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ISO Norm schön und gut ???

xerxis76
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8. Sep 2004, 18:01
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Hallo,

Das PDF´s jetzt genormt sind ist ja schön und gut wenn da nicht der kleine Hacken wäre...
Jeder hat andere Einstellungen, ander Programme etc.
Wo bleibt der viel besprochene Standart?
Es ist mir klar das es viele Köche sind die da mitkochen, aber kann man nicht pauschalisierte Vorgaben machen so aus diesem Programm für dieses Medium
Habe jetzt mit vielen Firmen gesprochen die versuchen über PDF/X bzw PDF/X3 ihre Daten korrekt zu exportieren ob über den Distiller oder aus dem Programm es gab überall und immer Fehler?
Ansich ist der Schritt ja in die richtige Richtung jedoch denke ich muss er auch schnell weiter gegangen werden, so das es nicht zu einem absoluten Kaos kommt.
Viele überlegen es sich, auf alte Art die Daten zu übermitteln.


MfG

Wißmann

ISO Norm schön und gut ???

boskop
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8. Sep 2004, 20:15
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Hallo
und was genau ist Deine Frage?
Was dafür oder dagegen spricht?
Gruss und Dank
Urs
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ISO Norm schön und gut ???

xerxis76
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8. Sep 2004, 20:51
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Nun, meine Frage lautet ist eine komplett Lösung in sicht, oder kennt jemand eine sichere Lösung.?
Alternativen...

ISO Norm schön und gut ???

Dirk Simanek
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8. Sep 2004, 21:53
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Hallo Xerixs 76,

der Iso Standard PDFX3 ist eine sehr gute Sache, wenn man sich an die Spielregeln bei der Erzeugung hält. Ich denke jedoch, das in der Praxis meist der PDF/X1a Standard an zu treffen ist.
Einer der großen Unterschiede wäre, das PDFX1a CMYK Ausgabeprozesse beschreibt. Das bedeutet in einer PDFX3 Datei sind RGB und Lab Daten zulässig.

Sie sollten sich ein größeres Wissen um das Thema PDF Druckvorstufe anlesen. Ich kann Ihnen aus meiner Erfahrung heraus sagen, das es sehr viele Unternehmen gibt, die PDFX1a -oder X3 sehr erfolgreich einsetzen und damit eine hohe Produktionssicherheit erzielen.

Letztendlich beschreibt PDFX eine Untermenge von PDF und ist in der Praxis nur dann sicher um zu setzen, wenn alle Beteiligten /Layouter, Dienstleister, etc.) eng zusammen arbeiten.

Ihr eigentliches Problem kann ich nicht nachvollziehen, würde mich jedoch freuen konkretere Fragen demnächst von Ihnen zu lesen.

Zur Frage eines Preflight Profils in Acrobat 6 Prof. gebe ich Ihnen den Rat, sich einmal das Regelwerk zu PDFX3, PDFX1a oder direkt mit Ihren Dienstleister zu sprechen, denn es ist ja nicht gesagt, das der betreffende Workflow überhaupt geeignet ist um diese PDF Daten weiter zu verarbeiten.

MfG

Dirk Simanek

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ISO Norm schön und gut ???

Thomas Richard
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8. Sep 2004, 23:31
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Hallo,

> Nun, meine Frage lautet ist eine komplett Lösung in sicht, oder
> kennt jemand eine sichere Lösung.?

Eine Norm garantiert noch lange keine perfekt belichtbare PDF Datei. Sie schränkt das Fehlerpotential (unter anderem DAU- und unbrauchbare Defaultwerte-Fehler) nur erheblich ein. Dann muss man auch bedenken, das PDF/X nur eine kleine Teilmenge dessen abdeckt was PDF an Potential bietet. Und was für ein PDF/X ein Fehler ist, ist für eine andere Verwendung des PDFs, das einzig richtige.

> Alternativen...

Versuchen zu verstehen, was da vor sich geht und auf der Hut sein.
;-)


MfG

Thomas

ISO Norm schön und gut ???

xerxis76
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9. Sep 2004, 08:54
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Hört sich ja alls soweit sehr gut an, denke verstehen tue ich das ganze auch. (Grundlegend) Aber, es gehören ja auch mehr dazu ausser mir. Gibt es gute Bücher oder PDF Workshops?

Habe mir schon ein paar Bücher zugelegt, wahrscheinlich dann die falschen.
DTP und PDF von Schurr
Die Acrobat 5 Bibel Für Mac und Win von mitp
und hatte mir von Heidelberg das PDF Workflow zuschicken lassen

besser Vorschläge....?

bin für allse offen

ISO Norm schön und gut ???

Robert Zacherl
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9. Sep 2004, 08:59
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Hallo Frau/Herr Wißmann,

ich denke hier besteht massiver Informationsbedarf ;-)

Was sind PDF/X1-a und PDF/X-3?

Beides sind Synonyme für zwei spezielle Ausprägungungen einer ISO-Norm mit der Nummer ISO 15930. PDF/X-1a:2001 ist dabei die Variante ISO 15930-1 und PDF/X-3:2002 wiedrum entspricht ISO 15930-3. Es existieren zwar auch bereits neuere Normfassungen aus dem Jahre 2003 (15930-4 und 15930-6), diese spielen aber heute noch keine Rolle, weil sie Software-seitig noch kaum Unterstützung finden und keinen nennenswerten Vorteile aus Anwendersicht bringen.


