[GastForen PrePress allgemein CMS (Color-Management) DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

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DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

rohrfrei
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6. Nov 2017, 09:08
Beitrag # 1 von 21
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Hallo,

ich habe eine Verständnisfrage zur Erzeugung von DeviceLink-Profilen.

In der Dokumentation zu Fogra51 und den dazu verfügbaren DeviceLink-Profilen (von ColorLogic) wird ausgeführt:
Zitat Meist ist die Erhaltung der Separationscharakteristik oder die Erhaltung des Schwarzkanals das Ziel eines DeviceLink Profils. In den meisten Fällen ist der Modus Separationserhaltend die richtige Wahl.


Ich verstehe nicht, warum man bei der Konvertierung von CMYK nach CMYK die "Separationscharakteristik" des Quell-Profils erhalten sollte. Es geht mir hier nicht um die Erstellung von F39-to-F51 (die sind ja sehr eng beieinander), sondern um das grundsätzliche Verständnis. Entscheidung ist die Formulierung "In den meisten Fällen", was sich so liest, als wenn das eine allgemeingültige Empfehlung wäre.

Nehmen wir mal wieder den Klassiker von zwei stark abweichenden Profilen wie z.B. ISOcoated_v2-to-ISOnewspaper. Die Empfehlung sagt nun aus, dass die Separationscharakteristik von ISOcoated_v2 erhalten bleiben soll. Das erzeugte DeviceLink-Profil sorgt dann bei der Konvertierung dafür, dass der TAC von ISOnewspaper eingehalten wird, aber die Verteilung der CMYK-Anteile orientiert sich weiterhin an ISOcoated_v2? Nun hat aber doch newspaper ein sehr starkes GCR. Der Nachfolger WAN-IFRAnewspaper ja noch stärker als ISOnewspaper. Ich frage mich, ob der Zeitungsdrucker an der Maschine dann nicht eine eben solche Separation erwartet?

Bevor ich die o.g. Doku gelesen habe, wäre ich immer davon ausgegangen, dass in einem DeviceLink-Profil als Separation die Separationscharakteristik des Zielprofils enthalten wäre. Denn das ist doch die Umgebung, wo die konvertierten Daten später einmal landen werden.

In der Doku zu meinen gekauften Device-Links von Impressed steht ebenfalls:
Zitat Konvertierungsprofile mit der Kennzeichnung _TACxxx_
erhalten bestmöglich den Farbaufbau der Quelldaten (Separationserhaltung)
und begrenzen lediglich die maximale
Tonwertsumme (TAC = Total Amount of Color) gemäß des
Zielfarbraums.


Mir ist bekannt, dass es natürlich einen triftigen Grund gibt, das so zu machen. Das ist die Produktionssicherheit hinsichtlich, dass Kundendaten nicht optisch verändert werden sollten. Das ermöglicht diese "Separationserhaltung", da so überdruckende CMYK-Objekte durch die NICHT-Veränderung des Schwarz-Kanals erhalten bleiben. Etwas, was übrigens nur die DeviceLink-Profile der ECI machen, die mit ColorLogic zu Fogra51 erzeugt wurden. Die neuesten Profile zu Fogra-53, die mit GMG erzeugt wurden, machen das nämlich nicht. Hier können die konvertierten Daten hinsichtlich CMYK-überdrucken nach der Konvertierung anders aussehen.

Wie kommt die o.g. Empfehlung zu Stande?
Ist das aus drucktechnischer Sicht für den Drucker sinnvoll, NICHT die Separation des Zielprofils zu übernehmen?
Oder wurde "nur" die Produktionssicherheit höher bewertet und daher diese Einstellung empfohlen?

Gruß
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DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

loethelm
  
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7. Nov 2017, 14:48
Beitrag # 2 von 21
Beitrag ID: #560487
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Antwort auf: Wie kommt die o.g. Empfehlung zu Stande?
Ist das aus drucktechnischer Sicht für den Drucker sinnvoll, NICHT die Separation des Zielprofils zu übernehmen?


Aus drucktechnischer Sicht ist es immer sinnvoll, die Separation anzupassen.
Die ECI-Profile sind ja so gebaut, dass sie ein guter Kompromiss aus Druckbarkeit und der Möglichkeit noch in CMYK retuschieren zu können sind.
Drucktechnisch optimierte Separationen macht man anders. Retusche-optimierte Separationen auch. Kompromiss eben.

Antwort auf: Oder wurde "nur" die Produktionssicherheit höher bewertet und daher diese Einstellung empfohlen?


Davon gehe ich aus bzw. auch nach dem Motto: "Bloss keine Separationen verändern. Die hat der Kunde bestimmt absichtlich genau so gemacht".
Als ob viele heutige Datenlieferanten wüssten, was sie da tun ;-)

Die ColorLogic Onlinehilfe zu CoPrA sagt dazu

Zitat Speziell für den Fall der Konvertierung zwischen zwei CMYK-Farbräumen ist der Schwarzerzeugungs-Modus Separationserhaltend ganz entscheidend, da dadurch das Verhältnis von CMY- und Schwarz aufgebautem Grau bei der Farbkonvertierung beibehalten wird.


