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Graustufen-Illustrationen: wie bereite ich die optimal für den Druck vor?

Ulrich Lüder
Beiträge gesamt: 2305

28. Okt 2021, 09:53
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gelesen: 10356

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Antwort auf: Irgendwie schreiben wir aneinander vorbei.


Einigen wir uns auf: Wir schreiben aufeinander zu?

Wir wissen jetzt immer noch nicht, ob Du der Umsetzung im Druck nun 4 Farben spendierst oder nur 1-farbig Schwarz produzieren willst.

4c bietet Dir mehr Kontrast, einen höheren Tonwertumfang als einfarbig Schwarz/Graustufen, auch bei insgesamt komplett neutraler "Farbigkeit" (also "Grau". Aber das ist Dir sicher klar, nur uns noch nicht :-)

Dein Handy-Foto auf meinem screen aufgerufen zeigt mir bestenfalls wegen ungleichmäßiger Beleuchtung oben einen Hauch Rotstich. Nur Graustufen wäre also diesbezüglich schon möglich und erlaubt bei Zielsetzung "nahe an Original". Bis auf die Sache mit dem Kontrastumfang.

Sind das dies Faber-Castell Pitt Artist Pens, womit Du gezeichnet hast? (oder Pentel?). Ich hab deren Schwärze jetzt nicht einmal halbwegs verläßlich in Erinnerung, so wie ich die Zeichnung am Schirm jedenfalls sehe, wäre das für mich auf der Kippe, ob dafür bei glänzend gestrichenem Offset-Papier 4c wirklich zwingend erforderlich ist um einen Mehrwert zu generieren, im Zweifel ja, aber man muss das Budget ja auch nicht unnötig belasten.

wenn also das und 4c:

Antwort auf: Es wird Offset gedruckt, auf Bilderdruckpapier.

StandardDruckprofil der (Online-)Druckerei ist Fogra 51.


Dann ist bei dem von Dir für eine Konvertierung vom RGB-Scan in CMYK der Tonwertzuwachs entsprechend dem Zielprofil bereits berücksichtigt und Du solltest jeden zusätzlichen Eingriff von Dir in die Gradationskurven dann darauf bezogen erst einmal unterlassen. Allerdings würde ich das GCR-Profil (http://www.colorlogic.de/...3_GCR_ColorLogic.zip) nehmen und zwar ohne Profil(!) im Indesign-Arbeitsfarbraum PSOcoated_V3.icc platziert, um ungewollte Frabstiche im Licht und in den Mitteltönen zu vermeiden und damit nicht bei Dir oder im workflow der Druckerei dann doch noch eine ungewollte Konvertierung zurück in Nicht-GCR erfolgt.

Wenn Du aus welchen Gründen auch immer mit der Umsetzung von RGB (oder irgendeinem anderen Quellfarbraum) am Schirm mit eingerichteter Proofsimulation betrachtet jetzt nicht glücklich sein solltest, kannst Du natürlich in den Gradationskurven manipulieren, dann tust Du das aber aus anderen Gründen als wegen dem Tonwertzuwachs des Druckverfahrens.
Der Papierstruktur sei gedankt, weil sie uns an dieser Stelle eine dezidierte Betrachtung des Lichterbereichs dahingehend erspart, weil wir jetzt nicht vor die schwierige Frage gestellt werden wie die Unzuverlässigkeit in der Druckübertragung der 1-2%-Töne zu behandeln ist, zumindest nicht aus dem sonst üblichen Grund Bildränder mit sehr wenig oder gar keiner Zeichnung vor Ausfransern zu schützen, wenn sich die Abbildung an den Kanten also vom Auflagen-Papierweiss durch die Begrenzung des jeweiligen Bildformats abheben soll, was man normalerweise mit etwas bewußt in Kauf genommenem Kontrastverlust gewährleistet indem man die Gradation von 0 auf 2 oder 3%, wenn nicht gar 4 oder 5% setzt, quick&dirty ausgeführt würden dann Lichterpartien innerhalb des Bildes natürlich in Mitleidenschaft gezogen und bedürften bei anspruchsvollerer Bearbeitung dann ihrerseits einer gesonderten Behandlung sozusagen „zurück“.

Wenn die Mehrzahl der Abbildungen jetzt aber viele auch größer flächige solcher „obere Mitteltöne Richtung Tiefen“-Stellen wie am Kragen des Würthschen Schraubenkäfers aufweisen, dann wäre zumindest theoretisch eine 1-farbige Graustufen-Produktion dahingehend sicherer, dass diese Stellen nicht allzusehr ineinander „vermatschen“ können, weil hier nicht gleich 4 Werte wie z.B. CMYK 38-33-34-85 oder 22-23-21-76 aufgrund von Spielräumen innerhalb der Toleranzen der PSO auch nach oben voller werden und sich zudem dann addieren könnten, sondern bestenfalls nur in Schwarz, also lediglich mit einem „Malheur“ zu rechnen ist.

Bei 1-farbiger Graustufen-Produktion kannst Du Dir dann also idealerweise den Graustufenarbeitsfarbraum mit dem Schwarzauszug vom CMYK-Profil PSOcoatedV3.icc definieren, um den Tonwertzuwachs des Verfahrens der Druckerei genüge zu tun, das ist dann in etwa noch um 1-2% genauer verortet als Graustufenarbeitsfarbraum 15% für gestrichenes Papier. Arbeite auch hier im Layout ohne Graustufenprofil-Einbettung, damit das ja nicht im PDF landet: Ansonsten drohen wieder eventuelle Probleme ungewollter Konvertierungen.

Wenn Dir trotz technisch "richtiger" Übertragung (also bereits inclusive zu erwartende Tonwertzuwächse durch die Profilauswahl) in den Druckfarbraum am Ende „Kontrast“ zwischen 80% und 100% fehlt, musst Du dort halt nacharbeitend händisch womit auch immer „übertreiben“. Bedenke aber dabei die tatsächliche Ausgabegröße (in cm), daß Du nicht unsinnig viel zeit mit Stellen verbringst, die am Schirm den halben Monitor einnehmen, im Druck dann aber nur ein 1 cm/2 groß oder gar noch kleiner sind.

Tatsächlich gemessene (gedruckte) 95% wirst Du von 100% kaum unterscheiden können, wenn diese nicht direkt mit einer Kante aneinander stoßen und auch dann nur "hauchzart".

Um eine Vorstellung zu haben: 80% Dateiwert werden idealerweise dann im korrekt ausgeführten Druck mit ca 90-93% gemessen, 90% Dateiwert auch bei Bilderdruck mit ca 95-97%.

Um soft- und hardproofmöglichkeiten im Vorfeld sicher auszuschöpfen, ist der von Thomas Richard empfohlene Weg über den „Transport“ eines Graustufen-files in den ansonsten leeren Schwarzkanal eines CMYK-Bildes die - zumindest mir bekannte - immer noch sicherste Variante, einfach weil nie sichergestellt ist, das alle beteiligte software mit Graustufenprofilen auch umgehen kann..

Gruß

Ulrich

(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 28. Okt 2021, 09:57 geändert)
Änderungsverlauf:
Beitrag geändert von Ulrich Lüder (Veteran) am 28. Okt 2021, 09:57

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