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Transparenzfarbraum ... folgenschwere Kosten

Misanthrop
Beiträge gesamt: 5

6. Jul 2005, 20:22
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Hallo,

folgendes Problem ergab sich während meiner Abwesenheit in der Firma.

Irgendwer hat aus irgendeinen Grund in Indesign den Transparenzfarbraum von RGB auf CMYK umgestellt. Dadurch wurde beim schreiben der druchreifen PDFs für die Druckerei, aber auch alles in RGB umgewandelt.

Die Druckerei ruft mich an, dass der Druck etwas seltsam aussehe. Natürlich finde ich im Indesign keinen Fehler, da alles in CMYK angelegt ist und ich nicht auf die Idee komme, das der Transparenzfarbraum geändert wurde.

Soll heissen, selbst schwarz ist nicht mehr schwarz sondern RGB-Mix. So teilte mir die unbeholfene Druckerin mit das in meinem Dokument bzw. in einem Beispiel-PDF "1037 RGB Elemente" wären.

Mit den Folgen, dass der Druck gnadenlos umgewandelt wurde und die Farben alle aber auch alle totalbeschissen aussahen... nicht einfach bissl verschoben, sondern total flau als ob das Teil nun seit Jahren in der Sonne gelegen hat (ohne Blaufärbung natürlich charaketerisch für UV-Strahlung)

Frage nun also : Kann da auch ein grober Fehler seitens der Druckerei vorliegen, die dann schließlich alles PDFs durchgejagt hat und uns die Fehldrucke geliefert hat.

Wo ist der Sinn in Indesign überhaupt Transparenzfarbraum-RGB auszuwählen, außer dass es dann am Monitor besser aussieht bei komplexen Farbüberlagerungen von Ebenen bzw. Grafiken.

Kann eine so starke Farbverschiebung überhaupt auftreten, selbst wenn man alles als PDF-RGB abgibt dürfte es doch eigentlich nur in bestimmten Farbnuancen problematisch sein oder ?

Transparenzfarbraum ... folgenschwere Kosten

Christoph Steffens
  
Beiträge gesamt: 4906

6. Jul 2005, 21:07
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Hallo,
zwei Grundregeln in meinem Leben:
- Immer erst vor den eigenen Tür kehren
- Verantwortung für das eigene Tun übernehmen

Wenn die PDFs, die Ihr erzeugt, nicht in einer Form sind, die Ihr mit der Druckerei vereinbart habt (und sei es unausgesprochen, weil "das immer schon so war"), dann würde ich nicht zunächst mal die Schuld bei der Druckerei suchen. Prüft Ihr denn die PDFs nicht, bevor sie euer Haus verlassen?

Grüßle
Christoph Steffens

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Transparenzfarbraum ... folgenschwere Kosten

boskop
  
Beiträge gesamt: 3465

6. Jul 2005, 21:13
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Hallo Misanthrop
wenn das PDF RGB-Elemente aufweist, müsste der Workflow der Druckerei ein Warnsignal ausgeben und der Kunde benachrichtigt werden. Die Abgabe von geräteneutralen Daten mit Transformation in den Zielfarbraum durch die Druckerei dürfte meiner Meinung nach nur auf Absprache erfolgen.
Eine Transformation von CMYK nach RGB und wieder in dasselbe CMYK wird wahrscheinlich zu Verlusten aber kaum zu einem völlig unbrauchbaren Resultat führen: Isocoatad hat zB. in ECI-RGB platz. Entscheidend ist ein entsprechend grosser RGB-Farbraum (ECI) und und möglichst derselbe Ausgangsfarbraum (Isocoated). Schwieriger wird es wohl bei schwarzen Grafikelementen, die werden wohl gemäss Profil vierfarbig aufgebaut.
Alles in allem: wenn Du mit dem Drucker nicht RGB-Workflow vereinbart hast, sollte dieser beim Prüfen der Daten RGB als Fehler entdecken.

Herzliche Grüsse
Urs


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boskop
  
Beiträge gesamt: 3465

6. Jul 2005, 21:17
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und zur Ergänzung:
auch ein PDF aus indesign kann in Acrobat überprüft werden. Separations und Transparenzvorschau helfen oftmals Fehler zu vermeiden. War das ein PDFX3?

Herzliche Grüsse
Urs


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Misanthrop
Beiträge gesamt: 5

6. Jul 2005, 22:56
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Die PDfs wurden aus dem Grunde nicht geprüft, weil warscheinlich leichtsinnigerweise die PDFs immer so das Haus verlassen, es im Normalfall eigentlich keinen Grund zur Überprüfung gibt und es immer bestens funktioniert hat und noch nie Grund zur Klage gab.

