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FreeHand und Schriften

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

29. Okt 2002, 16:23
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Wenn ich ein Freehand-Dokument in PDF umwandle, wird die Schrift Avantgard bzw. Garamond nicht korrekt umgesetzt. Es erscheint eine andere Schrift. Wo ist das Problem ?? (auf Mac 9.2.2)

Besten Dank.

Frau Koppert

FreeHand und Schriften

Robert Zacherl
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29. Okt 2002, 17:52
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Frau Koppert,

ich vermute Sie erzeugen entweder eine PostScript-Datei in der die Schriften nicht komplett eingebettet sind und/oder haben Ihren Acrobat Distiller so konfiguriert, dass er nicht alle Schriften einbettet werden bzw. beim Fehlen von Schriften dieser nicht sofort abbricht, sondern diesen misslichen Umstand entweder ignoriert oder nur mit einer lapidaren Warnmeldung weitermacht.

Das Resultat ist immer eine PDF-Datei in der ein oder mehrer Schriften fehlen und durch Substitutionsfonts (meist AdobeSansMM oder AdobeSerifMM)ersetzt werden.
Öffnen Sie doch einfach mal in der Ganzseitendarstellungsgröße die PDF-Datei und lassen Sie sich mit Hilfe des kleinen schwarzen Pfeils rechts oben im Acrobat-Fenster die Dokumentschriften anzeigen. Wenn dort in der vierten Spalte, die mit "Originalschrift" betitelt ist, nicht neben jedem Schriftschnitt "Eingebettet" oder "Eingebettet Untergruppe" steht, dann haben Sie ein Fontproblem.

Achten Sie beim Erzeugen der PostScript-Dateien, dass im PostScript-Treiber und im Druckdialog eingestellt ist, dass alle Schriften eingebettet werden sollen.
Unterbinden Sie im ATM oder ATM Deluxe (sofern Sie sie nutzen") durch deren Voreinstellungen, dass eine Schriftersetzung erfolgen darf.

Stellen Sie im Acrobat Distiller ein, dass alle Schriften eingebettet, und keine Untergruppen gebildet werden sollen, und dass beim Fehlschlagen des Einbettens abgebrochen werden soll.

Untersuchen Sie die erzeugte PDF-Datei, wenn sie für die Drukvorstufe gedacht ist, immer vor der Weiterverarbeitung mit einschlägigen Preflight-Werkzeugen oder zumindest mit dem "Dokumentschriften"-Dialogfenster von Acrobat.

Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl

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Dave Uhlmann
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29. Okt 2002, 18:58
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Wenn ich so ein Problem hatte, hab ich kurzerhand alle Fonts in Pfade umgewandelt. Ich weiss, die besten Lösung ist es nicht, aber wenns partout nicht klappen will, sind solche Workarounds oft hilfreich.



Grüsse Dave

MAC OS X // PDF // FLIGHTCHECK
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Robert Zacherl
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29. Okt 2002, 19:18
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Herr Uhlmann,

Ihre Argumentation ist immer wieder in dieser oder ähnlicher Form zu lesen. Leider kann ich hier überhauptt nicht zustimmen, weil vom eigentlichen Problem abgelenkt und in alter, überholter Weise gedacht wird. Um eine Textobjekt in Zeichenwege umwandeln zu können, muss ja erst einmal auch Zugriff auf den fraglichen Font gegeben sein. Wenn dieser Font aber vorhanden ist, was spricht dann dagegen ihn in die Ausgabedatei PDF einzubetten? Bei EPS-Datei mag Ihr Hinweis seine Gültigkeit haben solange es immer noch Programme gibt, die zumindest ohne Hilfsmittel von Drittanbietern nicht in der Lage sind, die Fonts in das erzeugte EPS einzubetten. Ich nenne keine Namen, die Insider wissen aber sicherlich worüber ich spreche.

Bei PDF-Dateien sieht die Geschichte aber ganz anders aus, weil die optimale Ausgangsbasis für die PDF-Erzeugung eine PostScript-Druckdatei ist. Und bei dieser Ausgabevariante sind alle Programme bei korrekter Konfiguration und Handhabung (das gehört nunmal zum Handwerk dazu)in der Lage, die Fonts mit auszugeben. Somit ist nur noch eine korrekte Distiller-Konfiguration erforderlich, um PDF-Dateien zu erzeugen in die die Fonts eingebettet sind. Ein solches PDF wird dann auch zu keinen Problemen mehr führen.

Die Vorteile einer PDF-Datei mit eingebetteten Fonts sind:
- Editierbarkeit
- Volltextsuche
- Bessere Darstellungsqualität am Monitor
- Bessere Ausgabequalität vor allem auf niedrig auflösenden Ausgabesystemen
- Optimaler Preflight inklusive der Möglichkeit CI-Vorgaben prüfen zu können (Schriftschnitte und Schriftgrade)
- usw.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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Dave Uhlmann
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29. Okt 2002, 22:59
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Herr Zacherl,

deswegen habe ich auch gesagt, dass es nicht der ideale Weg ist. Nur habe ich selber in der Produktion oft genug erlebt, dass Fonts aus irgend welchen Gründen nicht ausgegeben werden konnten, die Einstellungen und die Systeme hatten keine Schwachstellen. Das kam wohlgemerkt auch nur selten vor, aber wenn solche Probleme auftauchen, dann denke ich, geht es ja in erster Linie darum, die entprechenden Dokumente "rauszubekommen".

Grüsse Dave Uhlmann

MAC OS X // PDF // FLIGHTCHECK
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Robert Zacherl
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30. Okt 2002, 11:07
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Hallo Herr Uhlmann,

ich denke, ich habe Sie schon richtig verstanden.
Das Problem das ich sehe ist, dass durch diese Art von Ratschlägen nicht das eigentliche Problem gelöst wird. Und das eigentliche Problem ist das Unwissen des PDF-Erzeugers wie man korrekt PDF-Dateien mit eingebetten Fonts erzeugt. Ich vertrete die Position, wenn ich die Auswahl habe ein Problem zu umschiffen (wie Sie es empfahlen) oder es wirklich zu lösen, mich eher für Letzteres zu entscheiden.

Übrigens erzeuge ich seit mehr als fünf jahren PDF-Dateien für die Prepress-Produktion und sah mich noch NIE gezwungen Text in Zeichenwege zu wandeln, um eine korrekte Textwiedergabe aus einer PDF-Datei heraus zu erzwingen.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl