Hallo Dosenöffner,
die Verwirrung beruht wohl darauf das wir hier wild über die zwei, eigentlich streng zu trennenden Workflows hinweg diskutieren.
Varainte A, der herkömmlichen reinen CMYK Arbeitsweise entsprechend:
Colormanagement wird in der Bildbearbeitung beendet.
Hier wird in das vermeintliche CMYK Ausgabeprofil gewandelt. Ab hier sind die Profil nahezu obsolet, einzig für PDF/X Workflows muss aus Gründen der Nachvollziehbarkeit noch mal das CMYK Profil mitgegeben werden.
Hierbei benötigen eigentlich schon die CMYK Bilder keine Profile mehr. Der WEg Layout-> Postscript ->Distiller -> PDF -> Belichtung läuft ohne weitere Wandlungen (Bis auf die erwähnte und notwendige Belichterlinearisierung).
Variante B, Medienneutral.
Will man sich auf die Farblotterie einlassen, aber auch Möglichkeiten offenlassen, aus einem Bildbestand flexibel Offset, Tiefdruck, Laser, ... mit jeweils optimaler Farbverbindlichkeit auszugeben, muss man bei obiger Methode jeweils wieder mit den Bildern in Photoshop anfangen und da entsprechend biegen.
Das ist mühsam und fehlerträchtig, da man u.U. einige Produktionsschritte zurück muss, um dann anschliessend wieder einige im Blindflug vorzupreschen und dabei gerne mal das eine oder andere untern Tisch fällt.
Diese Methode ist teilweise nach wie vor nicht wirklich durchgehend zu realisieren, aber gedacht ist es folgendermassen:
Bilder und Layouts werden Medienneutral angelegt, sprich es dürfen im Prinzip beliebige Farbräume auftauchen, müssen aber immer explizit ausgezeichnet sein, also muss jedem Layout, jedem Logo und jedem Bild ein Profil zugewiesen werden.
Dann geht das ganze Richtung PDF, und wird auf diesem Wege vereinheitlicht, so das man wie unter A ein PDF erhält das durchweg in einem Farbraum vorliegt und diesen auch nur einmal als Output Intent enthält, oder man bleibt auch hier noch Medienneutral und hat
http://www.richard-ebv.de/images/HDS/ISOcoated_X-3.pdf PDFs wie solche.
Wenn man sowas auf einen Belichter schickt, muss dort zwingend eine Wandlung stattfinden, da ein Gerät unmöglich auf einmal wie mehrere verschiedene agieren kann.
Das ist dann wirklich reiner Blindfliug. Etwas vertrauenswürdiger und unter Beobachtung kann man das aber auch in Acrobat erledigen, so das ab da wieder Workflow A greift.
Damit wären wir bei den nächsten konkreten Fragen:
> Muss ich bei angelieferten PDFs alle Bilder prüfen?
Kann nicht schaden, insbesondere zu Zeiten wo aktives Colormanagement in 90% der Fälle unbeabsichtigt angewandt wird.
> Wenn ja, wie geht das am effektivsten?
Acrobat Preflight, z.B. mit dem mitgeglieferten Setting "Liste aler Objekte die ICC/Lab/kalibrierter Farbe verwenden" oder mit der Ausgabevorschau per "Anzeigen: Kalibiriert" oder per Pitstop mit passenden Profilen: 'CMYK Process Color'
> Muss ich dann bei Abweichungen die Bilder auch noch wandeln?
Das kommt wie oben schon geschrieben darauf an, ob sie es in einem Schwung und ohne Kontrolle machen wollen (dann ist es fast wurscht ob per Preflight Aktion oder im RIP, oder ob sie lieber von Fall zu Fall abwägen möchten. Kommt noch hinzu, dass das nicht immer trivial ist. Wenn z.B. der Schwarzaufbau erhalten bleiben soll sind schon Spezialtools wie der Prinect Color Editor nötig.
> Wenn ja, wie geht das am effektivsten?
Indem sie die Anlieferung von PDF/X-1a Daten fordern, da kann das nicht passieren ;-)
MfG
Thomas
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