@wish
Also Mac OS X ist eines der Unixe, dass von den Ansprüchen am schönsten läuft. Ich kenne Linux selber und möchte nur sagen, dass auch Linux Performance braucht. Am besten installierst Du mal ein Linux auf einem Rechner, der 1GHz hat, mit 512MB RAM. Ein Suse, Redhat usw. läuft auch nicht schneller als ein Windows.
Thema TCPA:
Hier ist es eine kombinierte Hardware-Software-Lösung. D.h., es kann sein, wenn die Software nicht mit diesem Standard arbeitet, kannst Du die Hardware nicht einsetzen! TCPA wird von der Bush-Administration (nicht nur!!!) unterstützt, es geht da um den Kampf gegen den Terrorismus...
Wegen der Software: Ich denke nicht, dass es Hersteller geben wird, die in absehbarer Zeit ihre Applikationen auf Linux portieren werden. Der Grund: es gibt kein einheitliches Userinterface. Das ist das grösste Problem! Unter Linux gibt es KDE, gnome usw. Das verlangt Anpassungen, die viel Zeit und Geld kosten. Die X-Window Systeme werden mehr oder weniger von Freiwilligen weiterentwickelt. Wenn da eine Firma kommen würde und einen dringend benötigten Standard schaffen würde, müsste man den schützen, wäre also nicht mehr OpenSource. Und da liegt das Problem: Da ist die Akteptanz in der Linux-Gemeinde einfach zu schwach.
Das sieht man bei Mac OS X: Das einzige, was nicht OpenSource ist, ist Aqua, die Bibliotheken für das X-Window System: Vorteil: Es wird von einer Firma kontrolliert, die auf die Hersteller rücksicht nehmen muss und sollte. Weiter ist eine gewisse Weiterentwicklung und "Solidität" garantiert, was bei den anderen Unix-Desktops eben nicht immer der Fall ist. Nachteil: Aqua ist der Teil, der von vielen beschimpft wird, weil es halt eine Oberfläche ist, die auf aktuelle Rechner zugeschnitten ist und nicht auf Systeme von vorgestern.
Also wenn wenn Du ein System willst, dass Du nicht mehr nachrüsten musste, musst Du entweder das Rad zurückdrehen und manches einfach links liegen lassen oder mit schlechten Performance-Werten leben können.
Und noch etwas wegen dem Ausspionieren:
Apple sieht sich selber als Hardware-Hersteller. Das heisst, dass man für die Geräte u.U. etwas mehr bezahlen muss. Die Software wird oft Querfinanziert, d.h. Du bekommst mit OS X auch gleich einige Applikationen dazu. Bei Microsoft sieht das schon anders aus: Die haben nur die Software, die halt auf jedem Rechner läuft. Deswegen muss MS auch hier berechtigterweise ganz andere Strategien hinsichtlich der Softwarepiraterie fahren. Eine BSA (Business Software Alliance) reicht da nicht.
Das c't Magazin hat vor einem halben Jahr ausführlich über Palladium und TCPA berichtet. Wie Apple dazu steht, ist bis heute noch nicht offiziell raus, allerdings scheint es so, dass die nicht in der Arbeitsgruppe für TCPA sind, jedenfalls waren vor einiger Zeit die Meldungen dementsprechend.
-- David Uhlmann
(david@wissen-wie.ch) [Mac OS X Integration & Schulung]