Das Problem ist einfach das gerade bei dieser Produktion ich nicht anwesend war und in der Druckerei der Haupttechniker auch nicht da war. Normalerweise ruft dieser mich schon an sobald ein Bild statt min. 220 dpi 219dpi hat *übertreib*

Von daher hätte mich prinzipiell nur interessiert, ob die Druckerei da immer im Recht bzw. Vorteil ist und sich darauf berufen kann "wir haben die Daten so bekommen, also drucken wir auch so" oder ob da nicht auch eine gewisse Sorgfaltspflicht besteht.

Transparenzfarbraum ... folgenschwere Kosten

Dirk Levy
  
Beiträge gesamt: 9464

6. Jul 2005, 23:09
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So jetzt mal rekapituliert:

Bei Euch ist der Fehler passiert.
Die Druckerei hat Ihre "Sorgfaltspflicht! nicht erfüllt.

Ich denke Ihr müßt Euch die Kosten teilen, mehr wird
nicht drinnen sein, allerdings sind viele Druckereien für
so einen Fall versichert, vielliecht gibt es da einen
Weg...

Gruß

Dirk

Gruß
Dirk

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https://www.levy-media.de

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patzpatz
Beiträge gesamt: 3

7. Jul 2005, 08:16
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Moin aus Berlin,

ich möchte hier "boskop" zustimmen und hier generell etwas zur Anlieferung von Daten bemerken:
Warum soll die Druckerei Prüfen was der Kunde verbockt hat - Zitat von Stefan Jaeggi:
Der Pilot schaut nach dem Flug auch nicht nach ob der Sprit gereicht hat - odrrr

Also: warum redet man nicht von einer Sorgfaltsplicht beim Kunden der nun nahezu alle Tools kostenlos zur Verfügung hat um seine PDFs zu prüfen und ggf. vor der "Landung" zu korrigieren.

Unsere Erfahrungen sind eben, dass die Kunden sich immer mehr Speck also Zeit von der Druckerei abknapsen um noch ein paar Stunden länger zu umbrechen und dann fehlerbehaftete PDFs anzuliefern.

Niemand redet von der dringlichen Notwendigkeit die Kunden dahingehend aufzuklären, wie man in einem "guten" Produktionsprozess sauber und korrekt ZUSAMMENarbeitet.

Wir bekommen immerhin von ca. 80-90 Periodika im Monat doch schon ca. 10 wirklich korrekt angeliefert, trotz stundenlangen Schulungstelefonaten, Besuchen beim Kunden, und genaue Anweisungen auf unserer oder 1000 anderen Websites, wie man es richtig macht.

Das Interesse an Certified-PDF selbst wenn es von uns finanziert wird ist gleich NULL, denn was man nicht außer acht lassen sollte ist die Tatsache, dass auch Außendienstler Probleme haben, dem Kunden zu sagen, dass er etwas falsch macht oder dass es besser geht.

Gruß

JA

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mpeter
Beiträge gesamt: 4628

7. Jul 2005, 09:19
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Hallo,
kann mich Dirk nur anschließen. Da haben einfach beide Seiten gepennt. Die PDFs waren Murks und die Druckerei hätte das bemerken müssen. Eine Teilung der Kosten wäre da nur fair, auch im Hinblick auf das zukünftige Arbeitsklima.
Shit happens!

@patzpatz
Es wird leider immer sogenannte Grafiker geben die früh morgens aufstehen und versuchen das beste Licht einzufangen. Dieses wird dann in Spezialbehälter gefüllt und zur Druckerei gebracht, dann kann man auch RGB drucken.
Gruß
Magnus

OSX 10.12.6, Adobe CS6/CC

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keithmoon
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7. Jul 2005, 10:10
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Hallo,

das ist natürlich dumm gelaufen. Zum einen da in Eurer Firma kein Preflight oder zumindest eine Ausgabevorschau mit Separationen erfolgt ist und zum anderen, da der Fehler von Eurer Druckerei nicht gemeldet wurde. Aber bei der Fülle der angelieferten Dateien in manchen Druckereien ist es vielleicht nicht immer möglich, alle Dateien zu prüfen (sollte aber zumindest auffallen).

Vielleicht hat ja Eure Druckerei ein Profil für ein Preflight Eurer Dateien für Adobe Acrobat, ansonsten solltet Ihr Euch eines erstellen oder mindestens eine Ausgabevorschau mit Separationen machen. Denke nicht, daß Eure Druckerei Euch da finanziell entegegenkommt, da bestimmt in den AGB´s oder dergleichen festgelegt ist, das allein der Kunde für seine Druckvorlagen verantwortlich ist.