Ja, neee, is klar. Man begründet die Wichtigkeit eines technischen Settings, indem man erklärt, was technisch passiert.


als Antwort auf: [#560385]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19339

7. Nov 2017, 15:02
Beitrag # 3 von 21
Beitrag ID: #560491
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Gerade wenn GCR/UCR Einstellung des Quellprofils deutlich von dem des Ziels abweicht, und auf der Druckform evtl. auch korrekt im Zielprofil angelegte Partien enthalten sind, wird es ganz übel für den Drucker, wenn er an der Maschine versucht zu steuern – Partien der Form zeigen sich gegenüber einer Graubalanceoptimierung kooperativ, andere verweigern ;-)

Solange alles streng nach PSO läuft super, aber wehe wenn nicht ...


als Antwort auf: [#560487]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

rohrfrei
Beiträge gesamt: 4492

7. Nov 2017, 15:15
Beitrag # 4 von 21
Beitrag ID: #560493
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Hallo,

danke Euch für die Antworten.

Genau so sehe ich das ja auch, daher wunderte ich mich über diese Verallgemeinerung.

Gruß


als Antwort auf: [#560491]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19339

7. Nov 2017, 15:34
Beitrag # 5 von 21
Beitrag ID: #560496
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Die Profilerstellungsprogrammierer haben bei der Formulierung der Handbücher einfach nicht die Problematik von Sammelformen im Auge. Die beziehen sich für Ihre Tools wohl eher auf komplettes repurposing von mehrseitigen Drucksachen.


als Antwort auf: [#560493]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

rohrfrei
Beiträge gesamt: 4492

7. Nov 2017, 15:51
Beitrag # 6 von 21
Beitrag ID: #560497
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Aber selbst dann ist das doch nicht unproblematisch, muss sich doch der Drucker immer wieder umorientieren. Mal reagiert "die Maschine" in den Buntfarben mehr auf Korrekturwünsche, mal weniger - abhängig nach der Separation.


als Antwort auf: [#560496]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

Thomas Richard
  
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7. Nov 2017, 16:03
Beitrag # 7 von 21
Beitrag ID: #560498
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Nuja, aber das ist ja auch bei Kunden mit Adobe Fogra39 , ISOcoated V2 ECI, -Basiccolor oder selbstgemachtes high-K Profil der Fall – ohne dass überhaupt DL im Einsatz wäre.


als Antwort auf: [#560497]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

rohrfrei
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7. Nov 2017, 16:08
Beitrag # 8 von 21
Beitrag ID: #560499
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Nun ja ;-)
und eben deshalb dachte ich immer die Profile wären eine Art "Separationswaschmaschine". Quasi dazu geeignet, diese Unterschiede eben auszugleichen. So war mein heldenhafter Gedanke.

Wobei die Anwendung von Ink-Saving das dann ja quasi übernimmt.


als Antwort auf: [#560498]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

Ulrich Lüder
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7. Nov 2017, 17:14
Beitrag # 9 von 21
Beitrag ID: #560502
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Antwort auf: Wobei die Anwendung von Ink-Saving das dann ja quasi übernimmt.


nicht zwangsläufig, ich habe - aus reiner Feigheit mich im Zweifel vor dem Kunden rechtfertigen zu müssen, wenn dieser jetzt tatsächlich doch einmal händisch reine Farben optimiert oder ein FOGRA39-Profil von Adobe einem ISOcoatedv2 vorzieht / unsere Drucker sind Kummer gewöhnt... - beim "InkSaving" auch separationserhaltende Einstellungen. Wobei "Inksaving" hier als Begriff irreführend ist, das geht konsquent ja per se nur mit starkem GCR.

Oder meintest Du genau das?

Gesamtfarbauftrag reduzieren ist ein anderer Aspekt (der nebenbei natürlich auch Farbe einspart) hinsichtlich Verwendung von Devicelink. Wie gesagt, da fühle ich mich trotz eventueller Produktionsprobleme als Restrisiko einfach auf der sicheren Seite, weil ich nie weiß, wie (un-) ausgetüftelt mehr oder weniger anonym eingehende Daten erstellt worden sind.

Also genau wie loethelm schrieb:
Zitat "Bloss keine Separationen verändern. Die hat der Kunde bestimmt absichtlich genau so gemacht".


das stimmt natürlich auch:
Zitat Als ob viele heutige Datenlieferanten wüssten, was sie da tun ;-)


...aber nur einmal von Tausend den "Richtigen" falsch bedient, kann das dann doch sehr unangenehm werden...


