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Color-Management und Quark 6

Polylux
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22. Sep 2004, 08:10
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Guten Morgen geschätztes Forum,

dass das Colormanagement in Quark 4 und 5 nicht so toll war ist ja hinreichend bekannt.
Aber kann mir jemand sagen, ob sich da was für Version 6 geändert hat?
Gibts da Erfahrungen oder wird weiterhin empfohlen, dies ausgeschaltet zu lassen?

Danke schon mal für die Beiträge
Thomas

Color-Management und Quark 6

Anonym
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22. Sep 2004, 11:08
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Das ist ein grosses Thema ...

Ich schalte z.B. CMS ein, wenn ich Dokumentationen mit Screenshots (RGB) ausgebe. Nur für RGB ist dann ein spezielles Profil für maximales Schwarz hinterlegt. Funktioniert sehr gut.

Ich benutze CMS aber nicht, um am Bildschirm alle Farben beurteilen zu können.

mfg
Detlev Hagemann

Color-Management und Quark 6

Polylux
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22. Sep 2004, 11:21
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Hallo...

... und wie schaut es aus für die Druckvorstufe ???

Das Durchreichen von Profilen bzw. Einbetten neuer Profile, funktioniert das fehlerfrei oder gibt es da auch wieder jede Menge Stolpersteine?

Wenn das Colormanagement von InDesign immer so gelobt wird, wo sind dann die Haken bei dem von Quark?
...oder anders...
Was kann Quark nicht, was InDesign kann?

Grüße mit all den Fragen aus Berlin
Thomas

Color-Management und Quark 6

Robert Zacherl
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22. Sep 2004, 11:48
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Hallo Thomas,

was genau vertehen Sie unter
> Durchreichen von Profilen bzw. Einbetten neuer Profile?

Wenn Sie mit aktiviertem Farbmanagement in einem Layoutprogramm ausgeben, dann findet normalerweise eine Farbraumtransformation in den als Zielprofil gewählten Farbraum statt. Die konvertierten Daten weisen dann natürlich keinerlei Profilierung mehr auf, da ja ansonsten eine weitere Farbraumtransformation stattfinden müsste um von einer geräteneutralen Farbbeschreibung in eine geräteabhängige zu transformieren.

Wenn Sie dagegen wünschen, dass geräteneutrale Farbbeschreibung ausgegeben wird, dann haben Sie als QuarkXPress Anwender, auch in Version 6, weiterhin schlechte Karten. Es wird nun zwar der neue Ausgabemodus "Unverändert" angeboten, allerdings nur wenn das Farbmanagement deaktiviert ist und auch nur in der Form, dass alles was nicht CMYK oder Sonderfarbe ist, dann als DeviceRGB ausgegeben wird.

Somit ist z.B. ein medienneutraler PDF/X-3 Workflow unter Zuhilfenahme von QuarkXPress 6 in weiter Ferne. Hier führt weiterhin kein Weg an Adobe InDesign CS vorbei, dessen "Composite unverändert" Ausgabemodus nicht nur gemischte Ausgabefarbräume zuläßt, sondern auch die Quellprofile so in die Ausgabedatei einbettet, dass ein Acrobat Distiller 6 das ursprüngliche ICC-Profil identifizieren und in die generierte PDF-Datei einbetten kann. Noch einfacher ist es natürlich beim PDF-Export aus Adobe InDesign weil dort einfach nur ein Häcksen bei "ICC-Profile einbetten" zu setzen ist.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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Color-Management und Quark 6

Polylux
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22. Sep 2004, 12:10
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Oh oh... komplizierte Sache mit dem Colormanagement.

... d.h. wenn ich "UNVERÄNDERT" ausgebe, behalten die CMYK-Bilder ihre Profile und gehen an den Distiller, evtl. RGB-Bilder mit Profilen wie sRGB, ECI-RGB usw. oder ohne werden alle in Device-RGB gewandelt und in Quark angelegt Elemente bleiben bei Ihren Farbeinstellungen.

Und bei Ausgabe DEVICE-N werden alle Elemente mit dem Profil von Einstellungen -> QuarkCMS -> Composite-Ausgabe verrechnet und enthalten als PDF keine Profile mehr.

Hab ich das so richtig verstanden?
Wie ist dann das Verhalten bei der Ausgabe als Composite-CMYK ???

Vielen Dank für die Infos
Thomas

Color-Management und Quark 6

Robert Zacherl
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22. Sep 2004, 13:31
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Hallo thomas,

>.h. wenn ich "UNVERÄNDERT" ausgebe, behalten die CMYK-Bilder ihre
> Profile und gehen an den Distiller

Nein, genau das passiert eben nicht in QuarkXPress 6. Wie bereits geschrieben funktioniert der Ausgabemodus "Unverändert lassen" nur bei deaktiviertem Farbmanagement. Somit werden alle in den platzierten Daten (wie z.B. Adobe Photoshop bildern) enthaltenen ICC-Profil schlichtweg ignoriert als wären sie gar nicht existent.
Da aber kein Farbmanagement aktiv ist kann auch nicht auf auf dokumentebene definierte Arbeitsfarbräume (um bei der Adone Nomenklatur zu bleiben) zurückgegriffen werden, und somit ist klar, dass in der Ausgabedatei keinerlei Profilinformation enthalten sein kann (ICC-profile ja sowieso nicht, da PostScript keine ICC-Profile unterstützt).