Gruß der Keith.

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Misanthrop
Beiträge gesamt: 5

7. Jul 2005, 20:51
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Das das Thema bei dem ein oder anderen ein gewisses Zündstoffpotential beinhaltet, war mir so nicht klar.

Vor allem patzpatz scheint da wohl schlechte Erfahrungen gemacht zu haben mit angelieferten Daten etc.

Aber solche Sticheleien bringen sicherlich niemanden weiter, denn es gibt mit Sicherheit hunderte von Grafikern die ein Lieder darüber singen können wie unfähig sich viele Drucker verhalten und nicht blau von grün unterscheiden können...

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Christoph Steffens
  
Beiträge gesamt: 4906

7. Jul 2005, 21:12
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Antwort auf: Aber solche Sticheleien bringen sicherlich niemanden weiter, denn es gibt mit Sicherheit hunderte von Grafikern die ein Lieder darüber singen können wie unfähig sich viele Drucker verhalten und nicht blau von grün unterscheiden können...

Ist das keine "Stichelei"??
Und was hat das mit deiner Verantwortung deinen Daten gegenüber zu tun??

Grüßle
Christoph Steffens

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(Dieser Beitrag wurde von Christoph steffens am 7. Jul 2005, 21:31 geändert)

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Misanthrop
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7. Jul 2005, 23:10
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Die Ursprungsfrage war eigentlich was Sinn- und Zwecks des Transparenzfarbraums RGB, ist und warum diese Option wirklich gnadenlos alles in RGB umwandelt und ob die Druckerei so ein RGB nicht auch hätte wandeln können, das wenigstens einigermaßen guter Druck entsteht, mit leichten Farbproblemen.

Die Frage der Verantwortung habe ich nie direkt gestellt, da ja klar war das die Daten von uns falsch herausgegeben wurden. Nur höchstens ob die Druckerei blind alles durchjagen kann was kommt. Wo gehobelt wird das Fallen eben Späne.

Hier gehts nicht ums drücken um die Verantwortung, auch wenn der ein oder andere das so hin interpretiert hat.

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Thomas Richard
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7. Jul 2005, 23:28
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Hallo,

Antwort auf: Zitat von Stefan Jaeggi:
Der Pilot schaut nach dem Flug auch nicht nach ob der Sprit gereicht hat - odrrr


Aber er wird sich die Maschine sicher ganz genau angucken bevor er mit ihr losfliegt. Ich weiss nicht mehr genau woher mir der Begriff 'Checkliste' geläufig ist, aber ich meine es hätte auch was mit fliegen zu tun gehabt.

Wink


MfG

Thomas


Und wenn dir geholfen wurde, hilf uns, dies auch weiterhin zu können.
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(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 7. Jul 2005, 23:32 geändert)

Transparenzfarbraum ... folgenschwere Kosten

Robert Zacherl
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7. Jul 2005, 23:38
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Hallo Misanthrop,

um eine Transparenzreduzierung durchführen zu können müssen alle Objekte einer Seite in einen einheitlich Farbraum gerbracht werden, da sich überlagernde Objekte in Bezug auf Farbe und Tonwerte miteinander verrechnet werden müssen. Dies geht aber wie auch in einem Adobe Photoshop nur dann, wenn sie im selben Farbraum vorliegen.
Je nachdem, ob der überwiegende Anteil der Seitenobjekte nun im RGB oder CMYK Farbraum vorligt ist der eine oder andere Transparenzreduzierungsfarbraum zu wählen.

Mit freundlichem Gruß

Robert Zacherl

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Marco Morgenthaler
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7. Jul 2005, 23:49
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Hallo

Was ich nicht verstehe: Wenn der Transparenzfarbraum von RGB auf CMYK umgestellt wird (siehe ersten Beitrag), warum wird dann im PDF alles in RGB umgewandelt?

Weiterhin einen schönen Abend
Marco

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Robert Zacherl
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8. Jul 2005, 08:31
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Hallo Herr Morgenthaler,

das hatte ich für mich eigentlich als Wortdreher eingestuft und so interpretiert als dass anstelle von CMYk RGB eingestellt war. Ansonsten macht es keinen Sinn, da geben ich Ihnen vollkommen Recht.

Mit freundlichem Gruß

Robert Zacherl

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Haeme Ulrich
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8. Jul 2005, 13:31
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Dies beschreibt ja eigentlich Robert. Weil bis PDF 1.3 die Farben dann (ohne Transparenz) gemischt werden. Und dies muss ja in einem bestimmten Farbarum geschehen. Erhalten bleiben dabei nur Graustufen und Sonderfarben
Herzlich
Haeme Ulrich
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