Ich werd es mir nochmal genauer ansehen wenn ich wieder Zeit habe (heute Abend? Morgen früh?).
Verhältnis zwischen Unicode und GID: gar keine, zumindest keine festgelegte/standardisierte.
Unicode ordnet
Glyphe "a" die Nummer 0061 zu.
Glyphe "b" die Nummer 0062.
...
Tippe ich auf der Tastatur "a", wird der Unicode 0061 im Font nachgeschlagen und die entsprechende Glyphe angezeigt.
Habe ich für 0061 keine Glyphe hinterlegt --> fehlendes Zeichen.
Ein Font besteht nun aus einer Sammlung von Glyphen, die einen Unicodewert haben können oder nicht (wenn nicht muss es andere Methoden geben auf diese zuzugreifen – Opentype-Ersetzungsfeatures oder Behelfe wie die Glyphenpalette von Indesign, die aus eben diesem Grund nicht Zeichenpalette heißt).
Die Reihenfolge, in der diese Glyphen im Font abgelegt sind, *kann* analog zu den Unicode-Werten sortiert sein, was für den Standardzeichensatz auch sinnvoll sein mag. *Muss* aber nicht, was vor allem bei nichtstandardisierten Glyphen (Icons, Logos, Alternativ-Zeichen, ...) ermöglicht, diese für den Benutzer in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen, in der er sie schneller in der Glyphenpalette finden kann. Dafür gibt es die GlyphenID, die einfach die Sortierreihenfolge im Font festlegt. Im Fonteditor kann ich die Zeichen frei in ihrer Reihenfolge verschieben - ich ändere dabei nicht Unicode-Werte (ein a soll ein a bleiben), sondern nur die Stelle, an der die Glyphe in der Palette angezeigt wird. Vergleichbar mit einem Setzkasten eines Bleisetzers, der sich die häufig verwendeten Zeichen und die die zusammengehören so hinsortiert dass er schnell darauf zugreifen kann ohne groß nachdenken oder suchen zu müssen.
Indesign kann also auf die Zeichen auf zwei Wegen zugreifen - der normale/übliche ist über den Unicodewert (Tastatur) und eventuelle Austausch-Features, der "spezielle" ist über die GlyphenID.
Solltest du die Garamond Premier Pro haben, versuch mal einen Unicode für die "ffi"-Ligatur zu finden... sie hat keinen hinterlegt, da sie aus den logischen Zeichen 0066 + 0066 + 0069 (f f i) besteht. Aber sie hat eine GID (267) über die sie eindeutig adressierbar ist.
Im Normalfall muss man das nicht machen, ich tippe "ffi" und aktiviere das Ligaturen-Feature, Indesign ersetzt dann automatisch. Will ich aber ganz bewusst das Bildchen "ffi" anzeigen, mache ich das über die GID.
Eine direkte Übersetzung Unicode <--> GID ist also nicht möglich.
als Antwort auf: [#343319]