@Thomas, jetzt trau ich mich mal was :-)

Antwort auf: Gerade wenn GCR/UCR Einstellung des Quellprofils deutlich von dem des Ziels abweicht, und auf der Druckform evtl. auch korrekt im Zielprofil angelegte Partien enthalten sind, wird es ganz übel für den Drucker, wenn er an der Maschine versucht zu steuern – Partien der Form zeigen sich gegenüber einer Graubalanceoptimierung kooperativ, andere verweigern ;-)

Solange alles streng nach PSO läuft super, aber wehe wenn nicht ...


Ich verbeuge mich vor der nachweislichen Erfahrung anderer, aber ist das nicht wirklich überholt 10 Jahre nach Etablierung von PSO in der Branche?

Ich meine jetzt nicht mit ISOcoated-Daten unverändert im Zeitungsdruck zu Werke gehen. Aber innerhalb derselben Druckbedingung (Bogen-Offset):
Wenn es mal bei einer Abbildung/Objekt mit schwachem GCR mit der Graubalance klemmt, dann sollte sich eine Korrektur in der Maschine auf Objekte mit starkem GCR kaum auswirken, weil ja Schwarz so extrem dominierend ist. Gleichzeitig: Fehlt bei einem speziellen Papier hier n Tucken Magenta oder Cyan für graueres grau bei einer Abbildung, dann müsste das doch für alle anderen auch gelten. Nur einzelne Bilder aber in der Maschine zu "lithografieren" ist auf den gesamten Bogen bezogen immer ein Kompromiss. Wenn, dann habe ich da eher bei unterschiedlichen Farben Bedenken hinsichtlich der Auswirkung bewusster Dichtemanipulation als bei Grau...

Und wer seine Visitenkarten billiger einkauft, weil er auf einer Sammelform platziert wird, die eh nachts im Dunkeln von unterbezahlten Walzenzombies erledigt werden...

Bei PSO-konformer Produktion (also stimmiger Kalibration und eingesetzter Materialien und ebenso standardisierter Vorab-Kontrolle via Hard oder Softproof) jedenfalls lassen sich (zumindest theoretisch, praktisch kommt das wohl kaum vor) ungleiche Separationen unterschiedlich bunter oder grauer 4c- Objekte doch erst gerade auch "optimiert" umsetzen, oder?



Gruß

Ulrich


als Antwort auf: [#560499]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

Thomas Richard
  
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7. Nov 2017, 17:43
Beitrag # 10 von 21
Beitrag ID: #560504
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Antwort auf: Bei PSO-konformer Produktion (also stimmiger Kalibration und eingesetzter Materialien und ebenso standardisierter Vorab-Kontrolle via Hard oder Softproof) jedenfalls lassen sich (zumindest theoretisch, praktisch kommt das wohl kaum vor) ungleiche Separationen unterschiedlich bunter oder grauer 4c- Objekte doch erst gerade auch "optimiert" umsetzen, oder?

Ich habe keinen Schimmer, auf was du hinauswillst.

Ich meinte mit 'streng nach PSO': sauber kalibrierter Workflow und alle Regler auf neutral.


als Antwort auf: [#560502]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

rohrfrei
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7. Nov 2017, 17:46
Beitrag # 11 von 21
Beitrag ID: #560505
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Hallo Ulrich,

Zitat Wobei "Inksaving" hier als Begriff irreführend ist, das geht konsquent ja per se nur mit starkem GCR.

Oder meintest Du genau das?

Genau das !


Zitat Bei PSO-konformer Produktion ...

...gibt es auch immer noch das Bedürfnis an der Maschine lithografieren zu müssen. Nennen wir es nachregeln. Wenn der Kunde mit einem alten Druck, einem vermurksten Proof oder als Künstler mit Flausen im Kopf zur Druckabnahme kommt...

Gruß


als Antwort auf: [#560502]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

Thomas Richard
  
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7. Nov 2017, 17:53
Beitrag # 12 von 21
Beitrag ID: #560506
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Antwort auf: ...gibt es auch immer noch das Bedürfnis an der Maschine lithografieren zu müssen. Nennen wir es nachregeln. Wenn der Kunde mit einem alten Druck, einem vermurksten Proof oder als Künstler mit Flausen im Kopf zur Druckabnahme kommt...

Nuja, es gibt auch legitime Gründe: Wenn große Farbflächen mit 20 oder 30% Magenta über oder unter kritischen Hauttönen stehen, wirds immer unenspannt, denn man weiss: Was dem einen hilft, dem anderen schadet, ...


als Antwort auf: [#560505]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

Ulrich Lüder
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7. Nov 2017, 19:19
Beitrag # 13 von 21
Beitrag ID: #560507
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Antwort auf [ Tomas Richard ] ...auf was du hinauswillst.


Ich hatte Dich so verstanden, dass Du hauptaugenmerklich Graubalance entschieden für einheitliche Separationen plädierst.