Was normieren diese ISO-Normen?

Es geht darum ein Austauschformat auf PDF-Basis zu spezifizieren, welches einen sicheren Dokumentaustausch und eindeutig reproduzierbare Inhalte in der Druckvorstufe gewährleisten soll.
Es ist schon mal sehr wichtig das zu verstehen. Es geht hier nicht darum ein narrensicheres PDF-Format zu spezifizieren, in dem keine Fehler mehr enthalten sein können, sondern es geht darum ein sicheres Transportbehältnis zu schaffen, mit dem ein inhaltlich an die geplante Produktionsbedingung angepasstes Dokument in Form einer PDF-Datei, von A nach B bewegt werden kann.

Die Normen legen dabei Augenmerk darauf, dass alle für die Reproduktion der Seiteninhalte benötigen Ressourcen vorhanden und in der PDF-Datei eingebettet sind und dass eine eindeutige Wiedergabe, unabhängig vom Rechner und System, machbar ist.

Aus diesem Grund werden sowohl gewisse Dinge gefordert als auch andere, die Eindeutigkeit gefärdende Dinge, verboten.

Die ganze Norm ist allgemein gefasst und geht auf keinerlei produktionsspezifische Aspekte ein. Und genau liegt der Knackpunkt und ist die Hauptursache für falsche Erwartungshaltungen zu suchen: Es gibt EINE Norm (samt Subnormen) es gibt aber eine VIELZAHL verschiedener Produktionsverfahren und Auftragstypen in der Druckproduktion. Somit sollte eigentlich klar sein, dass EINE solche Norm nicht automatisch sicherstellen kann, dass JEDER produktionsrelevante Aspekt geprüft und reglementiert wird. Fragen Sie mal jeweils einen Zeitungsdrucker und einen Akzidenzdrucker der Hochglanzbroschüren produziert wie aus seiner Sicht optimale Daten aussehen.

Man kann es auch so ausdrücken: Die ISO-Normen kümmern sich so gut wie gar nicht um die inhaltliche Qualität eines Dokuments, weil Qualität subjektiv ist. Die Norm kann nur objektive Kriterien reglementieren, die eine allgemeine Gültigkeit haben.

Aus diesem Grund hat z.B. eine Firma wie Enfocus den Begriff PDF/X-Plus geprägt. Dahinter steht das Konzept, die für die Normerfüllung notwendigen Prüfkriterien durch produktionsweisen- und dokumenttyp-abhängige zusätzliche inhaltliche Prüfungen zu erweitern. Jeder PitStop Professional, PitStop Server und Instand PDF Anwender kann dies ausnutzen, um den positiven Nutzen der durch den Einsatz von PDF/X ergibt für seine Produktionsweise noch weiter zu optimieren.

Auch ein Acrobat 6 Professional Anwender kann dies verwirklichen indem er im ersten Schrift eine rein inhaltliche, an seine Produktonsweise und Auftragsart angepaßte PDF-Prüfung durchführt und wenn diese bestanden wird (ansonsten macht ein weiterer Schritt keinen Sinn) im Anschluß eine PDF/X-1a oder PDF/X-3 Prüfung durchführt.

Ihr Wunschtraum von "pauschalisierten Vorgaben" für die PDF-Erzeugung ist aus den oben genannten Gründen ebenfalls schwer realisierbar. Es gibt z.B. nicht DIE Acrobat Distiller-Konfiguration, die für alle Produktionsweisen und Dokumentarten, das optimale PDF-Format erzeugt. Sobald Sie mit einer einzigen Konfiguration arbeiten aber unterscheidliche Auftragstypen haben, müssen Sie Kompromisse eingehen. Im Falle einer Acrobat Distillers und/oder eines PDF-Exports ist dieser primär im Bereich der Bildeinstellungen zu sehen. Entweder wollen Sie die optimale Qualität oder kompakte Dateigrößen. Beides gleichzeitig ist meistens nicht zu bewerkstelligen.

Der Grund warum trotzdem jeder zweite Dienstleister seine Joboptions publiziert liegt weniger darin, dass jeder anders produziert, sondern daran, dass auch in diesen Betrieben häufig "nur" ein gesundes Halbwissen in Bezug auf PDF-Erstellunge und -Verarbeitung zu finden ist, und iregndwann einmal meist im Trial & Error Verfahren funktionierende, aber oftmals keineswegs optimale, Einstellungen gefunden wurden, die dann den Kunden nahegelgt werden.

Da wir die ganze Zeit über PDF sprechen kann es ruhig eine größere Anzahl von Köchen geben, weil es sich hier um ein klar spezifiziertes Datenformat handelt. Es gibt ja auch zig Programme die TIFF-Bilddaten erzeugen und trotzdem lassen sich TIFF-Bilder in jedem Programm problemlos verarbeiten. TIFF ist ein klar spezifiziertes Datenformat. Bei PDF ist es ähnlich. Die Entwickler müssen sich sehr genau an die Adobe Spezifikation halten, da ansonsten die ganze Datei schon von Acrobat als defekt zurückgewiesen werden würde.
Das sagt natürlich nichts über die inhaltliche Qualität der erzeugten Dateien aus. Das hat aber auch nichts mit PDF zu tun. Denn auch schon vor PDF gab es Programme die in der Lage waren bessere oder eben schlechtere Ausgabequalität zu reproduzieren. Genausso wie es Layouter gibt die besser und schlechter ist.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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