Hallo Julia,
...nein, wir haben glaube ich alle nicht vergessen, dass Du von Deiner Prüfungs-Präsi schreibst. Du hast recht, wenn Du mal annimmst, dass Experten gewissermassen austauschbar mit Kunden sind. Denn "Kunde" heisst gerade auf Ebene Marketing-Abteilung oft (aber beileibe nicht immer!), dass man schon auch mit Kommunikations-/Werbeprofis zu tun hat. Die Ausgangslage ist die gleiche: Die Kunden oder eben Experten sollen nicht überredet, sondern von den präsentierten Produkten überzeugt werden. Umso mehr, als dass wirkliche Profis eben die wirtschaftliche Umsetzung im Hinterkopf haben und nicht einfach alles toll finden, was flippig, farbig und schräg daherkommt.
Was vielleicht gerade die professionelle und erfolgssichere Präsi auszeichnet, sind die kleinen, feinen Efforts wie die Verwendung des Originalpapiers... Wenn das Papier dermassen exotisch daherkommt, dass schon die Präsi nicht damit bestritten werden kann, sind die Produktionsprobleme bzw. die mittelfristig nicht gewährleistete Verfügbarkeit vorprogrammiert. Glaub mir, ich hab solche Kreativauswüchse während vielen Jahren auf Druckereiseite produziert. War immer toll, wenn man Stationery-Produkte schon nach einem Jahr nicht mehr in der originalen Form nachproduzieren konnte (zu teure Anschaffung, Papiere/Kuverts nicht mehr verfügbar, Produktionsprobleme...). Die Agenturen und Grafikateliers schwiegen sich dann jeweils lautstark aus :-)) (ich versuchs heute selber besser zu machen...)
Was die technischen Anforderungen bei den E-Medien, sind die produktionsspezifischen Überlegungen im Printbereich. Und da kannst Du weder einem ausgefuchsten Marketing-Projektleiter noch einem Prüfungsexperten etwas vormachen. Deshalb: wenn Du so präsentieren kannst, wie schliesslich produziert werden wird, ist das eben durchgedacht und gibt den Experten/Kunden keinen Ansatz zu diesbezüglicher Kritik.
Gruss
typomaniac