Ich bin (theoretisch) der Meinung, dass unterschiedlich starkes GCR, mal maximal, mal fast gar nicht - also beinahe reiner Buntfarbenaufbau doch nur im letzteren Fall dann hinsichtlich neutralgrauem Ziel auf Dichteänderung/Farbzufuhr einer Farbe an der Maschine Wirkung zeigt, bei mit starkem GCR separierten Objekten hat das a) kaum Auswirkung wegen dem dominanten Schwarz und b) wird in dieselbe Richtung korrigiert, denn warum sollte - halbwegs anständiges, neutralgraues Datenmaterial vorausgesetzt nur in einer Abbildung ein Rot oder Gelbstich zu korrigieren sein.

Daher sehe ich (theoretisch, weil es eben eine gut einkalibrierte Produktion voraussetzt - und das tue ich im Jahre 2017, weil eine Zauberkünstler-Druckerei jenseits aller Normen agierend wohl kaum wettbewerbsfähig ist), eher die möglichen Vorteile bei unterschiedlichen Separationen je nach Bildtyp gewählt (GCR maximal für 4c-schwarze und minimal für knackig bunte Bilder). ich plädiere also eher nicht für automatisierte Vereinheitlichung.

Entweder Datenmaterial wurde bewusst und gekonnt unterschiedlich separiert, dann sollte das auch so gedruckt werden oder es wurde zum Teil aus eigener oder fremdverschuldeter Unkenntnis (Anzeigen) etwas zusammengetragen in der Datei, dann ist es aber auch nach dem Druck genau so wenig schlimm wie vor dem Druck, wenn es a) niemandem auffiel bis dahin oder b) eh keiner merkt, das etwas hätte besser werden können...

@rohrfrei

Klar gibt es auch heute noch Situationen, wo man nicht umhinkommt an der Maschine zu lithografieren, aber nur einzelne Objekte verändern zu wollen ohne andere gleichzeitig in Mitleidenschaft zu ziehen ist doch auch bei identischer Separation ziemlich schwierig, oder?

Gruß

Ulrich


als Antwort auf: [#560504]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

loethelm
  
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7. Nov 2017, 19:46
Beitrag # 14 von 21
Beitrag ID: #560508
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Antwort auf: Ich bin (theoretisch) der Meinung, dass unterschiedlich starkes GCR, mal maximal, mal fast gar nicht - also beinahe reiner Buntfarbenaufbau doch nur im letzteren Fall dann hinsichtlich neutralgrauem Ziel auf Dichteänderung/Farbzufuhr einer Farbe an der Maschine Wirkung zeigt, bei mit starkem GCR separierten Objekten hat das a) kaum Auswirkung wegen dem dominanten Schwarz und b) wird in dieselbe Richtung korrigiert, denn warum sollte - halbwegs anständiges, neutralgraues Datenmaterial vorausgesetzt nur in einer Abbildung ein Rot oder Gelbstich zu korrigieren sein.


Es geht nicht nur um Neutralgrau.
Nimm einen rötlichen Pastellton (Schwarzstart + GCR haben hier einen Einfluss) oder auch einen dunklen Tertiärton (mein Lieblingsbild: Der Junge aus der VPR) die in mehr als einem Bild vorkommen.
Regle nun die Magentadichte. Da will ich doch, dass alle Motive mit diesen Tönen identisch reagieren, oder? Das passiert aber mit unterschiedlichen Separationen nicht. Falls das ein Kunde absichtlich machen sollte, müsste er das Ausschiess-Schema kennen (Stichwort: Zone) um zu beeinflussen, welche Motive bei welchen Änderungen reagieren.


als Antwort auf: [#560507]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

Ulrich Lüder
Beiträge gesamt: 2305

7. Nov 2017, 20:35
Beitrag # 15 von 21
Beitrag ID: #560510
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Antwort auf: Es geht nicht nur um Neutralgrau.

Explizit darauf hatte ich mich aber bei meinen Antworten auf Thomas ursprünglichen Einwand, der sehr wahrscheinlich aus eigenen Erfahrungen - wie ich ihn verstanden habe bei Neutralgrau-Problematik gemacht - einheitlichen Separationen mehr Vertrauen entgegen bringt, berufen.
Aber mir schwante schon, daß mir argumentativ die Luft ausgehen würde unterwegs...

Antwort auf: Nimm einen rötlichen Pastellton (Schwarzstart + GCR haben hier einen Einfluss) oder auch einen dunklen Tertiärton (mein Lieblingsbild: Der Junge aus der VPR ?, kannst Du davon mal einen screenshot anhängen?) die in mehr als einem Bild vorkommen.
Regle nun die Magentadichte. Da will ich doch, dass alle Motive mit diesen Tönen identisch reagieren, oder?