DeviceN ist, wie der name eigentlich schon zur Genüge ausdrückt, ein geräteabhängiger (daher Device...) Farbraum, somit ist darin natürlich auch keine Profilierungsinformation mehr enthalten.
Es findet einfach eine Umrechnung aller nicht CMYK- und nicht-Sonderfarben nach CMYK statt. Wie das geschieht ist vom Farbmanagement und dessen Konfiguration abhängig.

Der einzige Unterschied zwischen Composite-CMYK und DeviceN ist, dass DeviceN auch uneingeschränkt Sonderfarben in die composite Ausgabedatei retten kann. Composite-CMYK dagegen versagt weiterhin bei Verläufen, eingefärbten Graustufen-TIFFs und Multi-ink Farben.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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Polylux
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22. Sep 2004, 13:39
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Ich glaub jetzt hab ichs begriffen.

Vielen Dank Herr Zacherl und Herr Hagemann für die "Aufklärung".

Thomas

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Anonym
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22. Sep 2004, 14:08
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Hallo Thomas,

wenn man das CMS-Forum hier bei HDS verfolgt, dann entstehen die meisten Verständnisse und Missverständnisse dadurch, dass die Benutzer sich nicht klar machen, wann denn eigentlich die Profile tatsächlich in die Bilder- oder Druckdaten verrechnet werden sollen. Bei der Ausgabe aus dem Layoutprogramm (mein Beispiel) oder "steht" die Strecke dahinter, dass erst im PDF oder gar im RIP die Transformation vorgenommen werden kann (Beispiele von R.Zacherl).
In Xpress macht CMS momentan ((keine Anspielung Robert!)) nur dann richtig Sinn, wenn die Transformation schon bei der Ausgabe aus dem Layoutprogramm vorgenommen werden soll.

Mfg
Detlev Hagemann

Color-Management und Quark 6

Robert Zacherl
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22. Sep 2004, 14:14
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Hallo Detlev,

hab's verstanden ;-)

Robert

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Color-Management und Quark 6

Polylux
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22. Sep 2004, 14:32
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Hallo Detlev, hallo Robert,

bei uns schaut das so aus, dass wir viele Kunden haben, die noch weniger von Farbmanagement verstehen als ich und diese Daten "nur" Drucken.

Also nehmen wir die Kunden-Daten entgegen (PDF oder offen) arbeiten in den offenen Programmen.
Nach dem Distiller entfernt der PitStop Server sämtliche Profile und die Daten laufen durch SuperColor, werden da mit Profilen versehen und anschließend im RIP verrechnet.

Deswegen haben wird das Farbmanagement am Arbeitsplatz deaktiviert, macht ja keinen Sinn erst Profile rein und dann wieder Profile raus, um sie schlußendlich wieder einzufügen.

Grüße Thomas

Color-Management und Quark 6

Robert Zacherl
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22. Sep 2004, 14:45
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Hallo Thomas,

> macht ja keinen Sinn erst Profile rein und dann wieder Profile
> raus, um sie schlußendlich wieder einzufügen.

Das hängt stark vom Workflow und dem Layoutaufbau ab.
Das Problem einer nachträglichen Profilierung im Acrobat Distiller oder in einem Profi-Tool wie Heidelberg Supercolor (aka Prinect Color Editor) ist aber, dass Sie pro Grundfarbraum nur ein ICC-Profil anhängen/verwenden können. Was ist aber, wenn im Layout zwei RGB- oder zwei CMYK-Bilder mit unterschiedlichem Quellfarbraum platziert wurden? Dann hat man ein echtes Problem, weil man es nur für eines der beiden Bilder richtig machen kann.

Spätestens wenn also so etwas öfter vorkommt, wäre die Möglichkeit in gemischten und kalibrierten/profilierten Farbräumen ausgeben zu können, um dann später mit einem professionellen Tool die eigentliche Farbraumtransformation durchführen zu können, schon sehr reizvoll.

Aber wie gesagt ist das zum heutigen Zeitpunkt mit QuarkXPress nicht realisierbar.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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Color-Management und Quark 6

Anonym
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22. Sep 2004, 17:18
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@polylux

Hallo!

>>Nach dem Distiller entfernt der PitStop Server sämtliche Profile...

Meinst Du die Aktion "Remove ICC Tag"?

Funktioniert aber nicht wenn "kalibriertes RGB" angewendet wird.

Christian

Color-Management und Quark 6

Anonym
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23. Sep 2004, 06:56
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Hallo Christian,

ich meine die Funktion:
ICC-Farbe -> Bild besitzt ICC-Profil -> ICC-Profil entfernen

Wenn dies mit "kalibriertem RGB" nicht funktioniert, wie wäre dann eine automatische Umwandlung?
Ist das ein Bug oder ein Feature?

Thomas