So, ich habe mir die Sache mal angeschaut. Ich antworte jetzt, dann habe ich das wieder weg vom Tisch, auch auf die Gefahr, dass der Thread nächste Woche in der Versenkung verschwindet (ist aber schon eine interessante Sache).
Vorweg: Zuerst dachte ich auch, es liegt an der LogoSync CMM, tut es aber nicht! Vielmehr ist es eher ein Verkettung von bestimmten ungünstigen Umständen.
Ich drösle das jetzt einmal komplett auf, damit jeder was davon hat.
So habe ich das Dokument erhalten:
LogoSync CMM, Tiefenkompensierung
deaktiviert.
Quelleneinstellungen: ECI-RGB (Normal- und Bildfarben), RGB-RI:
PERZEPTIV, RGB-Quellen-Ziel CMS aktiv; CMYK, Lab u. Graueinstellungen nach QXP-standard ("out of the box").
Ausgabeeinstellungen: AsIs; keine geräteneutrale Farbe, CMYK Zielprofil ist ein spezieller Hausstandard (?), der aber von ISO Coated nicht so weit entfernt liegt.
QXP 7 reduziert bei der Ausgabe also den Schlagschatten über dem Bild; das ECI-RGB Bild wird "im" Schlagschatten in das spez. CMYK-Profil separiert; der Rest des Bildes bleibt in RGB.
Gebe ich das Dokument aus wie erhalten, habe ich der Tat klare Farbunterschiede zwischen QXP-Reduzierung u. RGB-Rest-Bild.
Weil ich kein Helios habe, kontrolliere ich das ganze mit Acrobat 7 Pro in der Ausgabevorschau.
Ich bekomme die Farbunterschiede auch nicht weg, wenn ich andere RGB- oder CMYK-Simulationsprofile setze. Die Konvertierung ist also eindeutig unterschiedlich.
Genauso wenn ich den Quell RGB-RI von perzeptiv auf rel. farbmetrisch umstelle. Auch hier starke Farbunterschiede.
Aktiviere ich jetzt in den Preferences die Tiefenkompensierung und gebe wieder in PDF aus, sind die Farbunterschiede zwar auf den ersten Blick wieder da, aber nur so lange, wie ich als
CMYK-Simulaitonsprofil nicht das richtige gesetzt habe! Wähle ich also in Acrobat das spez. CMYK-Haus-Profil aus, ist der Farbunterschied verschwunden. Das ist logisch und für mich "Verhalten wie erwartet".
Also zurück zum perzeptiven RI: Aktiviere ich auch hier in den Preferences die Tiefenkompensierung, ist der Farbunterschied verschwunden - selbes verhalten also wie zuvor beim rel. farbmetrischen RI.
Offensichtlich ist es so, dass die LogoSync CMM (oder QXP 7 generell ???) anders als die Adobe CMM auch beim perzeptiven RI zwischen aktiver und nicht aktiver TK unterscheidet, sprich diese Einstellung immer, unabhängig vom RI, Auswirkungen auf die Farbtransformation hat. Das ist zwar im Vergleich zu PS etwas ungewöhnlich und entspricht m.E. auch nicht ganz der gängigen Lehrmeinung von der TK, jedoch kann ich mit dem Verhalten umgehen, wenn ich es weiß.
Die Farbunterschiede sind, wenn sie auftretten, motivabhängig. Ich habe das jetzt mit Ihren beiden Testmotiven sowie mit den Bildern aus der Altona probiert: Bei Ihren beiden Bildern tritt es deutlich zu tage; die Motive sind sehr dunkel und somit gute Tests für die TK. Bei den Motiven der Altona habe ich den Unterschied nur in Bildern, bei denen die TK greift (Frau, Ei im Nest und ein wenig bei dem Metallic Bild), die anderen Altona Motive berührt die TK optisch eigentlich nicht.
Dieser Test ist aber nicht empirisch, bei best. Konstellationen aus Motiv und Schatten könnte sich trotzdem ein Unterscheid bemerkbar machen. Das wäre dann in der Tat CMM-bedingt.
Im vorliegenden Fall war das aber nicht so (zumindest bei den Testbildern, die Sie mir gegeben haben).
Was also tun? Der RI kann auf perzeptiv stehen bleiben, wenn Sie das immer so machen (weiß ich nicht), wichtig ist aber, auch hier in den Preferences die Tiefenkompensierung zu aktivieren.
Den zuerst sichtbaren Farbunterschied konnte ich dann eliminieren, indem ich in Acorbat das richtige CMYK-Simulationsprofil gesetzt habe. Das wars!
Und wie bringen wir das ganze jetzt in Helios?
Wenn hier wirklich keine TK zur Verfügung steht wird das schwierig. Quark hat noch die Kodak CMM sowie auf OS-X auch die ColorSync CMM zur Verfügung, beide halt ohne TK. Ihr dunkles Motorrad-Bild ist aber ein Top-Beispiel warum auf die TK nicht verzichtet werden sollte: Das Bild schmiert in den dunklen Bereichen total zu.
((Irgendwie ist es zwar schon seltsam, das Bild sieht aus wie in PS rel. farbm. ohne TK; irgendwie scheint QXP 7 hier generell etwas anders gepolt zu sein; evtl. verfolge ich das bei Gelegenheit noch mal))
Ich konnte auch aus diesem Grund keine Näherung erzielen, wenn ich in QXP 7 und Acrobat 7 die selbe CMM (einzige Möglichkeit auf OS-X: ColorSync) benutzen lies.
Nachdem ich das Ergebnis daher nun wirklich nicht der LogoSync anlasten möchte, ist für mich eher Helios mit seiner nicht vorhandenen TK das Problem. Wie steht es schon in "Real World Color Management:
"The only reason for turning it off (die TK), other than to see what it does, is if your workflow depends on having exactly the same conversions available inside and outside the Adobe applications (oder QXP) - and quite honestly, we find it so valuable that if you do have suche a workflow, you may want to consider changing it" Was also tun? Ich weiß nicht, ob es eine Möglichkeit gibt, die LogoSync oder andere CMMs in Helios zu bringen. Quark legt seine CMMs unter /Library/Frameworks/ ab.
Evtl. gibt es da ja einen Weg. Oder Sie lassen doch Quark die Konvertierung vornehmen, dann Liesen sich auch andere Eventualitäten vermeiden. Oder Sie gehen einen Weg auf PDF-Ebene.
Am besten wäre aber für Sie wohl wirklich, Helios würde eine TK nachrüsten, für mich gehört die heute eigentlich auch mittlerweile zum Standard für ein hochwertiges Farbmanagement-System.
Georg Obermayr
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