Ich führe einer möglicherweise (!) Vorteile bietenden, unterschiedlichen Separation nur unter der Voraussetzung einer brauchbar eingerichteten Produktionsstrecke das Wort, weil ich darin auch Vorteile sehe, bei unterschiedlichen Bildtypen/Objekten. Wenn derselbe Farbwert (Lab) mit unterschiedlichen Separationen bei gleichzeitig heftiger Dichtevariation gemessen am Hausinternen Standard erzielt werden soll, wird´s natürlich schwierig bis unmöglich, hatte ich aber vorsorglich auch schon erwähnt, daß ich wenn, dann dort eher Probleme sehe. Um allerdings im Wertebereich bis 10% (wohl eher weniger Profile starten merklich später mit Schwarz?) tatsächlich noch mehr als 2% zusätzlich herauszukitzeln, braucht´s dann aber schon reichlich mehr Farbe, sensibler allerdings reagieren da doch eher die Mitteltöne.

Unabhängig von all dem sollte man als Drucker(ei) aber eh spätestens vor dem nächsten "heiklen" Job mal gucken, warum da jetzt trotz leidlich einkalibrierter Strecke auf einmal "mehr Magenta fehlte" bei der Form um an eine mehr oder weniger im Vorfeld kommunizierte Erwartung heranzukommen... )

Antwort auf: Das passiert aber mit unterschiedlichen Separationen nicht.

Unterschiedliche Separationen für identische, sich wiederholende Objekte einzusetzen, würde auch mir im Traum nicht einfallen ;-) Aber deshalb fühle ich mich als Druckdienstleister auch nicht vorauseilend gehorsam agierend berufen, "vorsorglich" für identische Separation zu sorgen, wenn mir jemand (und sei es versteckt) so etwas anliefert, aber dann an der Maschine noch tunen will, weil er trotz Angebot für ein Proof oder Andruck vorher dazu nicht in der Lage war, eine seiner Erwartung entsprechende Druckausführung damit abzusichern.

Eurer Meinung nach sollte man also beim CMYK-Device-linken lieber mögliche Vorteile unterschiedlicher Separationen
a) komplett in Frage stellen?
b) angesichts einer farblich manipulativ einheitlich empfangsbereiten Produktion hinten anstellen?
c) aus Kostengründen so inksavend wie möglich produzieren, um sich am Markt zu behaupten?

Gruß,

Ulrich


als Antwort auf: [#560508]
(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 7. Nov 2017, 20:45 geändert)

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

Bernhard Werner
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7. Nov 2017, 20:38
Beitrag # 16 von 21
Beitrag ID: #560511
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Antwort auf [ rohrfrei ]
Zitat Bei PSO-konformer Produktion ...

...gibt es auch immer noch das Bedürfnis an der Maschine lithografieren zu müssen. Nennen wir es nachregeln. Wenn der Kunde mit einem alten Druck, einem vermurksten Proof oder als Künstler mit Flausen im Kopf zur Druckabnahme kommt...

Meinst du sowas? :-)

Gruß
Bernhard


als Antwort auf: [#560505]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

rohrfrei
Beiträge gesamt: 4492

8. Nov 2017, 10:09
Beitrag # 17 von 21
Beitrag ID: #560525
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Hallo Ulrich,

Zitat Der Junge aus der VPR ?, kannst Du davon mal einen screenshot anhängen?

https://www.ugra.ch/...erence-vpr-testform/

Zitat Eurer Meinung nach sollte man also beim CMYK-Device-linken lieber mögliche Vorteile unterschiedlicher Separationen
a) komplett in Frage stellen?
b) angesichts einer farblich manipulativ einheitlich empfangsbereiten Produktion hinten anstellen?
c) aus Kostengründen so inksavend wie möglich produzieren, um sich am Markt zu behaupten?

Kannst du die Fragestellung und die Punkte umformulieren und verständlicher beschreiben? Mir ist das zu verschachtelt. Kann aber auch daran liegen, dass ich die sog. "Vorteile" immer noch nicht erkennen kann. Innerhalb einer Druckform/-auftrag. Das vor Dir benannte Beispiel von starkem GCR und dem Gegenteil bei bunten Bildern sehe ich nicht so. Gutes GCR kann doch auch knackig-bunte Bilder reproduzieren. Wenn man dann wirklich in's Detail geht, dann kommt es doch noch auf viel mehr an. Schutz von Hauttönen zum Beispiel oder die Vermeidung von Effekten im Digitaldruck. Sobald ich gelieferte CMYK-Daten per DLP verarbeite, verändere ich das Ausgangsmaterial. Je nach Zielstellung oder Produktionsumgebung kann dann mal das eine oder das andere Ziel gewünscht sein.

