Durchaus interessante Aspekte, von denen ich durchaus einige mit Planobogen und auch Freeday teile. Ich denke, wir liegen tendenziell nicht so weit voneinander entfertn, aber ich würde auch hier trennen.
Lieber Thobie, dass ich die "Ehre" in Anführungszeichen setze, hatte seinen Grund.
Leider wird dieser Begriff oft inflationär und zu individuell gebraucht. Die Berufsehre oder der Berufsethos ist für mich etwas anderes. Bei "Ehre" klingt mir zu oft sehr subjektives Empfinden, dünnhäutigkeit und Intoleranz mit. Mag sein, dass ich da sehr unterscheide, aber ich sehe da einen Unterschied zwischen "Ehre" und dem Stolz zur Riege der gegautschten zu gehören ;-)
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Das eigene moralische, politische, soziale oder sonstige Denken kann jeder selbst innerhalb des legalen Rahmens beurteilen wie er will. Wenn ich einen Auftrag aus diesem Grunde ablehne, sagt dies primär nix über die technische und fachliche Qualität aus.
Richtig ist aber, das ich es selbst für Beachtenswert und lobenswert halte, wenn jemand aus diesen Gründen die Größe zeigt, auf einen Aufrag zu verzichten, da ziehe ich gern meinen Hut.
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Es ist sicher auch die Frage, in welchem Segment bzw. Bereich der Kunde zu suchen ist.
Ich betreue bei einem unserer volumen- und umsatzstärksten Kunden (Werbeagentur) zwei Klienten aus dem Bereich Automotive. Das birgt in sich einerseits das Erfüllen hoher Qualitätsansprüche, andererseits gibt es dort oftmals eine komplexe Entscheidungsstrategie. Das Lieblingsmotiv des Vorstandsvorsitzenden liegt nur als Digicam-Shot vor oder als Kleinbilddia, wird aber auf einer Automesse als Keyvisual gewünscht.
Wenn die Frage des Kunden dann lautet "kann man das Bild denn so verwenden?", die Antwort "Nein, weil..." und die Reaktion darauf "es gibt aber nix anderes" lautet, was soll man machen?
Wenn der Etat vorhanden ist, dann kann mit einer Vollretusche bzw. Teilillustration das ganze auf ein gewisses Niveau gehoben werde, wenn aber der Etat nicht da ist oder gebilligt wird?
Der Metzgerei ums Eck kann ich immer noch für Drei Euro ein Fotoliabild verkaufen, dem Konzern eben nicht. Was dann dazukommt ist nämlich ein recht profaner Grund, der Spagat zwischen Kundenbindung, guter Qualität und betriebswirtschaftlichem Denken.
IMHO halte ich ein ausgewogenes Maß als das Ziel der Dinge oder um es mit Herr Fiebrandt zu sagen: "Die Druckvorstufe ist kein gestalteriesches Kunsthandwerk, sondern teil eines Industrieprozesses."
My 2 Cent
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