das jenseits der Mitteltöne uneingeschränkt gelten, um den 50%-Tonwertbereich kommt der im Gesamtumfang(!) leicht grössere (ca 5%) Farbraumumfang des NP-Rasters im Detail dann vielleicht gerade so merklich zu tragen, aber sicher nur für sehr trainierte Augen.

Die "alte" Methode beruht schlicht auf der Annahme, das es theoretisch + praktisch darum geht, mit NP-Raster-Druck dieselbe Flächendeckung (derselben Primärfarbe/n) zu erzeugen als würde/n diese im AM-Raster gedruckt, um denselben (LAB-) Farbwert auf dem Druckbogen zu erreichen. (Schliesslich sind Farbsorte, Papier und sogar Volltonffarborte idealerweise ja identisch bei beiden Verfahren.)

Weil nun NP-Daten bereits einen höheren Tonwertzuwachs schon berücksichtigen, muss hier - um dieselbe LAB-Farbe/n auf dem Druckbogen zu erzeugen - also ein 40%iger Dateiwert dann 68% auf dem Druckbogen ergeben und ein ca 53,9%iger-Dateiwert im AM-Raster dann Plus/minus Zehntel auch wieder 68% (hier dann ca mit 14.4% Zuwachs).

Entsprechende "Mischungen" aus Tonwerten sollten dann auch bei Sekundär- und Tertiärfarben wieder zu sehr ähnlichen Ergebnissen führen, denn: Warum könnte bei dem neuen Weg mittels NP-Profilen ein anderes (zufriedenstellenderes?) Ergebnis entstehen, wenn ich gedruckte 35% Cyan mit lasierend gedruckten 35% Magenta "mische"?

Die einzige mir dazu einfallende Antwort liegt dann wohl im Separationsaufbau der entsprechenden Profile, obwohl der ja soo unterschiedlich ja gar nicht ist: Defakto entstehen dann eben möglicherweise teilweise doch unterschiedliche LAB-Werte auf dem Druckbogen, weil eben nicht jede mehrkanalige Farbe in beiden Verfahren mit denselben Flächendeckungen "gemischt" wird bei den entsprechenden Konvertierungen.

Ganz besonders deutlich sind Unterschiede zu bemerken im Lichterbereich: Mal entstehen aus demselben RGB-Wert dann CMYK 2-1-1-1 (NP) und im AM-Raster CMYK 4-2-3-0 ((RI relativ farbmetrisch). Da sich diese Bereiche beim Kalibrieren schon messtechnisch eigentlich gar nicht verifizieren lassen auf der Druckplatte, wird´s hier besonders heikel, weil so gut wie nicht wirklich kontrollierbar, ob eine "weisse" Wand jetzt im rötlichen oder bläulichen Licht im Druck erscheint...

Wozu ich immer noch keine Erklärung gefunden habe, ist die Frage, warum NP dann in aller Regel eben doch insgesamt oft "flacher/flauer/nebulöser" wirkt (im Sinne von fehlender Sättigung im Tiefenbereich) als so mancher AM-Druck, der vergleichsweise dann mehr "Schmackes" in bestimmten Bildpartien hat.

Liegt´s schlicht an der "Unmöglichkeit" in allen Farben auf´s Prozent genau identisch zu kalibrieren und zu Drucken?


@Thomas: Könntest Du die Vorteile der neuen Methode aus Deiner Erfahrung näher ausführen, begründen, belegen?


@Loethelm:
Antwort auf [ loethelm ] ...Und zwar mit dem Ziel das deltaE zwischen einem FOGRA39 Primärfarbtonwert und dem gleichen NP Tonwert zu minimieren.

das verstehe ich nicht, meinst Du damit daß die Primärfarben in beiden Fällen "rein" erhalten sein sollten (also beispielsweise 54% Cyan AM soll dann reines 40%iges Cyan in einer NP-Datei werden?


Gruß,

Ulrich

(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 9. Jul 2012, 17:12 geändert)
Änderungsverlauf:
Beitrag geändert von Ulrich Lüder (Veteran) am 9. Jul 2012, 17:12