Ich ziehe für mich aus dieser Diskussion die Schlußfolgerung:
Grundsätzlich wäre die Übernahme der Separationsparameter des Zielprofils zu präferieren. In der Theorie ist das für mich immer noch logisch. In der Praxis entscheidet man sich dann eher für separationserhaltend, um eine ungewollte Änderung von gelieferten Kundendaten zu vermeiden.
Ich persönlich kann damit gut leben. Ich habe die Profile von Impressed vor etlichen Jahren gekauft und bisher ganz gut damit gefahren. Da ich diese ja mangels eigener Software (die Heidelberg Color Toolbox lasse ich mal außen vor, denn deren DeviceLink-Erzeugung kann bei weitem nicht mit Colologic oder Basiccolor mithalten) nicht verändern kann, bin ich froh, dass die so erzeugt wurden, wie es gemacht wurde. Wenn man quasi nur Fremddaten verarbeitet ist das genau richtig so. Für eine reine Inhouse-Fertigung kann es andere Präferenzen geben.

Gruß


als Antwort auf: [#560510]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

Ulrich Lüder
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8. Nov 2017, 11:28
Beitrag # 18 von 21
Beitrag ID: #560536
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Hallo rohrfrei

Danke für den screenshot, gerne etwas weniger provozierend nachgefragt:

a) Hat man - innerhalb derselben Ausgabebedingung (z.B. Bogenoffset, ungestrichen) - qualitative Vorteile, wenn man verschiedene Bildtypen unterschiedlich separiert?
Oder andersherum gefragt: Riskiert man mit einheitlicher Separation qualitative Einbussen durch eventuelle Verschwärzlichung von Buntfarben? (Oder durch "Abschwächung" eines ehemals stärkerem GCR bei 4c-separierten "Schwarzweiss"-Fotos?)

Ehrlich gesagt, bin ich mir da im Moment selbst ziemlich unsicher und frage mich, ob ich einem Phantom hinterherjage: Du hast natürlich recht, daß Sekundär- oder auch Tertiärtöne selbst mit starkem GCR separiert als solche erhalten bleiben. ich weiß aber nicht, ob sie das immer tun oder wo die "Grauzone" zu verorten und wie diese zu bewerten ist im direkten Vergleich.

b) Was hat Vorrang?
Sich die Möglichkeit offen zu halten gleichmäßig die komplette Form nachzujustieren in der Maschine (an Hand vereinheitlichter Separationen)?

Oder die Überlegung, ob vorhandene Elemente bereits schon einmal genauso wie geliefert gedruckt wurden und somit ein Umseparieren nicht doch eine genaue Wiederholung verhindern könnte?

(Oder eben a): vermurkst man mit Vereinheitlichung möglicherweise wieder zuvor bewußt vorgenommene Optimierung durch unterschiedliche Separation unterschiedlicher Bildtypen?)

c) Warum nicht gleich alle eingehenden Daten mit maximalem GCR vereinheitlichend umseparieren? (Vorteile: Kosten sparen, stabile Graubalance)

Ich bin ja eingestiegen in diesen Thread, weil ich Thomas Argumentation mit der Graubalanceproblematik gegen unterschiedliche Separationen nicht folgen konnte. Im Gegenteil habe ich meinerseits die Erfahrung gemacht, daß es mir unsere Drucker und Kunden danken, wenn ich mitunter 4c-separierte Schwarzweiss-Bilder mit starkem GCR neu separiere, die bunten Bildr aber wie geliefert belasse (schlicht aus Vorsicht oder Angst, da doch etwas zu vermurksen, wenn ich diese der gleichen Prozedur unterziehen würde.)

Aber auch ich plädiere in jedem Fall für eine vereinheitlichende Separation (der des Zielprofils) beim Wechsel in eine andere Druckbedingung. Also zum Beispiel eingehende ISOcoatedv2 Daten (Bogen-Offset) für Zeitungsdruck devicelinken.

"Innerhalb" einer Druckbedingung (Quellprofile FOGRA27, 39, ISOcoated, die GCR´s für 39 und 29 von basiccolor etc...) bin ich mir selbst unsicher und verhalte mich vorsichtig, was vielleicht aber gar nicht nötig ist?

Spätestens dann, wenn wir doch noch einmal auf FOGRA51/52 umsteigen, stellt sich das Problem einer Entscheidung dann wohl gar nicht mehr ;-)

Gruß,

Ulrich


als Antwort auf: [#560525]
(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 8. Nov 2017, 11:34 geändert)

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

rohrfrei
Beiträge gesamt: 4492

8. Nov 2017, 13:36
Beitrag # 19 von 21
Beitrag ID: #560548
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Hallo Ulrich,

Zitat a) Hat man - innerhalb derselben Ausgabebedingung (z.B. Bogenoffset, ungestrichen) - qualitative Vorteile, wenn man verschiedene Bildtypen unterschiedlich separiert?

Ich tue mich schwer, dass allgemeingültig zu beantworten. Blicken wir doch mal zurück. Ich erinnere mal an die Zeit vor den ECI-Profilen. 1993 in Photoshop wurde wie separiert? Genau, mit den Separationskurven aus den Grundeinstellungen. Das war nicht immer gut. Die Leute, die sich schon damals intensiver damit beschäftigten, haben diese Kurven bereits angepasst, damit der Druckprozess leichter zu kontrollieren war. Das ging schon in die Richtung GCR. Ich habe damals mal gelernt, dass die Vorstufe sich am Druck orientieren muss. Wir beackern ein industrielles Fertigungsverfahren, kein Handwerk und schon gar keine "schwarze Kunst". Etwas weniger weit zurück geblickt waren dann die Separationsprofile von Heidelberg eine Weiterentwicklung. U340_K95 habe ich da noch im Kopf oder wie das hieß. Und dann, ja dann kamen die ECI-Profile und haben sich wahnsinnig schnell durchgesetzt. Ich glaube auch, weil sie eine einheitliche Separation ermöglicht haben. Sicherlich kommen noch andere Faktoren hinzu, aber das würde ich mal zu Deiner Fragestellung betonen.

Einheitliche Separierung verhilft sicherlich zu standardisiertem Drucken. Davon bin ich fest überzeugt. Auf der anderen Seite mag es immer Anwendungsfälle geben, bei denen eine abweichende Separation sinnhaftig ist. Vor allem die von Dir erwähnten 4-farbigen "Schwarzweiss"-Fotos. Da habe ich auch noch einen Auftrag im Kopf, bei dem mir Daten angeliefert wurden. Die sahen so lecker aus im Druck. Voller Tiefe und Kontrast, das war abartig gut. Das hatte mit Standard-ISOcoated nix zu tun. Da hat mal jemand echt gewußt, was er tat. Kann also absolut sinn machen und somit ist eine Verallgemeinerung nicht zielführend. Für die große Mehrheit der Akzidenzen würde ich das aber schon so sehen.

Zitat Oder andersherum gefragt: Riskiert man mit einheitlicher Separation qualitative Einbussen durch eventuelle Verschwärzlichung von Buntfarben?

Das sehe ich nicht so. Die Programme, die die DLPs erzeugen von Colorlogic und Basiccolor sind so gut mittlerweile, das man das quasi ausschließen kann. Guck mal in die Doku zu dem alternativen PSOcoated_v3-Profil von Colorlogic. Da verschwärzlicht nix trotz extremer GCR-Einstellung.

Zitat Ehrlich gesagt, bin ich mir da im Moment selbst ziemlich unsicher und frage mich, ob ich einem Phantom hinterherjage: Du hast natürlich recht, daß Sekundär- oder auch Tertiärtöne selbst mit starkem GCR separiert als solche erhalten bleiben. ich weiß aber nicht, ob sie das immer tun oder wo die "Grauzone" zu verorten und wie diese zu bewerten ist im direkten Vergleich.

Da wo wir es mit dem menschlichen Auge nicht wahrnehmen. Mich erinnert das immer an die MP3-Technologie. Da wird was weggelassen, was das menschliche Ohr eh nicht hört. Beim Druck ist es das Auge in den Tiefen. Ich habe mal einen Druck mit 180% TAC gesehen. Das ist eigentlich unmöglich, da man allein für die Sekundärfarben mind. 200% bräuchte. Wenn du mittelmäßiges Papier hast, dann siehst du da in den dunklen Tiefen kaum einen Unterschied. Das ist jetzt extrem. Aber wenn wir von DLP-Anpassung (noch nicht Ink-Saving) sprechen, dann sind wir doch immer noch weit über einer solchen extremen Grenze. Bei 280 - 300% TAC siehst du nix in den Tiefen. Du siehst da vermutlich tatsächlich das "Phantonm"...



Zitat b) Was hat Vorrang?
Sich die Möglichkeit offen zu halten gleichmäßig die komplette Form nachzujustieren in der Maschine (an Hand vereinheitlichter Separationen)?

Oder die Überlegung, ob vorhandene Elemente bereits schon einmal genauso wie geliefert gedruckt wurden und somit ein Umseparieren nicht doch eine genaue Wiederholung verhindern könnte?

Über was reden wir denn? Meine ganz oben formulierte Annahme von ISOcoated-zu-newspaper ist doch ein extrem Fall. Wer macht so etwas tagtäglich? Lass uns doch auf Bogenoffset konzentrieren, was uns bewegt. Eine Umseparierung von Fogra27 auf Fogra39? Oder von Adobe-coated39 zu ISOcoated_v2? Wer macht denn so etwas in der Praxis? Ich jedenfalls nicht. Das ist doch quasi alles "Bogenoffset gestrichen".

Und wenn wir über eine Verfahrensanpassung von ISOcoated zu uncoated sprechen, dann bleibt mir ja quasi nix anderes übrig, als per DLP zu konvertieren. Allein schon wegen dem TAC. Da ist eine Umseparation ja quasi die Folgeerscheinung. Und wenn dann die ursprüngliche Separationscharakteristik erhalten bleibt und "nur" der TAC reduziert wird UND der o.g. MP3-Vergleich stimmt, dann sollte eine "genaue Wiederholung" möglich sein.

Ich glaube, das eine schließt das andere nicht wirklich aus. Nicht in den Anwendungsfällen, die uns bewegen.

Zitat (Oder eben a): vermurkst man mit Vereinheitlichung möglicherweise wieder zuvor bewußt vorgenommene Optimierung durch unterschiedliche Separation unterschiedlicher Bildtypen?)

Klar. Wenn man in Randbereichen des Standards oder außerhalb sich bewegt, dann würde man das damit tun. Die erwähnten High-Quality-sw-Fotos würde man damit zerstören. Ebenfalls eine spezielle Separation im Verpackungsdruck. In solchen Fällen sollte man das zweimal überlegen. Aber das ist doch der entscheidende Punkt. Es mus "bewußt optimiert worden sein".

Zitat c) Warum nicht gleich alle eingehenden Daten mit maximalem GCR vereinheitlichend umseparieren? (Vorteile: Kosten sparen, stabile Graubalance)

Anders rum gefragt. Gibt es noch Druckereien, die das NICHT machen?
Die Kanzlerin würde dazu "alternativlos" sagen...

Zitat "Innerhalb" einer Druckbedingung (Quellprofile FOGRA27, 39, ISOcoated, die GCR´s für 39 und 29 von basiccolor etc...) bin ich mir selbst unsicher und verhalte mich vorsichtig, was vielleicht aber gar nicht nötig ist?

s.o.
ICH kann mich quasi gar nicht anders verhalten als das alles als EINEN einheitlichen Standard anzusehen. Für mich ist das alles Bogenoffset gestrichen.
DU kannst das differenzierter handeln. DU hast ja mit Alwan einen Farbserver, der dynamisch auf die ankommenden Daten reagieren kann. Ob man das in der Praxis will ist eine andere Frage. Aber mit so einem mächtigen Werkzeug bist du ja auf jeden Fall in der Lage, alle Daten normkonform zu verabeiten in dem du sie immer zuerst in den OI konvertierst und damit auf DeviceCMYK eindampfst und von da aus dann weiter in die Ziel-Druckbedingung. Ggflls. inkl. Ink-Saving.

Zitat Spätestens dann, wenn wir doch noch einmal auf FOGRA51/52 umsteigen, stellt sich das Problem einer Entscheidung dann wohl gar nicht mehr ;-)

Das ist ja auch von den ankommenden Daten abhängig. Wenn du heutzutage bewußt Daten für Fogra51 erhälst, dann kannst du doch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass diese mit dem ECI-Profil erstellt wurden. Ein anderes gibt es ja nicht (o.g. von ColorLogic mal ausgenommen). Auf jeden Fall herrscht da nicht so viel Wild-West wie bei Fogra39. Insofern kann man dann fast auf der Wolke der Glückseeligen schlummern.

Im Tagesgeschäft wirst du dann aber vermutlich trotzdem einen sehr hohen Anteil von Fogra39-Daten erhalten. Diese umzukonvertieren mit dem ECI-DLP ist ja nicht problematisch. Und hier ist die Ausgangsfrage zum Thread nach der Separationserhaltung ja noch einfacher. Das ECI-DLP wurde sogar "nur" mit "schwarzerhalt" erzeugt wie aus der Doku hervorgeht.

Gruß


als Antwort auf: [#560536]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

Ulrich Lüder
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9. Nov 2017, 13:33
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hallo rohrfrei

Danke für die ausführliche Antwort, (für den thread sowieso, ein willkommener Anlass, die eigenen Routinen mal wieder zu überdenken, Du hast damit ganz schön was angestoßen ;-)...)

Antwort auf:
Zitat a) Hat man - innerhalb derselben Ausgabebedingung (z.B. Bogenoffset, ungestrichen) - qualitative Vorteile, wenn man verschiedene Bildtypen unterschiedlich separiert?

Ich tue mich schwer, dass allgemeingültig zu beantworten.

Wie so oft, wäre das wohl auch nicht zielführend, sowohl für die eine, als auch die andere Methode (unterschiedliche Separationen der Quellprofile erhalten / einheitliche Separation des Zielprofils) gibt es gute Gründe, wie festgestellt. Deine eigentliche Frage war ja, warum die eine empfohlen wird, denn für eine von beiden Methoden muss man sich ja entscheiden...

Gruß,

Ulrich


als Antwort auf: [#560548]

DeviceLink-Erzeugung: warum "separationserhaltend" empfohlen?

Meister Propper
Beiträge gesamt: 1313

10. Nov 2017, 19:41
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Ich bedanke mich auch für die tollen Erklärungen von @rohrfrei.

Du hast Post ;-)


als Antwort auf: [#560597]
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